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TEST: Captain America – Super Soldier

play3 Review: TEST: Captain America – Super Soldier

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Kein Superheld ist patriotischer als Captain America. Kein Wunder, der Comic entstand 1941 und ist ein Paradebeispiel für bunte Propaganda. Captain America kämpfte zuerst gegen Nazis. Später gegen Russen. Und in aktuellen Comics legt er sich mit Terroristen an. Der Kinofilm „Captain America“ kommt am 18. August in die deutschen Kinos und ist der Startschuss für die kommenden „Die Rächer“-Filme. Und natürlich darf auch die Versoftung des Films nicht lange auf sich warten lassen. „Captain America: Super Soldier“ präsentiert sich als durchaus solides Spiel, das allerdings mit aktuellen Actiongames kaum mithalten kann.

Was wir cool finden

Gelungenes Kampfsystem
„Captain America“ basiert auf den Grundpfeilern Entdeckung, Geschicklichkeit und Kampf. Letzterer ist zweifellos am besten gelungen. Denn Sega schaut ganz unverhohlen bei „Batman Arkham Asylum“ ab. Gegnerische Attacken sind per Zeichen sofort erkennbar und können mit dem richtigen Timing pariert und sogar gekontert werden. Die Prügeleinlagen funktionieren insgesamt ordentlich.

Gerade das gezielte Ausweichen und Ausführen von Finishing-Moves macht Spaß. Für das richtige Superhelden-Feeling sorgt letztlich der Schild. Er dient zum einen zum Blocken von Aktionen, kommt aber auch als Distanzwaffe zum Einsatz.Ihr sprengt Kisten, knockt Nazis aus. Und wenn ihr genug Extras abseits der Hauptroute gefunden habt, erhaltet ihr neue Moves hinzu. Das Kampfsystem von „Captain America“ spielt sich solide. Die doofen Gegner und die nicht vorhandene Interaktivität mit der Umgebung stören den Gesamteindruck jedoch merklich.
Urteil: Befriedigend

Was wir weniger cool finden

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Stock im Allerwertesten
Für eine Filmumsetzung sieht „Captain America“ wirklich alles andere als prickelnd aus. Denn ihr kämpft euch über die gesamten sechs Stunden Spielzeit lediglich durch die braune Burgmauern eines bayerischen Schlosses. Egal, ob drinnen oder draußen – Das Szenario ist todlangweilig und kostet enormen Spielspaß. Dazu kommt schwaches Gegnerdesign mit Horden blöder Klon-Nazis und ein etwas steif wirkender Superheld. Selbst die Mini-Boss-Kämpfe können den Karren nicht mehr aus dem Dreck ziehen. Schließlich gerät „Captain America“ an einigen Stellen sogar merklich ins Stocken. Das darf bei einer derartigen Grafik-Hausmannskost nicht passieren!
Urteil: Ausreichend

Wo bleibt der Anspruch?
Segas Actionspiel gaukelt euch einen Hauch von Open-World vor. Doch dieser Anspruch wirkt in sich aufgesetzt. Denn Captain America klaut mehr als manche Elster: Bierkrüge, Handschuhe und wertvolle Eier wandern in seine Tasche. De facto suchen wir allerdings nur ein Labyrinth aus Gängen ab und laufen zwischendurch immer wieder durch die selben Areale. Das ist weniger spannend. Die Klettereinlagen gehen zwar gut von der Hand, sind aber derart simpel, dass sich jeder ernsthafte Zocker beleidigt fühlt. Es sind eher Quick-Time-Events als echte Herausforderungen. Denn herunterfallen könnt ihr eigentlich nicht. „Captain America“ fehlt es einfach am notwendigen Niveau, um mit der Konkurrenz mithalten zu können.
Urteil: Ausreichend

Dünne Story und müde Charaktere
„Captain America“ ist ein Kuriosum. Denn es benutzt die Geschichte seiner Filmvorlage nicht. Noch schlimmer: Es besitzt nur einen hauchdünnen roten Faden, vergisst aber diesen mit motivierten Sprechern und tollen Events zu unterstützen. So plätschert „Captain America“ dahin – ohne Höhepunkte, ohne Aufregung, ohne Motivation. Selbst der fiese Red Skull und seine Armee an Super-Nazis strahlen kaum etwas aus. Schließlich sind wir Captain America und der gewinnt immer.
Urteil: Mangelhaft

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sega
Entwickler: Sega
USK: ab 16 Jahren
Release: erhältlich
Offizielle Homepage: http://www.sega.de/games/captain-america-super-soldier/

5

Wertung und Fazit

TEST: Captain America – Super Soldier

„Captain America: Super Soldier“ ist kein abgrundtief schlechtes Spiel. Die Kämpfe sind durchaus unterhaltsam und insgesamt durchdacht. Trotzdem die Animation der Figuren steif und die Umgebung recht detailarm sind, so vergeht die erste Stunde recht schnell. Doch dann fehlt „Captain America“ einfach das notwendige Etwas, um uns bei der Stange zu halten. Die Story ist zu langweilig. Die Kämpfe nicht abwechslungsreich genug. Und dem Rest des Spiels fehlt es an Ideen und einzigartigen Momenten. „Captain America“ ist sicherlich eine der "besseren" Filmumsetzungen der letzten Zeit, aber deshalb noch lange kein gutes Spiel, es ist wie die Wertung es zum Ausdruck bringt: absolutes Mittelmaß.

Hotlist

Kommentare

TingulliTrent

TingulliTrent

24. Juli 2011 um 00:15 Uhr
schleckstengel

schleckstengel

24. Juli 2011 um 01:59 Uhr
Pzyconator

Pzyconator

24. Juli 2011 um 09:08 Uhr
bier trinker

bier trinker

24. Juli 2011 um 11:45 Uhr
bier trinker

bier trinker

24. Juli 2011 um 12:02 Uhr
Alpenmilchesser

Alpenmilchesser

24. Juli 2011 um 16:36 Uhr
HunterSthompson

HunterSthompson

24. Juli 2011 um 19:13 Uhr