ANGESPIELT: Dark Souls 2 - Der Tod lauert an jeder Ecke!

Es ist dunkel. Es ist kalt. Ich spüre, wie die Einsamkeit meinen Soldaten umfängt. Er hockt am Lagerfeuer und gönnt sich einen kurzen Augenblick der Ruhe. Die Closed-Beta von „Dark Souls 2“ ist kein Spaziergang im Mondschein, sondern ein spielerisches Erlebnis irgendwo zwischen Frust, Lust und Freudentaumel.

Ich weiß, was mich erwartet. Bereits die Vorgänger „Demon Souls“ und „Dark Souls“ brachten mich an meine Grenzen. Dieses Spiel soll da keine Ausnahme sein.

Schatten in der Nacht
Aber es hilft nichts. Ich muss los. Hinaus an den „Huntsman’s Corpse“, eine unwegsame Region inmitten von schroffen Felsformationen. In der ewigen Dunkelheit von „Dark Souls 2“ muss ich vorsichtig sein. Ein unachtsamer Schritt und schon stürze ich in die Tiefe. Mein Soldat ist mit einem mittelprächtigen Breitschwert und einem Buckler ausgerüstet. Am Lagerfeuer habe ich noch die Wahl, ob die die Eigenschaften der Spielfigur aufleveln möchte oder doch lieber noch schnell eine Fackel anzünden möchte.

Für den ersten Abschnitt der Closed-Beta genügt allerdings die Kombination aus Schwert und Schild. Schon nach wenigen Metern bemerke ich die technischen Fortschritte, die das Spiel im Vergleich zum Vorgänger gemacht hat. Das Gras wiegt leicht im Wind. Die Luft fährt auch unter den Umhang meiner Spielfigur und bewegt diesen vorsichtig.

Als ich eine Anhöhe zu einem steinernen Bunker hinauf steige, mache ich ein leises Stöhnen aus. Es hallt durch das Gemäuer. Instinktiv drücke ich die L1-Taste und ziehe damit den Schild nach oben. Mit L2 pariere ich dagegen Attacken. Als ich das Haus betrete, knallt es sofort. Ein Pfeil schlägt in meinem Buckler ein. Ich fluche kurz. Doch es soll noch schlimmer kommen als ich in die Dunkelheit des Gebäudes eintauche.

Sofort prasselt ein Schlag auf meinen Schild ein. Ein aggressiver und gleichermaßen schneller Schurke lauerte in der Ecke hinter dem Eingang und greift mich an. Ich ziehe mich zurück. Draußen verpasse ich dem Feind schnell zwei Schläge mit dem Schwert. Anschließend gehe ich wieder hinein, zerschmettere dort die verbarrikadierten Fenster und entdecke so den Ausgang. Ich halte die Kreis-Taste gedrückt und sprinte hinaus. Den ersten Kampf habe ich unbeschadet überstanden.

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Die Brücke am Fluss
Der Überfall hat mich vorsichtig gemacht. Ich klettere eine Leiter hinunter, schalte einen langsamen Ghoul aus … und sehe das nächste Lagerfeuer. Hier kann ich kurz ausruhen, aber alle Monster werden im Anschluss wiederbelebt. Meine bislang aus Kämpfen erbeuteten Seelen benutze ich und level die Eigenschaften meines Soldaten auf. Für diese Session entscheide ich mich für einige Zusatzpunkte in Ausdauer, Kraft und Gesundheit.

Denn jetzt beginnt die echte Herausforderung. Auf der Wiese vor dem Lagerfeuer lege ich einen weiteren Ghoul und anschließend einen Feuer spukenden Zombie um. Ich attackiere schnell, damit mich der Pyromane nicht erwischen kann. Vor einer Brücke erkenne ich einige Spuren am Boden. Andere Spieler haben Hinweise hinterlassen. Über ein Baukastensystem setzt man hier einfache Botschaften und Tipps ab. Manchmal sind diese hilfreich, manchmal aber auch nur ein Trick. Die Kollegen haben glücklicherweise einige praktische Ratschläge hinterlassen: „Ausweichen und dann von hinten attackieren.“

Was soll mich denn hier angreifen? Da höre ich schön das Rasseln von Ketten und ein fettes Monstrum mit zwei Sensen sprintet aus dem Wäldchen hinter der Brücke auf mich zu. Ich bin überrascht, reiße die Deckung nach oben und hoffe auf ein Wunder. Mit einem gewaltigen Schlag wirft das Biest meinen Soldaten zu Boden. Drei Viertel meines Energiebalkens sind weg. Langsam rappelt sich mein Kämpfer auf. Ich ziehe mich zurück, nutze einen Lebensstein, um meine Gesundheit aufzufrischen. Langsam füllt sich der Energiebalken. Doch zu spät. Noch habe ich kein Rezept gegen diesen Feind. Einem Angriff weiche ich aus, attackiere kopflos. Zwei Schläge sitzen, aber der dritte landet im Leeren. Meine Deckung ist unten. Das ist das Ende. Vorerst.

