Angespielt: Darksiders 2 - Der Tod steht ihm gut!

„Darksiders 2“ ist ein wichtiger Titel. Nicht nur, weil er das Sommerloch beendet. Sondern vor allem weil er über Wohl oder Übel des Publishers THQ entscheidet. Das arg ins Trudeln geratene Unternehmen ist auf „Darksiders 2“ und auf dessen Erfolg angewiesen. Vigil Games stehen unter Druck, verschoben im Juni den Release des Action-Rollenspiels noch einmal auf den 17. August 2012.

Doch die Zeichen für THQ stehen bislang günstig: Die Collectors Edition ist bereits mehr als einen Monat vor Release restlos ausverkauft. Die Vorfreude steigt auf einen würdigen Nachfolger von „Darksiders“ (TEST). Nun lud THQ nach Dublin ein, wo wir nicht nur „WWE ’13“ und „South Park: Der Stab der Wahrheit“ (VORSCHAU) begutachten, sondern auch den ersten Abschnitt von „Darksider 2“ spielen durften. Und siehe da: Der Tod steht diesem Spiel wirklich gut!

Seichter Einstieg
Die Geschichte hinter „Darksiders 2“ ist inzwischen wohl allseits bekannt: Der apokalyptische Reiter Krieg wurde im ersten Teil für das Auslösen des Weltuntergangs verantwortlich gemacht und ist seitdem in Gefangenschaft. Sein Bruder Tod vermutet dahinter aber eine Verschwörung und will Krieg nun befreien. „Darksiders 2“ beginnt monumental: Tod reitet auf seinem Streitross Verzweiflung eisige Klippen empor. Ein Schneesturm peitscht ihm um den Schädel.

Über das Drücken von R1 und L1 ruft ihr Verzweiflung nun in nahezu allen Open-World-Passagen. Zumindest so lange ihr euch nicht in einer aktiven Quest befinden. Attacken vom Rücken des untoten Pferdes sind ebenfalls möglich und richten deutlich mehr Schaden an, als normale Schläge. Der Weg führt Tod zur dunklen Festung. Er erhofft sich dort Zuspruch vom Rabenvater, dem Hüter der Geheimnisse.

Die gewaltige, finstere Burg dient in „Darksiders 2“ als Tutorial. Hilfetexte verraten euch, wie Klettern und Kämpfen funktionieren. Denn Vigil Games haben im Vergleich zu unserem letzten Besuch im Jenseits noch einmal deutlich an der Steuerung gearbeitet.

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Meister der Klingen
Ähnlich wie in „Kingdoms of Amalur: Reckoning“ wechselt ihr in „Darksiders 2“ stufenlos zwischen zwei Waffensystem: Der Sense und der Sekundärwaffe. Ihr besitzt folglich auch zwei Angriffstasten und könnt so die Attacken munter miteinander kombinieren. Das System funktioniert ähnlich flott wie bei „Reckoning“, spielt sich anfangs noch relativ simpel, gewinnt aber durch Charakter-Upgrades und neue Aktionen mit fortlaufender Spielzeit merklich an Komplexität hinzu.

Für zusätzliche Abwechslung im Waffenarsenal sorgt nun das Aufnehmen von Loot. Versteckte Kisten und erschlagene Gegner beherbergen Waffen, Tränke, Goldmünzen und Amulette. Alles, was das RPG-Herz begehrt. Tod hat dabei keine Vorlieben, was die Auswahl seines Kriegsgeräts angeht. Er kann mit Streithämmern, Äxten, Glefen und Krallen gleichermaßen gut umgehen. Einzig sein aktueller EXP-Level beschränkt ihn in seiner Auswahl.

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Weite (Spiel-)Welt
Der Hüter der Geheimnisse schickt Tod indes weiter zum Baum des Lebens unweit der ewigen Schmiede. Dieser ist allerdings von der Verderbnis befallen und nur das Wiederbeleben einer der riesigen Erschafferkreationen kann dieses Problem lösen. Doch der Weg dorthin ist steinig und ausgesprochen lang. Etwa acht bis zehn Spielstunden abhängig davon, wie viele Nebenaufgaben ihr euch aufhalst. Denn um die Ewige Schmiede herum findet ihr die Erschaffer, riesenhafte Kreaturen, die das Fundament für die Welt gelegt haben.

