ANGESPIELT: Syndicate

Eine Legende kehrt zurück. Wenn auch mit anderem Gameplay und ungewohnter Ego-Perspektive. „Syndicate“ wird von Starbreeze neu interpretiert. Beim EA Showcase in London gingen wir erstmals in den finsteren wie auch anspruchsvollen Shooter auf Agentenjagd.

Ein Blick in die Vergangenheit
Wenn wir über „Syndicate“ schreiben, kommen wir natürlich nicht umher, auch über den legendären Vorgänger zu berichten: Das originale „Syndicate“ erschien 1993 und wurde von Bullfrog Productions, also dem Studio von Peter Molyneux, entwickelt. Es handelte sich um einen taktisch angehauchtes Actiongame, welches ihr aus der Iso-Perspektive – von schräg oben – gespielt habt.

„Syndicate“ ist eine düstere Dystopie, in der die Welt von mächtigen Unternehmen regiert wird. Es setzt euch in den Chefsessel von Eurocorp. Eure Aufgabe: Erforscht neue Waffensysteme und – fast noch wichtiger – werdet in 50 Levels mächtiger als die Konkurrenz. Während der Missionen steuert ihr vier Agenten, die ihr vor jedem Einsatz mit neuen Waffensystemen ausrüstet. Seine Faszination gewann „Syndicate“ besonders durch seine bis dato einzigartige Atmosphäre und die Ernsthaftigkeit, mit der sich Bullfrog Motiven wie kybernetisch veränderten Menschen näherte.

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Der Kampf beginnt
Wie schon im Ur-„Syndicate“ spielt auch die Neuinterpretation von Starbreeze in einer fernen Zukunft. In der Singleplayer-Kampagne steuert ihr den Agenten Miles Kilo. Er ist Teil von Eurocorp und soll dem Unternehmen zur Weltmacht verhelfen. Laut Starbreeze handelt es sich bei der Storyline um eine geradlinige Spielerfahrung, bei der ihr nach und nach neue Spezial-Fähigkeiten in der Form von Chips freischaltet.

Diese rupfen wir im Kampf übrigens direkt aus den Schädeln von Zwischengegnern und können sie anschließend selbst einsetzen. In der von uns gespielten Version hatten wir bereits einige Tricks auf Lager, mit denen wir unsere Gegner bearbeiten konnten. So konnten wir deren Elektronik etwa mit einem Virus infizieren und dafür sorgen, dass sie entweder einen ziemlich langsam Bildschirmtod sterben oder gar auf unserer Seite kämpfen. Insgesamt soll es mehr als 25 verschiedene Chipsätze mit 12 weiteren Upgrades geben.

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In der von uns gespielten Mission flüchten wir aus einem Bürogebäude. Auffällig: Im Gegensatz zu finsteren Zukunftsvision, die noch das frühe „Syndicate“ darstellt, wirkt hier alles geradezu klinisch hell und aufgeräumt. Doch das tut der Brutalität und Härte keinen Abbruch. Gerade im Nahkampf zeigt „Syndicate“, dass es ein Spiel für Erwachsene wird. Da werden Sonden in Schädel gerammt und Köpfe mit einem harten Ruck umgedreht.

Das Waffenarsenal selbst bot neben den üblichen Schrot- und Maschinengewehren auch die Gauss-Kanone: Mit ihr markieren wir Gegner ähnlich wie in „Resistance 3“, sodass unsere Kugeln um Deckungen und Ecken herum fliegen. Die Gegner-KI hat uns dagegen schon sehr gut gefallen: Die KI-Wachen verstecken sind hinter Mauern und haben einige Male sogar versucht, uns zu flankieren.

Die Mission endet schließlich mit dem Kampf gegen ein riesiges Flugzeug außerhalb des Gebäudekomplexes. Hier lässt „Syndicate“ auch grafisch erstmals richtig die Muskeln spielen: Die Lichteffekte sind hier einfach grandios. Wir blicken in eine untergehende Sonne, während vor uns das Monstrum spektakulär in Flammen aufgeht.

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Vier Agenten brauchen Chips!
Neben dem Singleplayer konnten wir beim EA Winter Showcase auch den Mehrspieler-Modus antesten. Dabei handelt es sich um einen Vier-Spieler-Koop-Modus. Laut Starbreeze wird dieser weitaus mehr Customization-Möglichkeiten besitzen, als die Kampagne. Eroberte Chipsätze können hier frei konfiguriert werden, außerdem werden die Spezialfähigkeiten in Koop-Manövern eingesetzt. Mit der Heal-Technik regenerieren wir etwa die Gesundheit unserer Mitstreiter aus der Distanz oder nutzen diverse Breach-Aktionen, um in trauter Zusammenarbeit Schildsysteme größerer Gegner zu deaktivieren.

Der eigentliche Level spielte übrigens auf einem Hochhausdach. Die Stimmung und die Ausleuchtung erinnerten hier ein wenig an „Mirror’s Edge“. „Syndicate“ setzt nämlich auf klare Farben in einer recht steril wirkenden Spielwelt. Dabei hatten wir die Möglichkeit über die Aktionstaste Hindernisse wie Absperrungen schnell zu überwinden oder sogar unter Objekten hindurch zu rutschen. Dadurch war der Spielablauf ausgesprochen schnell und wir fühlten uns spontan an die Parkour-Elemente aus DICE’s Action-Adventure erinnert.

Abseits der Geschwindigkeit spielte sich allerdings auch der Multiplayer wie ein ganz klassischer Koop-Shooter. Gemeinsam mit den drei Kollegen nahmen wir gegnerische Wachleute aufs Korn und schnappten uns schließlich den Chipsatz eines Zwischenbosses. Wir sind allerdings gespannt, wie sich die Rollenspiel- und Customization-Elemente des Online-Modus mit der Zeit entwickeln. Diese Upgrades könnten „Syndicate“ langfristig von der übrigen Shooter-Konkurrenz abheben.

System: Playstation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: Starbreeze Studios
Releasedatum: 23. Februar 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.ea.com/de/syndicate

Syndicate Artwork PS3 EA

Einschätzung: gut

„Syndicate“ hat etwas: Die Atmosphäre gefällt uns sehr gut. Und gerade Elemente wie das Hacken von Gegnern und das Erobern von Chipsätzen klingt ausgesprochen spannend. Bereits in unserer kurzen Anspielsession machte es viel Spaß, mit den unterschiedlichen Funktionen zu experimentieren. Wir hoffen, dass Starbreeze im Singleplayer wirklich mit einer einzigartigen Geschichte und spannenden Events auftrumpfen kann. Beim Ur-„Syndicate“ war es seiner Zeit die Atmosphäre und die Stilsicherheit, die den großen Reiz ausgemacht haben. Ob die Neuauflage dieser Bürde mit einem geradlinigen Ego-Shooter allerdings gerecht wird, bezweifeln wir aktuell noch ein wenig. Denn dafür wirkte die technische Umsetzung des Spiels noch nicht künstlerisch und „anders“ genug. Aktuell sieht „Syndicate“ nach einem weiteren guten Shooter mit unterhaltsamem Chip-Gameplay aus. Ob es für mehr reicht, werden wir wohl erst in den nächsten Monaten erfahren.

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italiabeachboy

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01. November 2011 um 12:20 Uhr
linkin_parkky

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01. November 2011 um 12:38 Uhr
GT-Nuerburgring

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01. November 2011 um 13:43 Uhr
fireblade75

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01. November 2011 um 16:10 Uhr