ANGESPIELT: Prototype 2

Zu Gast bei Activision Blizzard in München: Radical Entertainment stellt exklusiv eine spielbare Version ihres Action-Feuerwerks „Prototype 2“ vor.

Wir haben die Reise gewagt, vor Ort mit den Entwicklern gesprochen und natürlich auch selber Hand an den zweiten Teil des Superheldenepos gelegt.

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Als „Prototype“ 2009 auf den Markt kam, hatte es keinen leichten Stand. In Deutschland erschien es erst gar nicht, da es keine USK-Kennzeichnung erhielt.
Außerdem hatte es mit „InFamous“ einen wirklich starken Konkurrenten, der nahezu zeitgleich bei den Händler aufschlug. Mit solchen Schwierigkeiten ist bei „Prototype 2“ aber nicht zu rechnen. Das Game nähert sich der Fertigstellung und macht bereits jetzt einen richtig guten Eindruck!

Heller wird dunkler!
Die Geschichte von „Prototype 2“ schließt direkt an den Vorgänger an. New York Zero ist Sperrgebiet und der Blacklight-Virus wütet weiterhin.

Alex Mercer ist mächtiger denn je und wird von Blackwatch gejagt. Habt ihr im ersten Teil noch Mercer persönlich übernommen, führt „Prototype 2“ einen neuen Hauptcharakter ein. James Heller ist Soldat und soll Mercer eigentlich ausschalten.

Doch ihre erste Begegnung endet damit, dass Mercer Heller mit dem Virus infiziert und ihm dieselben Kräfte verleiht, die er selbst besitzt. Warum er dies tut, wird erst im weiteren Story-Verlauf erklärt.

Heller jedenfalls startet nun seinen privaten Rachefeldzug gegen Blackwatch. Denn letztlich ist deren Blacklight-Virus dafür verantwortlich, dass seine Frau und Tochter von Zombies umgebracht wurden.
Radical Entertainment hat sich zur Einführung eines neuen Helden entschieden, weil Mercer nach den Geschehnissen des ersten Teils zu mächtig war.

Man wollte ihm nicht unter fadenscheinigen Ausreden seine Kräfte abnehmen und dann wieder neu erlangen lassen. Stattdessen tritt Heller in Mercers Fußstapfen und wird mehr als ein Mal mit ihm aneinander geraten.

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Katastrophengebiet New York
New York Zero ist Katastrophengebiet. Der Blacklight-Virus tobt ungebremst. Daher wurde die Stadt in drei Zonen aufgeteilt: Grün, gelb und rot.

Im grünen Bereich ist das Leben noch einigermaßen möglich. Im gelben Areal muss man sich schon vor lauter Ansteckungsgefahr vorsehen. Und die rote Zone sollte der normale Zivilist am besten gar nicht mehr betreten, wenn er nicht von Zombies oder den Blackwatch-Söldnern einen Kopf kürzer gemacht werden möchte.

„Prototype 2“ ist zwar ein Open-World-Spiel, allerdings werdet ihr die drei Bereiche erst mit fortlaufender Spielzeit freischalten. Von diesem Vorgehen verspricht sich Radical eine strukturiertere und spannendere Geschichte.

Weiterhin sind die drei Zonen von einander abgetrennte Bereiche. Wechselt ihr zwischen den Gebieten, folgt ein Ladebildschirm, ehe ihr in die nächste Area betreten dürft. Dadurch hat Radical auch notwendige Hardware-Ressourcen gespart, die der optischen Umsetzung des Spiels zu Gute kommen.

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Erste Schritte und Flüge
Wir beginnen unsere Spielsession in der grünen Zone: Hier hat Blackwatch bereits Stützpunkte und Hilfslager eingerichtet, aber insgesamt läuft das Miteinander noch halbwegs friedlich ab. Heller kann durch die Straßen marschieren, ohne als Zivilist sofort erkannt und festgenommen zu werden.

