Review

TEST: Operation Flashpoint

play3 Review: TEST: Operation Flashpoint: Red River

6.5

Simulation oder Hollywood-Shooter? „Operation Flashpoint: Red River“ stellt einen möglichen Wendepunkt in der zehnjährigen Seriengeschichte dar. Denn Codemasters vermischt Elemente beider Shooter-Klassen.

Eine Frage des Multiplayers?
Aufgrund des wohl allseits bekannten PSN-Problems konnten wir leider nicht die Online-Funktionen von „Operation Flashpoint: Red River“ testen. Das ist besonders schade, da das Spiel – ähnlich wie „SOCOM Special Forces“ – einen umfangreichen Koop-Modus beinhaltet und euch beim Start des Spiels bereits mit einem Anmeldebildschirm begrüßt. Daher bezieht sich unsere Wertung lediglich auf die Erfahrungen des Singleplayer-Modus.

Eine Wertung zu den Online-Optionen folgt, sobald das PSN wieder funktioniert.

Was wir cool finden

Starke Atmosphäre – zumindest meistens
Codemasters kreiert einmal mehr ein glaubwürdiges Kriegsszenario: Die Inszenierung beginnt bei dem wirklich grandiosen Intro und mündet schließlich in unzähligen packenden Zwischensequenzen. Leider wird die Atmosphäre durch einige Fehler getrübt: Die Soundkulisse wirkt insgesamt ein wenig dünn. Wir hätten uns mehr Wucht hinter den Schüssen und den Funksprüchen der Kameraden gewünscht. Apropos Sprüche: „Red River“ geizt weder mit Pathos noch mit Plattitüden. Der Staff-Leader schimpft wie ein Berliner Gossenkind. Das ist zu Beginn unterhaltsam, aber auf Dauer ziemlich nervig. Wir empfehlen an dieser Stelle wieder einmal die ebenfalls integrierte englische Sprachausgabe.

https://www.youtube.com/watch?v=jOEizakU7fA

Die Szenerie ist auf den ersten Blick recht karg und auch die Weitsicht kann nicht mit „Medal of Honor“ konkurrieren. Puristen fällt das ständige Kantenflimmern und die etwas unscharfen Bodentexturen auf. Alles in allem aber ist die Präsentation passend und so erzeugt „Red River“ aufgrund seiner hohen Authentizität immer wieder starke Spielmomente. Trotz optischer Schwächen wirkt das Spiel glaubwürdig, was nicht zuletzt an dem gesalzenen Schwierigkeitsgrad und dem immer noch vorhandenen Anspruch liegt.
Urteil: Gut

Taktische Möglichkeiten
„Operation Flashpoint: Red River“ möchte seine alten Fans natürlich auch nicht verschrecken und so bietet es eine Fülle unterschiedlicher Kommandos für euren Trupp. Dabei habt ihr stets die Auswahl, ob ihr das gesamte Team oder lediglich einzelne Soldaten mit dem Digitalkreuz auswählt. Fakt ist: Es macht in den meisten Missionen eigentlich kaum einen Unterschied. So genügt es zumeist, die komplette Mannschaft zu befehligen. Einzeln ist das Risiko, dass die KI auf dem Weg ins Einsatzgebiet stümpert, einfach zu groß.

Kommt es dagegen zu keinerlei Problemen, leistet die KI oftmals ordentliche Arbeit. Und der erhöhte Realitätsgrad ist auch im Spielablauf spürbar. Hier genügen zwei oder drei Treffer und ihr geht zu Boden. Vorsichtiges Agieren und in Deckung gehen wird belohnt. Leider tauchen die Terroristen häufig wie aus dem Nichts auf und so enden viele Missionen in einem Neustart. Das Missionsdesign wartet mit nur wenigen Überraschungen auf.
Mal bewacht ihr einen Konvoi, dann müsst ihr Straßen frei räumen – Das kennen wir bereits aus unzähligen anderen Shootern. Ein ähnliches Zugeständnis stellt wohl das Erfahrungssystem dar. Hier erhaltet ihr nach jeder Mission Punkte hinzu und könnt so eure Fähigkeiten verbessern. Brauchen wir ein solches Feature bei „Operation Flashpoint“? Nicht wirklich!

