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TEST: SSX

play3 Review: TEST: SSX

8.5

Auf die Bretter. Fertig. Los. Nach längerer Pause wagt sich EA Sports mit „SSX“ zum fünften Mal auf die Strecke. Das Snowboard-Game präsentiert sich waghalsiger und stylischer als jemals zuvor!

Was wir cool finden

It’s tricky!
Die erste Stunde mit „SSX“ ist trotz eines umfangreichen Tutorials ein wenig mühsam. Denn in diesem Spiel ist eine gute Hand-Augen-Koordination wie zu besten „Tony Hawk“-Zeiten gefragt. Ihr steuert euer Snowboard-Ass wahlweise mit den Analog-Sticks oder eben auch mit den Aktionstasten.

Spieler der alten Schule bzw. des alten „SSX“ können sich sogar auf die althergebrachte Gamepad-Belegung berufen. Trotzdem endet gerade zu Beginn mancher Sprung in einer unsanften Landung und manche Abfahrt an der nächsten Wand. Und das obwohl „SSX“ sehr genügsam ist und eure Position – gerade bei hohen Sprüngen – halbautomatisch korrigiert, um Bails zu vermeiden.

Doch spätestens sobald ihr die zweite Etappe der World Tour freigeschaltet habt, habt ihr Steuerung unter Kontrolle und erfreut euch an dem wilden Gameplay. Die Events splitten sich in drei Kategorien: In „Trick It“ gilt es in bester „Tony Hawk“-Manier möglichst viele Moves aneinander zu reihen und so außergewöhnlich hohe Punktzahlen aufzustellen.

Eure „Tricky“-Anzeige lädt sich dabei in zwei Stufen auf und bietet so gleich mehrere Arten von Special-Moves. Je abwechslungsreicher ihr eure Kür gestaltet, desto mehr Punkte hageln auf euer Konto. Für den perfekten Lauf müsst ihr ein Auge für Rampen, Rails und andere nutzbare Objekte entwickeln. Denn nur wenn ihr das Terrain perfekt ausnutzt, knackt ihr den Highscore.

In „Race it“ dagegen ändert sich die Spieldynamik drastisch. Hier geht’s nicht mehr um meterhohe Airs und coole Moves, sondern darum, wer der schnellste Boarder ist. Ihr müsst hier zwischen Style und dem kürzesten Weg abwägen. Schließlich füllt ihr mit Moves eure „Tricky“-Anzeige und aktiviert so den Turbo.

Der dritten Kategorie „Survive It“ widmen wir den folgenden, ganz eigenen Pluspunkt.

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Tödliche Gefahren
„Survive It“ ist die wohl ungewöhnlichste Form der Abfahrtsraserei. Denn hier zählt nur das nackte Überleben. In Sibiriern etwa müsst ihr euch vor einer riesigen Gletscherspalte und unwegsamem Terrain in Acht nehmen. Anderenorts trachten euch herab fallende Lawinen, dünne Luft, enge stehende Bäume oder bittere Kälte nach dem Leben.

Selbst in finstere Höhlensystemen hat manch ein Boarder bereits den virtuellen Tod gefunden. Die neun „Survive It“-Events sind die unheimlichen Höhepunkte der Welttournee und obwohl wir in diesen Missionen nur heil vom Start bis zum Ziel fahren müssen, waren wir jedes Mal erleichtert, die schwarz-weiß karierte Flagge zu sehen.

Schließlich habt ihr während der Missionen nur eine eingeschränkte Zahl an „Rewinds“. Und zu allem Überfluss kosten diese auch noch Erfahrungspunkte. Da ist jeder Absturz doppelt ärgerlich.

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Cooler Mix aus Adrenalin, Bildgewalt und Musik!
Die Welttournee bietet insgesamt eine gute Portion Spielspaß. Es gibt eine kleine Geschichte, nette, authentische Snowboarder und jede Menge freischaltbare Extras und Gadgets. Der Style des Spiels gefällt, ohne, dass irgend etwas aufgesetzt oder künstlich wirkt.

Doch was „SSX“ von einem guten zu einem hervorragenden Spiel macht, ist das ungemein motivierende Gameplay in Kombination mit erstklassiger Technik. Zwar haben wir Schneeeffekte mancherorts einen Tick schöner gesehen, aber das Streckendesign ist verrückt und gleichzeitig klasse ausbalanciert. Da grinden wir durch Atomreaktor, skydiven durch Canyons oder bewundern Höhlen und Sonnenuntergänge.

Zugleich ist „SSX“ aber auch ein wahnsinnig schnelles Spiel. Gerade für große Kombos bedarf es daher eine guten Koordination, damit nicht manche Trickserie am nächsten Baum endet.
„SSX“ balanciert daher auf einem schmalen Grat zwischen Herausforderung und Frust, bleibt aber jederzeit klasse spielbar. Nach jedem Level freuen wir uns über einen neuen Highscore und Erfahrungspunkte oder ärgern uns über allzu viele Abstürze. „SSX“ ruft Emotionen hervor und das gefällt uns sehr gut!

