ANGESPIELT: FIFA 13

Im Herbst kommt es raus. Und wir haben es jetzt schon gespielt. Wenige Wochen nach der offiziellen Ankündigung von „FIFA 13“ beim EA Showcase in London (Interview mit David Rutter) konnten wir EA Sports‘ Fußballsimulation ausführlich ausprobieren. So spielt sich „FIFA 13“!

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Spürbar mehr Bewegung
In der präsentierten Version waren noch lange nicht alle Mannschaften enthalten. Nur eine Hand voll Teams wie etwa Chelsea, Barcelona oder der AC Mailand war spielbar. Aber ganz egal, für welches Team wir uns entschieden haben. Bereits Sekunden nach dem Anpfiff wurde deutlich, wie sehr EA Sports an dem Verhalten der KI-Mitspieler gearbeitet hat.

Kaum sind wir in Ballbesitz laufen sich Außenstürmer frei, offensive Mittelfeldspieler laufen in Gassen oder versuchen, ihre Gegenspieler abzuschütteln. Die pure Anzahl der Anspielmöglichkeiten ist deutlich größer als noch bei „FIFA 12“.

Aktuell sind die Mitspieler noch ein wenig übereifrig und so warnte uns Executive Producer David Rutter vor: „Wir haben aktuell noch das Problem, dass die Spieler zu häufig ins Abseits laufen. Also rechnet damit, wenn ihr spielt.“ Und so war es dann auch. Allerdings kündigte David zugleich an, dass EA Sports an dieser Schwachstelle noch arbeiten wird.

Insgesamt aber fühlte sich „FIFA 13“ allein auf den Spielaufbau bezogen deutlich flotter und freier als sein direkter Vorgänger an. Ob es allerdings an die Varianz eines „Pro Evolution Soccer 2012“ heran reicht, das wird sich erst im Langzeittest zeigen.

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Unforced Errors
Ein kleines Ärgernis war die noch etwas unberechenbare First Touch Control. Es war zwar bereits deutlich spürbar, was EA Sports damit bewirken möchte, allerdings war das Verspringen der Bälle doch stellenweise noch sehr unkalkulierbar. Hielten wir die Passtaste bei einem kurzen Zuspiel ein wenig zu lange, sprang dem Empfänger das Leder meterweit vom Fuß. Gleiches passierte natürlich auch bei hohen Flügelwechseln oder versuchten Direktabnahmen.

Andererseits macht die First Touch Control das Spiel auch herrlich schnell. Denn mit dem richtigen Timing könnt ihr den Schwung des Balls gleich für das Angriffsspiel benutzen. In einer Szene nahmen wir das Leder an, der Ball tropft hoch ab und fliegt dadurch über den heran grätschenden Verteidiger hinweg. Wir ziehen an diesem vorbei und kommen in eine aussichtsreiche Schussposition. Das sind dann die guten Seiten der First Touch Control.

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Kampf und Krampf
Überraschenderweise arteten unsere Matches mit den Kollegen aber nicht zu wilden Torfestivals aus. Vielmehr entwickelte sich das Spiel häufig zu einer Mittelfeldschlacht mit harten Zweikämpfen und jeder Menge Gekloppe. Die Fehlpassquote ist anfangs noch gewaltig hoch. Denn im Gegensatz zu „FIFA 12“ greift uns „FIFA 13“ fast gar nicht mehr beim Passen unter die Arme. Hier genießen wir bereits bei den Standard-Einstellungen alle Freiheiten und müssen sowohl die Richtung als auch die Wucht unserer Zuspiele besser timen als im Vorjahr. Das ist Gewöhnungssache!

Gleiches gilt für das überarbeitete Zweikampfsystem. In „FIFA 13“ macht es richtig Spaß einen massigen Defensivmann wie van Bommel oder Carlos Puyol zu spielen. Denn das Ablaufen der Bälle funktioniert nun mit körperlich robusten Spielern viel besser. In Laufduellen mit kleineren Spielern lassen wir die Stürmer einfach „abtropfen“ und müssen dabei noch nicht einmal auf Grätschen oder Tacklings zurückgreifen.

