ANGESPIELT! Ghost Recon Future Soldier :

Es ist eine menschliche Stärke, eigene Fehler zu erkennen und an diesen zu arbeiten. Im Falle von „Ghost Recon Future Soldier“ kostete diese Erkenntnis aber richtig viel Geld. Ursprünglich hätte der Taktik-Shooter bereits 2010 erscheinen sollen.

Doch Ubisoft gefiel der Weg nicht, in die „Ghost Recon Future Soldier“ damals ging: Zu künstlich und zu futuristisch kam das Spiel damals daher. Deshalb wurde es immer und immer wieder verschoben und das gesamte Konzept überarbeitet.

Inzwischen nähert sich das Projekt jedoch der Fertigstellung. Ende Mai soll „Ghost Recon Future Soldier“ nun in die Läden kommen und wir hatten in Düsseldorf die Gelegenheit, eine fortgeschrittene Version anzutesten.

Hinter feindlichen Linien
An dem eigentlichen Grundtenor hinter der „Ghost Recon“-Saga hat sich eigentlich kaum etwas verändert: Die Ghost arbeiten verdeckt hinter den feindlichen Linien und versuchen, die westliche Welt vor fiesen Terroristen zu beschützen. Diesmal unterstützen sie u.a. einen russischen General im Kampf gegen die Schurken. Die Kunst liegt natürlich darin, nicht erkannt zu werden, damit der Anführer nicht sein Gesicht verliert.

Erneut steuern wir einen Viertrupp mit alten Bekannten wie Kozac und 30k durch unwegsames Gelände. In unserer rund einstündigen Testmission „Valiant Hammer“ verschlägt es uns in den Kaukasus. Doch ehe wir gemeinsam mit drei Kollegen zu Felde ziehen, dürfen wir zunächst unsere Ausrüstung auswählen. Soldatenklassen gibt es in „Ghost Recon Future Soldier“ logischerweise nicht. Dafür verändern wir aber in bester „Hör mal wer da hämmert“-Manier auch das kleinste Bauteil an unseren Waffen.

So wählen wir etwa ein Scharfschützengewehr aus, verpassen diesem einen extra leisen Schalldämpfer, verschiedene Aufsätze für einen geringeren Rückstoß und erhöhte Präzision, sowie ein zusätzliches Magazin, wodurch wir die Nachladezeit verkürzen. So trägt jeder Ghost eine Primär- und eine Sekundärwaffe mit sich. Zudem gibt es noch verschiedene Granatentypen.

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Zur Zusammenarbeit verdammt
„Ghost Recon Future Soldier“ ist auf das pure Koop-Erlebnis ausgelegt. Ihr könnt die Kampagne wahlweise mit KI-Bots oder mit bis zu vier menschlichen Spielern online – nicht im Splitscreen – probieren. Der Clou: Einsame Wölfe haben in diesem Spiel keine Chance. Denn sobald ein Soldat das Zeitliche segnet, ist die Mission gescheitert. So könnt ihr zwar gefallene Kameraden bis zu drei Mal wiederbeleben, aber wer sich hier nicht an eine gemeinsame Taktik hält, sabotiert das komplette Team.

Damit ihr eure Attacken auch koordinieren könnt, gibt euch „Ghost Recon Future Soldier“ einige Hilfsmittel an die Hand. Der Team-Leader – also Kozac – trägt eine Drone bei sich. Diese fliegende Untertasse schickt ihr ferngesteuert vor und markiert damit patrouillierende Wachen. Auf der anderen Seite kann sich der übrige Trupp Sensorgranaten ins Marschgepäck stopfen. Einmal geworfen, zeigen sie mit orangefarbenen Umrissen die Positionen der Gegner an.

Weiterhin könnt ihr natürlich auch Soldaten mit einem Klick auf die Schultertasten für die anderen Mitspieler markieren und so simultane Abschüsse erleichtern. Eine Icon-Leiste am oberen Bildschirmrand zeigt dann an, wer welchen der „getaggten“ Wachleute gerade im Visier hat.

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Jeder für alle
Das Missionsdesign von „Ghost Recon Future Soldier“ wurde ebenfalls an den Koop-Gedanken angepasst. Unüberlegtes Vorpreschen endet zumeist im Neustart. Voreiliges Eröffnen des Feuers zumeist in einer wilden Schlacht, die nicht selten zu Ungunsten der Ghosts ausgeht.

