Vorschau: Sniper Elite 3 - Voll ins Schwarze?

„Sniper Elite V2“ war für Rebellion ein Überraschungserfolg. Mehr als eine Million Exemplare des Weltkriegsshooters mit Schleicheinlagen wurden seit dem Launch 2012 verkauft.

Der Erfolg gibt Rebellion Recht und deshalb ist es kein Wunder, dass der im englischen Oxford beheimatete Entwickler bereits mit Hochdruck an einem Nachfolger bastelt.

„Sniper Elite 3“ erscheint im zweiten Quartal diesen Jahres, gönnt euch mehr Freiheiten und schickt euch erneut im Namen der Alliierten an die Front.

Was wir cool finden

Löwen, Sand und Nazis!
„Sniper Elite 3“ spielt nicht in den engen Häuserschluchten. Stattdessen entführt euch der Schleich-Shooter nach Afrika zu Zeiten des Zweiten Weltkrieges. Als amerikanischer Agent Karl Fairburne zieht es euch u.a. in die sonnigen Gefilde von Tunesien oder in den Irak. Auf wen es der gute Karl mit seinem Scharfschützengewehr abgesehen hat, ist bislang noch nicht bekannt. Sein nebulöser Nemesis wird während der Präsentation lediglich als „Villain“ bezeichnet.

Fest steht nur: Real existierende Personen tauchen in „Sniper Elite 3“ nicht auf! Ihr werdet also (noch) nicht in den Genuss kommen, „Wüstenfuchs“ Erwin Rommel von seinem Panzer zu ballern. Stattdessen gibt es eine fiktive Geschichte mit einigen wenigen historischen Bezügen und Schauplätzen. Ein Monumentalschinken will „Sniper Elite 3“ auf jeden Fall nicht sein!

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Erstmal ruhig Blut!
Die präsentierte Mission spielt im Halfaya Tal im Irak. Das Setting eröffnet den Entwicklern neue Möglichkeiten. Statt fader Braun- und Grautöne dominieren in „Sniper Elite 3“ kräftige Farben, eine lebendige Vegetation und wechselnde Landschaften. Größte Veränderung im Vergleich zum Vorgänger sind allerdings die weiträumigen Levels. Halfaya Pass gibt darauf einen kleinen Vorgeschmack: Das Areal ist – ähnlich wie die Missionen in „Crysis 3“ oder auch in „Killzone: Shadow Fall“ – riesig groß. Ihr habt dadurch stets verschiedene Möglichkeiten, einen Auftrag anzugehen.

Karl Fairburne muss in schönstem Sonnenschein einige Artilleriegeschütze ausschalten. Jede Mission der rund zwölfstündigen Kampagne beginnt mit dem Auskundschaften des Gebiets. Zu diesem Zweck packt Karl zunächst seinen Feldstecher aus. Erspähte Feinde markiert ihr mit der rechten Schultertaste. Dadurch seht ihr sie nicht nur auf dem Radar, sondern auch durch Wände.

Moment mal? Macht das „Sniper Elite 3“ nicht arg simpel? Diese Hilfefunktion gibt es glücklicherweise nur in den zwei niedrigeren der insgesamt vier Schwierigkeitsgrade. Wer die Scharfschützenherausforderung sucht, sollte direkt auf einer höheren Stufe einsteigen oder sich seinen Schwierigkeitsgrad selbst zusammenbasteln. Denn in „Sniper Elite 3“ dürft ihr Hilfefunktionen auch selbst bestimmen.

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Karls little Helper!
Karl Fairburne ist zwar Agent, aber er ist nicht kugelsicher. Der Energiebalken ist in mehrere Kammern unterteilt. Werdet ihr getroffen, füllt sich nur die aktuelle Stufe nach einigen Sekunden der Ruhe wieder auf. Wollte ihr Fairburne wieder komplett heilen, müsst ihr euch seltene Medi-Packs reinpfeifen. Daher ist vorsichtiges Vorgehen auch besonders wichtig.

Die einfachste Methode zum Ablenken von Feinden ist der Stein. Mit einer Hilfslinie werft ihr den Brocken in eine Ecke und schon wundern sich die tumben Nazis, wo denn das Geräusche herkommt. Im Nahkampf fertigt ihr eure Gegner entweder brutal mit dem Messer oder auch mit der schallgedämpften Pistole ab. Zudem besitzt ihr ein umfangreiches Potpourri an Hilfsmitteln.