Daher können wir uns auch ohne Bedenken zunächst ein wenig austoben. Nach der Infektion mit dem Mercer-Virus verfügt Heller nämlich über wahre Superheldenkräfte. Halten wir die rechte Schultertaste gedrückt, wechseln wir in den Parkour-Modus.
Damit sprinten wir nicht nur schneller und überwinden kleine Hindernisse, wir rennen sogar Wände rauf. Springen wir dagegen von Wolkenkratzern, verschaffen wir wir auf Tastendruck zusätzlichen Auftrieb und schweben länger durch die Luft.

Die Steuerung orientiert sich dabei stark am Vorgänger, erweist sich als handlich und leicht erlernbar.

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Zum Anbeißen
„Prototype 2“ will nicht mehr ein reines Metzel- und Meuchelspiel sein. Vielmehr sollt ihr gelegentlich die grauen Zellen anstrengen und euch zwischen Tarnung und Kampf entscheiden.

„Schuld“ daran ist eine deutlich überarbeitete KI, die Zivilisten und Militärs mehr Persönlichkeit verleiht. Rempelt ihr etwa einen x-beliebigen Typen versehentlich auf der Straße an, wird euch dieser zunächst ermahnen. Erst wenn ihr ihn weiter ärgert, greift er an. Soldaten haben einen kürzeren Geduldsfaden. Rückt ihr ihnen zu dicht auf den Pelz, gibt’s erst einen Satz warme Ohren und habt ihr aus dem Schubser nichts gelernt, zücken sie die Knarre.

Doch neben seinen neuen Bewegungstalenten entdeckt Heller auch seine Übernahmefähigkeiten. Auf Tastendruck „konsumiert“ ihr Menschen zusammen mit deren Wissen und Aussehen.

Zu Beginn etwa sollen wir einige Blackwatch-Truppenführer alle machen. Blöderweise sind diese nie allein und ein Angriff vom noch nicht sonderlich starken Heller mündet schnell im Neustart der Mission. Daher verspeisen wir einen einsamen Blackwatch-Soldaten und klicken auf dem Digitalkreuz nach links. Schon verwandelt sich Heller in sein Opfer.

Praktisch: Um Ziele zu orten, verwenden wir eine Art Sonarsystem. Auf Tastendruck senden wir eine rote Welle aus. Ihr Echo zeigt uns deren Standort an und markiert das Ziel. Als Soldat getarnt, schleichen wir uns an den General an.
„Konsumieren“ wir die Bursche an Ort und Stelle, bricht die Hölle los. Wir müssen daher warten, bis wir unbeobachtet sind. Die Aufmerksamkeit der KI-Soldaten basiert auf Sichtkegeln. In unserer Version reagierten die Wachen noch ein wenig unberechenbar. Aber daran will Radical Entertainment arbeiten.

Im Spielverlauf gibt es immer wieder Stealth-Missionen, die die Tarnung in den Vordergrund rücken. In den so genannten Blacknet-Nebenaufträgen müsst ihr euch in Rechner von Blackwatch hacken und anschließend Zielpersonen ausschalten. Als Belohnung winken in regelmäßigen Abständen Charaker-Upgrades, mit denen ihr Grundeigenschaften wie Stärke oder Beweglichkeit verbessert.

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Geschärfte Krallen
Jetzt haben wir so viel geschrieben und nicht ein Wort über die Kämpfe berichtet. Abgefahren. Hart. Blutig. So könnte man die Schlachten zusammenfassen. Anfangs hat Heller noch keinerlei Spezialfähigkeiten. Erst als ein Brawler, eine riesenhafte Mutation mit messerscharfen Krallen, ausbricht, startet der erste echte Kampf.

Besiegen wir das Biest, bekommen wir seine Klauen und haben Zugriff auf ein Kreismenü über das wir weitere Aktionen wie etwa die Ranken auswählen. Diese werden aber immer nur an bestimmten Knotenpunkten im Spiel freigeschaltet. „Prototype 2“ ist nämlich linearer, als man es von einem Open-World-Game gewohnt ist.