Und von ihnen kann sich Tod Nebenjobs abholen. Für Kharn, einen etwas dümmlich anmutenden Krieger, müssen wir etwa seine Ausrüstung in den umliegenden Arealen finden. Die Spielwelt von „Darksiders 2“ ist zwar riesig und durchaus offen, die Fülle an Nebenaufgaben ist aber geringer als etwa in „Skyrim“. Die Gefahr, sich hier mit Kleinigkeiten aufzuhalten, besteht daher kaum.

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Zwischen Tod und Chaos
Das Missionsdesign mischt dagegen stets Kämpfe mit Umgebungsrätseln. Mal klettert ihr wie in „Prince of Persia“ Hindernisparcours ab, mal müsst ihr Objekte wie Arbeiterroboter oder Energiekugeln einsetzen. Die Spielgeschwindigkeit erweist sich dabei als deutlich ruhiger als bei vergleichbaren Titeln und das Spiel wechselt immer wieder geschickt zwischen ruhigen Momenten und brachialen Schlachten.

Denn die Kämpfe – gerade mit größeren Widersachern wie dem riesigen Gharm – basieren auf dem Prinzip „Angreifen und schnell ausweichen“. Tod kann nicht blocken, sondern sich nur in Sicherheit rollen. Daher sind die Kämpfe sehr dynamisch, zuweilen aber auch unübersichtlich. Hinzu kommen noch Zauberkräfte, die ihr über L1 und die Aktionstasten auswählen könnt. Diese splitten sich in die Bereiche Nekromantie und Todesbote. Mit jedem Level-Aufstieg erhaltet ihr einen Fähigkeitenpunkt und könnt so etwa Guhle oder Raben beschwören.

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Der Tod lernt dazu
Alsbald erhaltet ihr außerdem Tods Sensenmann-Reinkarnation hinzu. Über erfolgreiche Attacken füllt ihr die „Todesspirale“ auf. Ist diese voll, verwandelt ihr Tod für eine kurze Zeit in den mächtigen Reaper, seid nahezu unverwundbar und richtet beträchtlichen Schaden an. Ähnlich wie der Todesgriff zum entlang Hangeln an Haken und zum Heranziehen von Gegenständen erhaltet ihr die Reaper-Form aber erst mit fortlaufender Spielzeit hinzu.

Ein besonderes Lob gebührt an dieser Stelle dem Leveldesign. Im Gegensatz zum Vorgänger gibt es in „Darksiders 2“ deutlich weniger Back-Tracking. Die Areale sind so angelegt, dass ihr nach einer erledigten Aufgabe meistens wieder am Ausgangspunkt ankommt und nicht durch leere Level rennen müsst.

Den heimlichen Höhepunkt bilden die monumentalen Bosskämpfe. So nehmen wir es zum Ende unserer Session mit einer besessenen Erschafferkreatur auf. Wir bekämpfen sie zu Pferde und kraxeln sogar an ihr hoch. „Shadows of the Colossus“ lässt grüßen!

System: Playstation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: Vigil Games
Releasedatum: 17. August 2012
USK: ab 16
Offizielle Homepage: http://www.darksiders.com/

Einschätzung: sehr gut

Es geht doch! Unsere erste Anspielrunde bei „Darksiders 2“ seiner Zeit in Amsterdam war noch ein wenig holprig. Der Schwierigkeitsgrad war zu hoch. Die Steuerung beim Klettern kompliziert. Die Wege nicht klar genug. Aber Vigil Games hat die Zeit genutzt. Aber richtig! „Darksiders 2“ spielt sich unglaublich gut und saugt uns mitten hinein in eine Welt irgendwo zwischen Himmel und Hölle. Gerade der Mix aus Rollenspiel, Action-Adventure und Rätselkost begeistert uns und entfacht das Feuer des „Nur noch eine weitere Aufgabe“. „Darksiders 2“ ist dabei sicherlich kein Kinderspiel oder gar zu leicht. Wir sind dutzendfach abgestürzt oder haben in den Kämpfen Lehrgeld bezahlen müssen. Aber trotzdem motiviert das intelligente Leveldesign immer wieder zum Weiterspielen. „Darksiders 2“ ist auf dem richtigen Weg, seinen genialen Vorgänger noch einmal zu übertreffen!

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