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Das Leben als Untoter
„Dark Souls 2“ ist gnadenlos. Es bestraft Fehler. Und lässt mich für Ungeduld und Unachtsamkeit büßen. Als mein Soldat wieder am Lagerfeuer aufwacht, ist er ein Untoter. War es in „Dark Souls“ eigentlich problemlos möglich, auch als Untoter zu spielen, ist „Dark Souls 2“ schwerer. Wenn ich als Untoter nun ein weiteres Mal draufgehe, verliere ich ein weiteres Stückchen Lebensenergie. Im schlimmsten Fall büße ich so maximal die Hälfte meiner Lebensenergie ein. Dadurch wird „Dark Souls 2“ noch schwieriger und führt einen gelegentlich sogar in eine Sackgasse. Denn gehen mir irgendwann die Heiltränke und Lebenssteine aus, muss ich noch einmal zurück, meinen Charakter weiter aufrüsten und mir ein „Life Effegy“ sichern und meinen Helden wieder zurück ins Leben bringen.

Wie schwierig „Dark Souls 2“ noch werden wird, darauf gibt mir die Closed-Beta in den Folgeminuten einen Vorgeschmack. Nachdem ich das Zwei-Klingen-Monstrum erledigt habe, tauchen gleich noch einmal zwei Monster der gleichen Sorte auf. Ich muss diese voneinander trennen, die Beine in die Hand nehmen und sie mit Ausweichmanövern weich klopfen. Die Steuerung ist handlicher und direkter als noch in „Dark Souls“. Der Kämpfer ist etwas agiler, reagiert schneller auf Tastenbefehl. So rolle ich – bei vollem Ausdauerbalken – geschwind mit der Kreis-Taste aus dem Weg und schlage mit schweren und leichten Attacken zu.

Einen schönen Moment erlebe ich auf einem engen Bergpass zum ersten Endgegner. Hier attackieren mich zwei Schurken. In einem erbitterten Kampf schubse ich einen in die Tiefe, doch dieser klammert sich verzweifelt an meine Spielfigur. Diese rudert mit den Armen und ich drücke panisch auf die Gamepad-Tasten. Irgendwie befreit sich mein Held und der Feind schmiert ab. Mein Herz rast!

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Der Skelettkönig
Ich gestehe: Ich habe innerhalb der kurzen Spielzeit beim Hands-On-Event von „Dark Souls 2“ den Skelettkönig – also den ersten Boss – nicht besiegt. Denn mir wurde das Untoten-Feature zum Verhängnis. Zu wenig Lebensenergie, kaum Lebenskristalle. Einige Male war ich kurz vor dem Sieg, aber letztlich hat es in der Kürze der Zeit nicht erreicht.

Der Skelettkönig jedenfalls ist nicht ein einzelner Feind, sondern eine ganze Ansammlung von Schauergestalten. Zunächst greifen mich drei Skelett-Lords an. Diese riesenhaften Klappergestelle attackieren mit schwarzen Energiekugeln und Sensen. Sobald ich einen von ihnen aus dem Weg geräumt habe, erhalten sie Verstärkung von einigen Skelettkriegern samt Klingenrädern. Diesen Burschen muss ich ausweichen und in ruhigen Momenten attackieren. Zu guter Letzt greift noch eine ganze Horde Skelette in den Kampf ein, sodass es mächtig voll in der engen Arena wird.

Die aus dem Vorgänger bekannten Invasionen durch andere Spieler waren in der Closed-Beta leider nur als Script-Events möglich. Auf halber Strecke zwischen dem letzten Lagerfeuer und der Bossarena, greifen zwei rote Kreaturen an. Verstärkung kann ich mir in der Vollversion schließlich ebenfalls von anderen Spielern holen, allerdings nicht in Bosskämpfen. Die Dauer dieser Unterstützung ist zudem abhängig von der Stärke meiner Spielfigur. Je mächtiger diese ist, desto kürzer kämpfen die anderen Spieler an meiner Seite.

System: Playstation 3
Vertrieb: Namco Bandai
Entwickler: From Software
Releasedatum: 14. März 2014
USK: keine Kennzeichnung
Offizielle Homepage:http://www.darksoulsii.com/

Einschätzung: sehr gut

„Dark Souls 2“ ist so herrlich anders. Wo mich viele aktuelle Spiele an die Hand nehmen und ich ohne Probleme die kritischsten Situationen im Blindflug meistere, da fordert mich „Dark Souls 2“. Und dabei kratzt es an meiner Spielerehre. Es geht bis zur Frustgrenze und wandelt auf einem schmalen Grat. Aber genau deshalb macht das Action-Rollenspiel auch ungewöhnlich viel Spaß. Die Genugtuung nach etlichen Versuchen endlich einen Gegner niederzuringen, ist einfach ungemein befriedigend. „Dark Soul 2“ spielt sich nur marginal anders als sein Vorgänger. From Software hat nur feine Veränderung vorgenommen. Die Steuerung ist direkter. Das Untoten-Feature sorgt für zusätzliche Spannung. Nachrichten, Invasionen anderer Spieler und das Covenant-System geben „Dark Souls 2“ noch einmal zusätzliche Würze. Für mich jedenfalls ist das Action-Rollenspiel ein Pflichttitel für das Jahr 2014. Eben genau, weil es mich als Spieler fordert und mich mit jeder Menge Adrenalin und Glückshormonen belohnt.

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