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TEST: WWE 13 – Eine echte Revolution oder nur müder Stillstand?

play3 Review: TEST: WWE 13 – Eine echte Revolution oder nur müder Stillstand?

8.0

Die Wrestling-Liga WWE befindet sich in einer Übergangsphase: Unzählige alte Stars wie The Undertaker und Triple H treten langsam ab. Neue Leute wie CM Punk arbeiten sich nach oben. Dennoch sehnen sich viele Fans zurück in die Attitude-Ära. Die goldene Zeit des Wrestlings. Und genau dieser Epoche widmen THQ und Yukes „WWE 13“. Aber steht der Blick zurück in die Vergangenheit gleichzeitig für spielerischen Fortschritt?

Was wir cool finden

Die richtige Attitüde
Der Attitude-Modus ist für WWE-Fans einfach eine Wucht. Hier durchlebt ihr noch einmal die wichtigsten Ereignisse dieser Zeit und schlüpft u.a. in die Rollen von ‚Stone Cold‘ Steve Austin, The Rock, Mankind, The Undertaker oder Triple H. Immer wieder lockern schöne, atmosphärische Original-Filme die Kampfabfolge ein wenig auf. Die Matches selbst sind stark gescriptet und so setzt „WWE 13“ Ereignisse in schön gemachten Ingame-Sequenzen um. Als Belohnung für das Erledigen der manchmal durchaus kniffeligen historischen Bonus-Ziele erhaltet ihr Wrestler, Arenen, Matches oder Outfits.

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Ein kleines Universum für sich
Das zweite Herzstück von „WWE 13“ ist die aus dem Vorgänger bekannte WWE Welt. Hier bastelt ihr euch eure eigenen Shows zusammen, kreiert Storylines und „bookt“ eure eigene Liga. Kurzum: Für Fans ist dieser Manager-Modus absolut klasse. Schließlich greift ihr auf den über 70 Mann starken Kader zurück, verteilt Titel und sucht euch die schönsten Gimmick-Matches heraus. Neben bekannten Match-Varianten wie I Quit, Last Man Standing oder diversen Hardcore-Varianten feiert zudem der King of the Ring sein Comeback. Wem der Kader nicht ausreicht, der versucht sich in den weiterhin gewohnt komplexen Editoren und bastelt eigene Wrestler, Einzüge, Arenen oder Finishing-Moves und tauscht sie anschließend mit der Community aus.

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Spaß im Ring
„WWE 13“ spielt sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wirklich ordentlich. Im Gegensatz zu anderen Prügelspielen reagieren die Wrestler etwa behäbiger auf Tastenkommandos. Daher dauert es einige Kämpfe, bis man sich an das Timing für Griffe, Konter und Schläge gewöhnt hat. Neben den aus den Vorgängern bekannten Signature- und Finishing-Moves gibt es nun die OMG-Momente, etwa wenn ihr euren Widersacher durch eine Absperrung pfeffert. Sie sind aber eher so etwas wie ein Sahnehäubchen und dominieren den Matchablauf nicht zu stark. Gut so!

Was wir weniger cool finden

Fehler im System
Auch bei „WWE 13“ gibt es wieder viele unschöne Bugs: Die Ringseile erinnern etwa eher an wackelige Gummischnüre. Sie schwingen bei Kontakt mit den Wrestlern immer wieder sinnfrei durch die Gegend. Gleiches gilt übrigens auch für Objekte wie Stühle, die gelegentlich arg seltsam durch die Luft fliegen. Ein großes Problem stellt die Vertonung dar: Beim Backstage-Brawls lösen einige Aktionen einfach gar keine Effekte aus. Im Empty-Arena-Match wunderten wir uns gar über Anfeuerungsrufe … obwohl keine Zuschauer in der Halle waren.

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Durchwachsene Technik
So schön die Präsentation von „WWE 13“ auch sein mag, so stören uns dennoch Fehler und überflüssige Macken. Einige Charaktermodelle – etwa von Vince McMahon oder dem frühen Hunter Hearst Helmsley – sehen geradezu grotesk überzeichnet aus. Außerdem ist die Wegfindung der Computer-Gegner ein Graus und verhindert gerade bei Hardcore-Matches einen guten Spielfluss. Und zu guter Letzt krankt die Soundabmischung an deutlichen Problemen: Einige Kommentare im Attitude-Modus sind kaum zu verstehen. Andere Sprüche passen schlichtweg nicht zum Geschehen.

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Shut up and take my money!
„WWE 13“ konzentriert sich sehr stark auf seinen Attitude-Modus. Zu Lasten des aktuellen WWE-Kaders. Hier sind lediglich rund 40 Wrestler vertreten. Klingt viel, ist aber gerade für die WWE Welt verhältnismäßig kleines Roster. Viele Mid- und Undercarder wie Antonio Cesaro, Ryback, Damien Sandow, Tyson Kidd, Evan Bourne oder auch Tag Teams wie die Usos und die Prime Time Players fehlen. Der Haken: Sie werden als kostenpflichtige DLC nachgeliefert. Das ist zwar ganz nett, aber kann gerade für echte WWE-Fans auch ganz schön ins Geld gehen.

System: Playstation 3
Vertrieb: THQ
Entwickler: Yukes
Releasedatum: erhältlich
USK: ab 16
Offizielle Homepage: http://wwe.thq.com/

8.0

Wertung und Fazit

TEST: WWE 13 – Eine echte Revolution oder nur müder Stillstand?

THQ und Yukes liefern mit „WWE 13“ ein Spiel mit zwei Gesichtern ab: Auf der einen Seite ist das Angebot für Solo-Spieler einfach klasse. Besonders der Attitude-Modus wurde mit viel Liebe zum Detail umgesetzt und bringt Fans dieser Zeit ins Schwelgen. Dazu kommen noch die Community-Funktionen und der Editor. Auch das Kampfgeschehen ist über weite Strecken ordentlich gelungen und macht trotz der etwas trägen Steuerung Spaß. Auf der anderen Seite stören aber die unzähligen Fehler und Ungereimtheiten den Spielfluss deutlich. Allein die unausgewogene Gegner-KI und die vielen technischen Macken dürfen bei einem solchen Lizenzprodukt nicht passieren. „WWE 13“ ist ein gutes Wrestling-Spiel, hätte aber mit etwas mehr Zeit und einer besseren Qualitätskontrolle problemlos eine höhere Wertung einfahren können.

Hotlist

Kommentare

takermaniaxx

takermaniaxx

11. November 2012 um 14:15 Uhr
Deidara_hmm

Deidara_hmm

12. November 2012 um 10:08 Uhr