VORSCHAU: Shadows of the Damned

Über Jahrzehnte war Japan das Heimatland für geniale Spielideen in abgefahrenem Artdesign. Doch in den letzten Jahren bröckelte diese Erfolgsgeschichte zunehmend. Selbst „Mega Man“-Schöpfer Keiji Inafune diagnostizierte 2009 „Japans Spieleindustrie sei am Ende“. Und tatsächlich haben wenige Games abseits des Capcom-Universums die User so richtig erreicht.

„Shadows of the Damned“ könnte eine Ausnahme sein. Hinter dem von Electronic Arts vertriebenen Actionspiel stecken schließlich auch die klugen Köpfe Shinji Mikami („Vanquish“) und Goichi „Suda 51“ („Killer 7“, „No More Heroes“). Beim EA Showcase in London konnten wir eine Mission von „Shadows of the Damned“ anspielen und waren beeindruckt von den schrägen Einfällen, machten allerdings auch Bekanntschaft mit einigen unschönen Schwächen.

Zur Hölle mit der Braut
Dämonenjäger Garcia kann sich nicht über sein Leben beschweren. Eigentlich hat der tätowierte Biker alles, was man(n) braucht: Eine dicke Harley, ein schnieke Lederkutte und eine rattenscharfe Freundin. Allerdings wird die Dame von Dämonen in die Unterwelt entführt und so muss Garcia in die Tiefen der Hölle hinab steigen, um sie zu retten.

Wie ihr vielleicht bereits anhand des Trailers oder der Screenshots gesehen habt, pflegt „Shadows of the Damned“ einen ganz eigenen Grafikstil. Allein Hauptdarsteller Garcia ist ein derart überzeichneter Actionheld, dass man sich an Tarantino-Filme erinnert fühlt. Und auch sein dämonischer Sidekick, ein schwebender Totenschädel namens Johnson, passt perfekt in das blutrünstige Szenerie. Er beleidigt und beschimpft Garcia am laufenden Band, ist aber ein notwendiges Übel. Denn die Quasselstrippe verwandelt sich in eure überzeichneten Waffen. Garcia heizt seinen untoten Widersachern etwa mit einer Zahnkanone ein oder jagt ihnen eine Ladung Blei mit einer Schrotflinte in die modrigen Körper.

„Shadows of the Damned“ ist dabei ein recht klassisches Third-Person-Actionspiel. Ihr verfolgt Garcia über die Schulterkamera und steuert mit den beiden Analogsticks. Auffällig: Der Spielablauf ist recht langsam und gerade das präzise Zielen machte in unserer Demo-Version noch ein wenig Mühe. Selbst im Laufen ist Garcia einfach träge. Zwar gewöhnten wir uns recht schnell an diese kleine Schwäche, trotzdem geht aufgrund dieser Behäbigkeit gerade im Nahkampf die Übersicht oftmals flöten.

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Kampf gegen die Dunkelheit
Was uns an „Shadows of the Damned“ allerdings recht gut gefallen hat, ist wie das Szenario in den Spielablauf eingebunden wurde. In unserer Demo stapften wir mit Garcia durch eine mitteleuropäische Altstadt. Die schlurfenden Zombies waren mit einer schwarzen Schmiere gedeckt – die Dunkelheit. Sie schützt die Untoten vor unseren normalen Kugeln. Daher müssen wir ihnen entweder erstmal eins mit einer Fackel überbraten oder sie mit dem zweiten Feuermodus beharken.

In den Gefechten spart „Shadows of the Damned“ natürlich nicht mit Splatter-Effekten. Da fliegen auch gerne schon mal Köpfe und andere Körperteile durch die Luft. Seinen Horror-Höhepunkte erreicht die Demo gegen Ende des Spiels, als wir scheinbar unsere Freundin wiedertreffen, diese dann aber merkwürdig vor sich hin zuckt. Im nächsten Moment klafft ihr Körper auseinander und ein mit schweren Klingen bewaffneter Riesenmutant entsteigt ihrem blutigen Korpus. Ganz schön ekelig!

Doch zurück zur Dunkelheit: Sie ist essentieller Bestandteil am Gameplay. An bestimmten Stellen überflutet sie das Geschehen wie eine finstere Welle. Das Ergebnis: Garcia wird geschwächt und auch die Orientierung fällt in der düsteren Suppe ziemlich schwer. Die Wiedergänger dagegen legen noch einmal an Kampfkraft zu. Sie attackieren unseren Biker-Helden mit roten Augen und werden zu einer noch tödlicheren Gefahr. So mussten wir magische Portale in Form von Händen zerschießen, um die Dunkelheit wieder einzudämmen.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Grasshoppper Manufacture
Erscheinungstermin: 4. Quartal 2011
USK: ab 18 Jahre
Offizielle Homepage: http://www.electronic-arts.de

Einschätzung: durchschnittlich

„Shadows of the Damned“ hat definitiv Potenzial: Während uns das Actionspiel beim bloßen Zuschauen eher weniger begeistert hat, war die Spielsession durchweg unterhaltsam und intensiv. Gerade das Einbinden der Dunkelheit als Gameplay- und Rätselelemente könnte dem Spielverlauf eine interessante Komponente verleihen. Der Grafikstil dagegen ist sicherlich Geschmackssache: Die überzeichneten Charaktere passen zu den Köpfen hinter „Shadows of the Damned“, dürften manchem aber ein wenig zu abgedreht sein. Außerdem hoffen wir, dass die Entwickler bis zum Release noch die kleineren Steuerungs- und Texturprobleme in den Griff bekommen. Dann könnte mit „Shadows of the Damned“ durchaus ein reizvoller Actiontitel heranreifen.

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