Angespielt: The Last of Us - Emotionale Achterbahnfahrt der Uncharted-Macher!

Zombies und Untote – egal, in welcher Form und durch welche Art von Katastrophe verursacht – sind inzwischen so was von cool. Früher eher als Hobby für dickliche Film-Nerds, die noch bei Mama im Keller wohnen, verschrien, sind die gammeligen Gesellen salonfähig geworden.

Inzwischen hat sogar Hollwood das Thema Zombies für sich entdeckt: In „Zombieland“ spielen plötzlich Stars wie Woody Harrelson und Bill Murray mit. Brad Pitt arbeitet gerade an einer Umsetzung des Buchs „World War Z“. Und natürlich sind die schlurfenden Madensäcke auch von den Spielkonsolen nicht mehr wegzudenken. „Resident Evil“, „Dead Island“ und „Left 4 Dead“ sind nur einige prominente Beispiele.

So hat Entwickler Naughty Dog („Uncharted“) eigentlich gar nichts mit Zombies am Hut. Und doch gehört „The Last of Us“ zu den derzeit wohl heißesten Exklusiv-Titeln für die PlayStation 3. Denn hierbei handelt es sich nicht etwa um ein typisches Splatter-Game, sondern um ein beinhartes Survival-Adventure.

Dead Pittsburgh
Kennt ihr den Film „I Am Legend“? Während der Autor dieser Zeilen diesen Streifen mit Will Smith für absolut unausstehlich hält, erinnert das Szenario von „The Last of Us“ dennoch an eben diesen Blockbuster. Schauplatz des PS3-Spektakels ist Pittsburgh. Nach dem Ausbruch eines bislang noch unbekannten Virus haben sich weite Teile der Menschen in blutrünstige Bestien verwandelt.

In Folge dessen ist das zivile Leben wie wir es kennen, zusammen gebrochen. Die Städte zerfallen und die wenigen Überlebenden denken eher an sich selbst als an andere. Fast schon wie in dem finsteren Endzeit-Drama „The Road“.

Inmitten dieses Chaos treffen wir eine ungleiche Zweckgemeinschaft. Der etwa vierzigjährige Joel ist eigentlich der klassische Einzelgänger. Dennoch nimmt er die junge Ellie unter seine Fittiche. Denn er hat ein Versprechen abgegeben, sie zu beschützen. Allein hätte sie wohl in dieser menschenfeindlichen Welt keine Überlebenschancen.

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Schön spannend
Was auf den ersten Blick wie eine Endzeit-Version von „ICO“ klingt, ist in Wahrheit aber ein brutales und beinahe beängstigend realistisches Survival-Adventure. Denn auf ihren Streifzügen durch Pittsburgh treffen die beiden nicht nur auf nette Zeitgenossen. Und Munition und Waffen sind in der Welt von „The Last of Us“ selten und daher wertvoll.

In der auf der E3 vorgestellten Demo-Fassung bahnen sich die beiden den Weg in ein scheinbar verlassenes Hotel. Ähnlich wie in „Crysis 3“ erobert die Natur langsam die Großstadt zurück. Häuser sind eingestürzt, Bäume und Gräser wachsen überall. Und dennoch wirkt die Atmosphäre in „The Last of US“ weit weniger düster oder feindselig als etwa in „Resident Evil“. So lange keine Wahnsinnigen auftauchen, sieht Pittsburgh beinahe idyllisch aus.

Ähnlich wie in „Uncharted“ spielt Naughty Dog auch hier gekonnt mit Lichtreflexen und so bildet die präsentierte Missionen einen erstaunlichen Kontrast zum Szenario selbst.

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Gnadenlos!
Vielleicht ist es gerade dieser Zwiespalt, der uns so heftig auf die ersten Gefechte in „The Last of Us“ reagieren lässt. Der eigentlich ganz friedfertig wirkende Joel schnappt sich ohne Vorwarnung einen Mann am Genick und erwürgt ihn. Als dessen Kumpanen aufmerksam werden, entbrennt eine heftige Schlacht. Von einem Zombie-Virus ist keine Spur. Aber wie in „I Am Alive“ gilt wohl auch in „The Last of Us“ das Recht des Stärkeren.

Als schließlich die Munition zur Neige geht, zeigt sich Naughty Dog von seiner härtesten Seite. Ellie ist keinesfalls eine hilflose Begleiterin. Sie unterstützt Joel. Schmeißt seinem Gegner einen Stein an den Kopf und springt ihm sogar auf den Rücken. Diese Chance lässt sich Joel nicht entgehen und kümmert sich um den Widersacher.

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Ein dynamisches Duo?
Allerdings bleibt die Frage bestehen: Wie eigenständig ist Ellie wirklich? Denn nichts ist anstrengender, als ein ständig kreischendes Mündel. Das weiß jeder, der „Resident Evil 4“ gespielt hat. Laut Naughty Dog soll Ellie kein Ballast in den Kämpfen sein. Aber zumindest emotional hat man als Joel dennoch immer mit einer gewissen Verantwortung zu kämpfen. Wie schon in „Tomb Raider“ bekommen wir auch hier keine perfekten Helden, sondern verwundbare Figuren, die ums nackte Überleben kämpfen.

Zu diesem Zweck könnt ihr auch Materialien aufsammeln und diese dann zu Waffen umfunktionieren. In der Demo etwa schmiss Joel kurzerhand einen Molotov-Cocktail und setzte damit einen Widersacher in Brand. Auch hier gilt die Devise: Die Gewalt ist kurz, aber heftig. Sehr realistisch dargestellt und dadurch deutlich effektvoller als in manchem Shooter.

System: PlayStation 3
Vertrieb: Sony
Entwickler: Naughty Dog
Releasedatum: 1. Quartal 2013
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.lastofus.com/

Einschätzung: sehr gut

Es ist schon erstaunlich, dass mit „Tomb Raider“ und „The Last of Us“ zwei Spiele mit ganz ähnlichem Ansatz in den Startlöchern stehen. Naughty Dogs Survival-Trip ist allein durch Ellie noch eine Spur emotionaler. Selten spielen Kinder oder Jugendliche eine größere Rolle in derart rabiaten Titeln. Die „Uncharted“-Macher trauen sich also etwas. Und deshalb ist das Action-Adventure auch für uns eines der wichtigsten Spiele des kommenden Jahres. Naughty Dog entfernt sich von dem Hollywood-Spektakel „Uncharted“ und liefert hier ein erwachsenes Stück Software ab, welches technisch noch einmal alles aus der PlayStation 3 heraus kitzeln dürfte. „The Last of Us“ wird etwas ganz Großes!

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Kommentare

skywalker1980

skywalker1980

13. Juni 2012 um 11:42 Uhr
E4tThiZz_Z

E4tThiZz_Z

13. Juni 2012 um 11:57 Uhr
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13. Juni 2012 um 13:09 Uhr
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13. Juni 2012 um 13:34 Uhr
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13. Juni 2012 um 13:56 Uhr