Mit Gefecht verfügen wir über drei Angriffstasten: Eine für leichte und eine für schwere Attacken, sowie eine zum Greifen. Halten wir einen der Buttons gedrückt, aktivieren wir damit automatisch eine besonders heftige Spezialaktion.

Beim Greifen etwa wird der Gegner konsumiert. Tragen wir die Krallen, zeigen wir dagegen einen harten Schwinger, während Heller auf seinen Gegner zuläuft. Bekommen wir zwischendurch mal eins ab, „vespeisen“ wir einfach einen kleineren Widersacher und schon füllt sich die Energieleiste wie von Geisterhand wieder auf.

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Auf Heller und Pfennig
Die Schlachten in „Prototype 2“ sind einfach spektakulär und geizen nicht mit Physik-Effekten. Beim Einsatz der Ranken etwa zerquetscht Heller kurzerhand seine Gegner mit zwei Kisten oder zerreißt sie höchstpersönlich.

Beim Klaueneinsatz fliegen die Körperteile im Dutzend billiger durch die Luft. Es ist eine helle Freude und erinnerte uns einen einen vollkommen übertriebenen Splatterfilm.

Eher in Richtung Hollywood gehen die Schlachten mit Blackwatch-Fahrzeugen. Habt ihr die Milizen erstmal aufgeschreckt, taucht alsbald Verstärkung in Form von Panzern oder Helikoptern auf. Natürlich könnten wir den Stahlkolossen jetzt explosive Fässer oder Autos an den Latz knallen.
Das sorgt aber nur für die Hälfte des Spielspaßes. Stattdessen segeln wir halbautomatisch auf die Vehikel drauf und halten die Greifen-Taste. Dann erscheint wieder eine Auswahl: Wollen wir einsteigen, das Fahrzeug zerstören oder es als Waffe benutzen.

So haben wir sogar die Möglichkeit, mit Panzern und Helikoptern durch die Stadt zu gurken und damit die Blackwatch zu bekämpfen. Noch spektakulärer sind allerdings die Zerstörungssequenzen: Dann reißt Heller kurzerhand den ganzen Kanonenturm vom Tank und zerschlägt damit das Monstrum.
Benutzen wir die Fahrzeuge dagegen als Waffe, rupft unser Superheld Teile des Vehikels wie etwa eine Raketenbatterie oder ein Geschütz ab und kann nun damit durch die Gegend ballern.

Diese Funktionen gab es ganz ähnlich bereits im Vorgänger, allerdings sieht „Prototype 2“ jetzt deutlich besser aus. Das Spiel lief jederzeit flüssig und Grafikfehler mussten wir mit der Lupe suchen. Die Areale wirkten deutlich detaillierter und die Straßen sind mit mehr NPCs bevölkert.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Activision Blizzard
Entwickler: Radical Entertainment
Releasedatum: 24. April 2012
USK: tba
Offizielle Homepage: http://www.prototypegame.com/

Einschätzung: sehr gut

Radical Entertainment hat sich ganz offensichtlich der Kritik am ersten Teil von „Prototype“ angenommen. Die Fortsetzung wirkt bereits jetzt an vielen Ecken runder und ausgefeilter, als es die Vollversion anno 2009 jemals war. Gerade technisch hat das Spiel – auch dank einiger cleverer Tricksereien von Seiten der Entwickler – einen ungeheuren Schritt nach Vorne gemacht. New York Zero sieht fantastisch aus und die Schlachten laufen flüssig. Ganz egal, wie viele Monster, Zombies und Soldaten sich gerade auf dem Screen tummeln. Dass die Spielwelt vielleicht nicht ganz so offen ist, wie wir es von einem Open-World-Game erwarten, ist für Puristen sicherlich ein kleiner Wermutstropfen. Aber wenn wir dafür eine durchdachtere Geschichte und besseres Leveldesign geboten bekommen, können wir mit den Einschränkungen gut leben. Die knapp einstündige Anspielsession von „Prototype 2“ hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht. Viel mehr!

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