Deutlich besser: Beinharte Naturen sollten einmal den höchsten Schwierigkeitsgrad ausprobieren. Hier müsst ihr ohne HUD auskommen. Die ohnehin nur schwer identifizierbaren Kameraden werden ebenfalls nicht markiert.
Urteil: Befriedigend

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Was wir weniger cool finden

Muss … Befehle … erteilen
Die Steuerung von „Operation Flashpoint: Red River“ funktioniert nicht immer ideal. Wir meinen damit nicht den realistischen Rückstoß der Waffen oder den riesigen Feuerradius beim aus der Hüfte ballern. Wir sprechen an dieser Stelle zunächst von dem umständlichen Befehlsrad. Hier hat es Codemasters wirklich übertrieben, da ihr nicht nur die R2-Taste gedrückt halten, sondern dabei auch noch zwei Tasten auf dem Digitalkreuz betätigen müsst. Diese Prozedur kostet Zeit und die habt ihr in hektischen Schusswechseln nur allzu selten.

Zudem trefft ihr in der Spielwelt immer wieder auf unüberwindbare Hindernisse wie Mauern. Nur an vorgegebener Stelle dürft ihr über die hüfthohen Barrikaden klettern, vielerorts aber sind sie einfach unpassierbare Schranken. Das tut dem Eindruck einer realistischen Spielwelt natürlich alles andere als gut.
Urteil: Ausreichend

Gute KI, schlechte KI
Veteranen kennen KI-Probleme bereits aus „Operation Flashpoint: Dragon Rising“. Und leider hat Codemasters noch lange nicht alle Baustellen ausgebessert. Die eigenen Kollegen bleiben gerne mal an Objekten hängen oder folgen euch nur im Schneckentempo. Im Idealfall rennen sie auch durch Feindesland und lassen sich abschlachten. Die Terroristen auf der anderen Seite sind nicht viel klüger: auch sie rennen euch gerne direkt in den Gewehrlauf und wissen nicht so recht, wozu eine Deckung wirklich da ist. Diese Fehler kosten in „Operation Flashpoint: Red River“ massiv Motivation. Hoffentlich kommt da bald ein Patch!
Urteil: Mangelhaft

System: PlayStation 3
Vertrieb: Codemasters
Entwickler: Codemasters
USK: ab 16 Jahre
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.flashpointgame.com/

6.5

Wertung und Fazit

TEST: Operation Flashpoint: Red River

ACHTUNG! Das PSN ist aus bekannten Gründen down, daher bezieht sich die Wertung nur auf die Offline-Einspieler-Kampagne! „Operation Flashpoint: Red River“ ist weder Fisch noch Fleisch. Für einen Taktik-Shooter spielt es sich insgesamt zu störrisch und zu schnell. Für eine Hollywood-Ballerei fehlt es dem Titel einfach an der notwendigen Präsentation und Spannung. So versinkt „Operation Flashpoint“ im virtuellen Nirgendwo. Denn gerade die Singleplayer-Kampagne leidet unter den unzähligen KI-Aussetzern und den vielen kleinen Designfehlern. Wieso sehen mich die Gegner früher, als ich sie? Und warum kann mein Soldat nur an vorgegebener Stelle über Mäuerchen hüpfen? Trotz der insgesamt starken Atmosphäre und den taktischen Möglichkeiten reicht es daher nur für einen Platz im unteren Shooter-Mittelfeld.

Hotlist

Kommentare

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ResiEvil90

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Sony__iiLoveUx3

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Mr_KillsALoT

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Boombastic87

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bademeister

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Boombastic87

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columbiandreams

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Steakhouse_

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Steakhouse_

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