ANGESPIELT: Soul Calibur V

2012 wird ein gutes Jahr für Freunde der gepflegten Prügelei: Mit Spielen „Tekken Tag Tournament 2“ oder „Dead or Alive 5“ gehen einige der erfolgreichsten Beat’em Up-Reihen in die nächste Runde.

Den Anfang aber macht „Soul Calibur V“. Bevor wir euch Ende Januar den Test präsentieren, bekommt ihr an dieser Stelle noch einmal einen finalen Eindruck des epischen Haudraufs.

SM und AC
Namco Bandai verwirft in „Soul Calibur V“ viele traditionelle Elemente der Serie. Das beginnt bereits bei der munteren Kämpferriege. Bekannte Stars der Serie wie Astaroth, Cervantes, Voldo oder Mitsurugi sind natürlich weiterhin mit dabei. Sie werden ergänzt durch neue Streithähne wie Xiba. Der junge Bursche mit dem Bo – einem halblangen Kampfstab – ersetzt Kilik. Ezio Auditore – bekannt aus „Assassin’s Creed“ – gesellt sich zu dem umfangreichen Kader und zückt im Kampf seine versteckten Klingen und die Pistole. Sollten euch die Burschen und Damen allesamt nicht gefallen, könnt ihr euch mit dem sehr umfangreichen Editor auch eigene Schergen zusammen schustern.

Das Kämpferdesign an sich fällt noch ein wenig opulenter aus als bei den Vorgängern. Namco Bandai nimmt viele Anleihen aus der deutschen Barockkultur und sogar früheren mittelalterlichen Bau- und Kleidungsstilen. Dass „Soul Calibur V“ gut aussieht, müssen wir wohl angesichts des bislang veröffentlichten Bild- und Videomaterials nicht weiter betonen. Allerdings muss sich das Prügelspiel auch ein wenig Kritik gefallen lassen: Die Hintergründe wirken stellenweise recht leblos und weniger detailreich als bei Genre-Kollegen.

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Neue Stärken, andere Schwächen
Namco Bandai plant mit „Soul Calibur V“ einen Umbruch. Das ist ein offenes Geheimnis. Daher wurde auch fröhlich an der Kampfmechanik und den Eigenschaften der Kämpfer geschraubt. Der eigentliche Spielablauf wirkt nun einen Tick flüssiger als noch bei dem 2008 veröffentlichten Vorgänger. Die Pausen zwischen den Aktionen sind kürzer, Kombinationen gehen gerade mit flinken Recken schneller von der Hand. Den Haudrauf-Vergleich mit „Marvel vs. Capcom 3“ verliert „Soul Calibur V“ allerdings. Die Steuerung fühlt sich weniger direkt an und ist nicht ganz so flott. Das Gameplay erinnert stattdessen leicht an „Tekken“.

Weiterhin wurde der durch mittlere und schwere Treffer von größeren Kämpfern verursachte Schaden leicht entschärft. Packt Astaroth die grobe Kelle aus, müssen sich kleinere Krieger zwar warm anziehen, allerdings haben sie nun gegen die First-Class-Krieger eine weitaus bessere Chance. Weiterhin sind die dicken Brocken sehr anfällig für Ausweichmanöver und offenbaren immer wieder ihre verwundbare Rückseite. Kurzum: Wir hatten (ganz subjektiv) das Gefühl, als würde das Gameplay von „Soul Calibur V“ nun die kleinen, flinken Streiter leicht bevorteilen.

Eine unbestritten gelungene Neuerung ist dagegen die neue Special-Anzeige neben der Lebensenergie. Diese füllt sich in zwei Stufen bei nahezu jeder gelungenen Aktion langsam auf und so könnt ihr mit einer verhältnismäßig simplen Tastenkombination die „Brave Edge“- und „Critical Edge“-Attacke ins Ziel bringen. Diese Aktionen sind nur mit perfektem Timing blockbar und verursachen bei Gelingen eine Menge Schaden. Nebenbei sehen sie natürlich auch noch klasse aus!

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Eine seltsame Geschichte
Ein mittelschweres Stirnrunzeln hinterließ hingegen der Story-Modus bei uns. In diesem spielt ihr das Geschwisterduo Patroklos und Pyrrha. Wir wollen an dieser Stelle nicht weiter auf die Story selbst eingehen. Schließlich wollen wir nichts vorweg nehmen. Die Präsentation der Geschichte ist nach einem soliden Intro-Video aber sehr simpel gehalten. Einfache, nicht animierte Zeichnungen und ein wenig Sprachausgabe erzählen die Geschichte eher mäßig und auch das Charakterdesign und die Dialoge gefallen uns nicht wirklich. Patroklos ist ein ständig nörgelnder Halbstarker ohne Hirn. Pyrrha dagegen jammert die ganze Zeit vor sich hin. Das nervt gewaltig, auch wenn es zu dem übertriebenen Pathos der Prügelserie passt.

System: Playstation 3
Vertrieb: Namco Bandai
Entwickler: Namco Bandai / Project Soul / CyberConnect 2
Releasedatum: 03. Februar 2012
USK: ab 16 Jahre
Offizielle Homepage: http://soulcalibur.com/

Einschätzung: gut

So ganz wollte der Funke bei uns bislang noch nicht überspringen! „Soul Calibur V“ macht auf vielen Ebenen einen guten bis sehr guten Eindruck. Die von den Entwicklern vorgenommenen Balancing-Veränderungen werden sicherlich nicht jedermann schmecken. Gerade im (bislang noch nicht spielbaren) Online-Modus werden die Änderungen sicherlich auf dem Prüfstand stehen. Die eigentliche Spielmechanik von „Soul Calibur V“ gefiel uns gut, auch wenn sie weniger flüssig als bei großen Konkurrenten „Marvel vs. Capcom 3“ daher kommt. Beat'em Up-Fans können sich weiterhin auf einen starken Prügler freuen. Ob es allerdings für einen Spitzenplatz im Genre reicht, erfahrt ihr Ende Januar in unserem großen „Soul Calibur V“-Test.

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