Ein Garant für die tolle Atmosphäre des Extremsportspiels ist auch die akustische Untermalung. Neben Funksprüchen der „SSX“-Crew ist es vor allem der dynamische Soundtrack, der es uns in diesem Spiel besonders angetan hat. Denn ähnlich wie in „Lumines“ verändert sich die Musik abhängig von euren Erfolgen auf der Strecke.

Nach einer langen Kombo brandet die Mischung aus Indy- und Elektro-Mucke laut auf, verleiht euch förmlich einen Adrenalinschub. Nach einem Crash dagegen gerät das Band ist schlingern und die Musik verstummt beinahe. Richtig cool: Sobald ihr euren Spezialbalken aufgeladen habt und auf eure Special zurückgreifen könnt, ertönt Run DMC’s „It’s Tricky“.

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RiderNet oder Autolog?
Der Online-Modus von „SSX“ hört auf den Namen RiderNet und ist dem Autolog von „Need for Speed“ nicht unähnlich. So fehlt es in der Extremsportsimulation an klassischen Multiplayer-Modi, dafür bleibt ihr aber über die Spielfortschritte eurer Freunde stets auf dem Laufenden. Alle Highscores und das Freischalten neuer Extras werden hier gepostet.

Weiterhin gibt es „Globale Events“. Diese bestehen aus einer ganzen Reihe von Herausforderungen, in denen ihr euch mit euren Freunden per persönlicher Einladung oder mit der großen „SSX“-Gemeinde messen dürft. Das Kämpfen um Highscores und Bestzeiten ist eine ausgesprochen lustige Angelegenheit, auch wenn uns traditionelle Mehrspielerduelle in „SSX“ fehlten!

Was wir weniger cool finden

Kleinigkeiten!
„SSX“ ist eine sehr gelungener Extremsport-Mix und daher beschränken sich unsere Kritikpunkte auch eher auf einige Kleinigkeiten. So sind etwa die verfügbaren Gadgets insgesamt wenig aufregend. Der Skydiving-Anzug ist die einzig wirklich spannende und bemerkenswerte Neuerung. Aber Utensilien wie Schneeäxte oder Körperschutz verändern zwar das Fahrgefühl leicht, sind aber doch zu unscheinbar, um im Gameplay von „SSX“ eine wirklich entscheidende Rolle zu spielen. Weiterhin wären echte Multiplayer-Optionen statt nur Herausforderungen ebenfalls sehr nett gewesen.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Electronic Arts
Entwickler: EA Canada
Releasedatum: 01. März 2012
USK: ab 6 Jahren
Offizielle Homepage: http://www.ea.com/ssx/

8.5

Wertung und Fazit

TEST: SSX

„SSX“ ist eine frische Brise im Sportspielgenre. Lange hatten wir nicht mehr so schnell so viel Freude an einem Titel. Das Gameplay ist herrlich unkompliziert, ohne dabei in der Banalität zur versinken. Stattdessen gilt hier die Devise: „Easy to learn, hard to master“. Lange und effektive Trickkombinationen sind eine durchaus kniffelige Angelegenheit und erfordern ein gutes Maß an Übersicht und Fingerfertigkeit. Die tolle Inszenierung belohnt euch wiederum für gelungene Aktionen und so ist es nicht zuletzt der Spielfluss, der immer wieder für wahre Motivationsschübe sorgt. Die Welttournee ist mit allerlei freischaltbaren Charakteren, Gadgets, Strecken und Extras eine unterhaltsame Singleplayer-Angelegenheit, die von dem gelungenen Streckendesign und den halsbrecherischen „Deadly Descents“ stark profitiert. Das RiderNet gefällt uns insgesamt ebenfalls gut, da es motiviert, selbst wenn man nicht pausenlos online spielen möchte. Allerdings fehlen uns einige traditionelle Mehrspieler-Optionen zur vollkommenen Begeisterung. Dennoch ist „SSX“ für alle Fun- und Extremsportfreunde aktuell das beste Spiel auf dem Markt und somit ein absoluter Pflichtkauf.

Hotlist

Kommentare

GebannterTrollo

GebannterTrollo

28. Februar 2012 um 11:21 Uhr
GebannterTrollo

GebannterTrollo

28. Februar 2012 um 11:52 Uhr
naruto_nii_chan

naruto_nii_chan

28. Februar 2012 um 12:03 Uhr
Babba _Gumb

Babba _Gumb

28. Februar 2012 um 12:54 Uhr
xXBloodyRootXx

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28. Februar 2012 um 15:53 Uhr
xXBloodyRootXx

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28. Februar 2012 um 19:40 Uhr
attitude2011

attitude2011

28. Februar 2012 um 20:59 Uhr
Feuchtmacher

Feuchtmacher

29. Februar 2012 um 09:03 Uhr