Daher ist Tarnung und gemeinsames Schleichen in Zweier-Teams die einzige Möglichkeit, um schwer bewachte Stellungen einzunehmen. Denn so lange ihr euch in geduckter Haltung fortbewegt, ist eure Spielfigur beinahe unsichtbar. Wie im 80er-Action-Klassiker „Predator“ verschmelzen dann die Ghosts förmlich mit ihrer Umgebung und sind nur noch als unscharfer Schatten zu erkennen.

Unsere Mission fand schließlich ihren Höhepunkt, als wir eine Artillerie-Stellung ausheben müssen und die Terroristen sogar mit Panzern und Truppentransportern vorrücken. Geschickt verteilen wir unsere Kameraden über das Schlachtfeld. Während ein Team die angreifenden Soldaten aus dem ersten Stock eines Gebäudes aus attackiert, nehmen die übrigen zwei MG-Nester in Beschlag und versenken damit die Fahrzeuge.

Habt ihr übrigens keine Online-Freunde parat oder wollt die Kampagne von „Ghost Recon Future Soldier“ offline genießen, dann rücken KI-Bots nach. Diese werden weitestgehend eigenständig agieren. Allerdings konnten wir diesen Spielmodus noch nicht ausprobieren, sodass wir kein Urteil über die Qualität der KI-Ghosts abgeben können.

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Ich bin ein Guerilla
Während wir die Kampagne lediglich online im Koop spielen können, bietet der Guerilla-Modus eine Splitscreen-Variante. Diese können wir auch online verwenden, sodass wir an zwei Fernsehern online mit vier Spielern im Guerilla-Modus antreten. Ähnlich wie in „Call of Duty“ geht es in dieser Spielart darum, eine Gegnerwelle nach der anderen zu überstehen und dabei die eigene Basis – in unserem Fall den Vorhof einer alten Villa – zu verteidigen.

Wie im Singleplayer lautet die Devise: Sobald ein Ghost abdankt, ist das Spiel vorbei. Und die Gegner machen es uns alles andere als leicht. Mit jeder Welle nimmt die Anzahl und die Kampfkraft der Soldaten zu. Später rücken sie sogar mit kugelsicheren Schilden an.

Allerdings rüsten die Ghosts ebenfalls mit jeder Runde neu auf. Nach einem überstandenen Gefecht beliefern uns Kisten mit neuer Munition, zusätzlichen Granaten oder Minen, sowie neuen Gewehren. Außerdem erhalten wir so genannte Streak-Boni hinzu. Diese Spezialfähigkeiten aktivieren wir durch das Halten der Dreieck-Taste und sind oftmals das Zünglein an der Waage. Nach sechs überstandenen Runden können wir unsere Widersacher etwa mit einem Luftschlag pulverisieren oder wir tarnen unsere Ghosts vorübergehend.

Der Clou: Nach zehn Runden verändert sich das Schlachtfeld. Dann müssen die Ghosts angreifen und die Gegner aus einem Unterschlupf vertreiben. Hier sind dann ganz andere Taktiken und besseres Teamplay notwendig. Insgesamt ist der Guerilla-Modus gerade mit einer Gruppe von Freunden eine sehr unterhaltsame und kurzweilige Angelegenheit. Zwar geht es hier um die Jagd nach dem teaminternen Highscore, aber vor allem um das gemeinsame Überleben der Truppe.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft
Releasedatum: 24. Mai 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://ghostrecon.de.ubi.com/

Einschätzung: gut

Die knapp zwei Stunden mit „Ghost Recon Future Soldier“ vergingen wie im Flug. Die Kampagnenmission wirkte in sich stimmig: Der Schwierigkeitsgrad und die Dramatik stiegen kontinuierlich an, fanden ihren Höhepunkt schließlich in der Belagerung der Artilleriestellung. Das Konzept des „aufgezwungenen Teamplays“ gefällt uns außerdem sehr gut. Denn so wird das taktische Vorgehen unterstützt und pures Chaos auf dem Schlachtfeld bestraft. Die vielen verschiedenen Gadgets zur gemeinsamen Koordination der Aktionen sind ebenfalls eine gelungene Zugabe für diese Spielidee. Der Guerilla-Modus bietet ein deutlich schnelleres und kurzweiligeres Gameplay, ist dabei aber nicht minder unterhaltsam. Hier sind es die Streak-Extras, die uns besonders neugierig machen. Wenn wir „Ghost Recon Future Soldier“ überhaupt etwas vorwerfen wollen, dann ist es seine „lediglich“ solide Technik. Aber schöne Grafik ist in einem Taktik-Shooter ja bekanntermaßen nicht alles!

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