Die Player Impact Engine 2.0 wirkt in sich schlüssiger und nachvollziehbarer. Allerdings stolperten die Spieler teilweise noch sehr schnell. Das kennen wir aber bereits aus den Preview-Versionen des Vorjahres und denken, dass EA Sports auch dieses Problem noch in den Griff bekommen wird. Die Schiedsrichter machten übrigens bereits jetzt einen durchaus soliden Eindruck. Wir hatten nicht das Gefühl, dass sie übermäßig penibel pfeifen und jede kleine Rempelei mit einem Freistoß bestrafen.

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Ausgetrickst!
Kommt ihr trotz der besseren Mitspieler-KI nicht mit gekonntem Passspiel nach vorne, könnt ihr es mit dem Complete Dribbling versuchen. Ähnlich wie in „FIFA Street“ richten sich Angreifer kontextsensitiv zu ihrem Verteidiger aus. Über schnelles „Schnippen“ des linken Analog-Sticks könnt ihr wahlweise einen Trick zeigen oder eben flott am Gegenspieler vorbei dribbeln.

Der Vorteil dieser Technik ist offensichtlich: Auch Einsteiger können jetzt coole Moves zeigen. Denn das Complete Dribbling funktioniert wirklich klasse und absolut intuitiv. Eine Stick-Bewegung im richtigen Moment und schon vollführt der Spieler einen Haken oder nimmt das Leder mit der Fußsohle mit. So haben wir etwa einen Verteidiger im Strafraum förmlich auf dem Bierdeckel ausgetanzt. Ganz ohne Schwierigkeiten.

Das System scheint bereits jetzt gut ausbalanciert zu sein, da gerade technisch schwächere Spieler auch in Dribblings schnell den Ball verlieren oder eben zu behäbig agieren. Und geht der eigene Spieler mal nicht automatisch in die Complete Dribbling-Position, betätigt ihr einfach L2 und R2 und schon bringt er sich in Stellung.

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Freistoßspezialisten
Weit weniger einsteigerfreundlich kommen dagegen die neuen Freistoßmöglichkeiten daher. Denn hier könnt ihr über Trigger und Aktionstasten Finten ansetzen und etwa mit gleich mehreren Spielern über den Ball laufen, ehe ihr letztlich auf das Tor schießt. Das verteidigende Team auf der anderen Seite kann neue Spieler in die Mauer ziehen.

Diese reihen sich dann geradezu magnetisch ein. Theoretisch wäre sogar eine 10-Mann-Mauer möglich. Und wie angekündigt könnt ihr diese mit dem Stick vorziehen und mit ein wenig Pech erhält der von euch ausgewählte Spieler dann eine gelbe Karte. Das Elfmetersystem bleibt übrigens absolut unverändert.

System: Playstation 3
Vertrieb: EA Sports
Entwickler: EA Sports
Releasedatum: Herbst 2012
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.ea.com/de/fussball/fifa

Einschätzung: sehr gut

Man merkt „FIFA 13“ an vielen Stellen an, dass EA Sports hier noch Bug-Fixing und Balancing betreiben muss. Die Steuerung ist gerade bei der First-Touch-Control noch nicht direkt genug. Das Passsystem ist gewöhnungsbedürftig. Aber die Idee hinter den Neuerungen von „FIFA 13“ ist absolut erkennbar. Gerade das Verspringen der Bälle verleiht dem Spiel gemeinsam mit dem deutlich verbesserten Mitspielerverhalten eine ganz neue Dynamik und eine gewisse Unberechenbarkeit. Aus „FIFA 12“ gelernte Abwehrmechanismen funktionieren plötzlich nicht mehr. Stattdessen sind mehr Übersicht und deutlich schnellere Reaktionen gefragt. Uns hat „FIFA 13“ richtig viel Freude bereitet und wir glauben auch, dass EA Sports auf dem richtigen Wege ist und die aktuell noch vorhandenen Macken bis zum Release in den Griff bekommt. So wird es auch in diesem Jahr schwer für „Pro Evolution Soccer“ werden, an „FIFA 13“ vorbei zu ziehen.

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Baschotti

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***GoTtK�NiG***

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04. Juni 2012 um 01:00 Uhr