In der Präsentation etwa legt Karl einen explosiven Stolperdraht vor einer Leiter aus und ließ die anrückende Verstärkung in ihren sicheren Tod klettern. Die so genannte „Bouncing Betty“ – eine Art Feder-Mine – springt dagegen aus dem Boden und explodiert direkt im Gesicht der Wachleute. Daneben gibt es natürlich auch noch die klassische Anti-Personen-Mine.

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Der Ton macht die Musik
Aber es existieren auch elegantere Methoden, sich des lästigen Faschistenpacks zu entledigen. Denn in „Sniper Elite 3“ steckt ein waschechtes Stealth-Game. Ein Augen-Symbole zeigt euch an, wie „sichtbar“ Karl Fairburne gerade ist. Spurtet er aufrecht durch hell ausgeleuchtete Areale, ist er für seine Feinde leicht zu erkennen. Robbt er dagegen durch den Schatten, ist er nahezu unsichtbar.

Aber manchmal müsst ihr auch die Aufmerksamkeit der Wachen ablenken. Zu diesem Zweck manipuliert ihr Sicherungskästen oder schießt sogar auf Fahrzeuge. In „Sniper Elite 3“ gibt es nicht nur schnieke Röntgenaufnahmen durchlöcherter Nazis, ihr werft stattdessen auch einen Blick ins Innere von Vehikeln. In der Präsentation etwa ballert Karl mit der Scharfschützenflinte in einen Lastwagen und schon fliegen formschön die Funken, Schrauben und Kolben durcheinander.

Ertönen Geräusche (z.B. Explosion eines Treibstofftanks), die einen Schuss verdecken würden, signalisiert euch ein kleines Symbol am oberen Bildschirmrand, dass ihr abdrücken könnt. In der Mission „Halfaya Pass“ gibt es diverse Chancen, eure Feinde auf diese Weise abzulenken. Die Karte ist herrlich offen und zumindest in der Präsentation lassen die Wachleute Karl Spielraum für Experimente und Erkundungstouren. Sprich, es führen mehrere Wege ans Missions-Ziel.

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Im Körper des Feindes
Aber genug der Geheimniskrämerei: „Sniper Elite 3“ ist ein Shooter und wie schon sein Vorgänger geizt das Spiel auch diesmal nicht mit blutigen Einblicken in die menschliche Anatomie. Bei besonders schönen Abschüssen auf weite Distanz zeigt euch die Xray-Kamera die Auswirkungen der Kugel auf Fleisch und Knochen. Die Szenen sind erneut ziemlich hart geraten und zum aktuellen Zeitpunkt ist noch nicht klar, ob es „Sniper Elite 3“ in seinem derzeitigen Zustand auch nach Deutschland kommen wird.

Neu dazu gekommen sind zudem die so genannten Sniper-Spots. Dabei handelt es sich um spezielle Positionen auf Türmen oder anderen hohen Gebäuden. Hier macht es sich Karl gemütlich und nimmt seine Feinde aufs Korn. Allerdings kann er nicht ewig an einer Position verharren. Sobald er einige Schüsse abgefeuert hat, steigt die Aufmerksamkeit der Wachleute und sie entdecken ihn. Die Konsequenz: Karl muss sich aus dem Staub machen, ehe er ins Kreuzfeuer gerät.

Als zusätzliche Motivation sammelt ihr abhängig davon, wie leise ihr eure Feinde ins Jenseits befördert, auch Erfahrungspunkt. Bringt ein normaler Kill mit dem Maschinengewehr lediglich 5 XP-Punkte, erhaltet ihr für einen versteckten Abschuss auf große Distanz samt Ablenkung satte 30 XP-Punkte. Auf diese Weise belohnt „Sniper Elite 3“ unauffälliges Vorgehen. Mit Hilfe der Erfahrungspunkte levelt euer Spielprofil im Verlauf hoch und ihr könnt euer Gewehr für den Multiplayer in vier Bereichen – u.a. den Kolben und das Visier – individualisieren und verbessern. Das Äußere eures Spielcharakters könnt ihr nicht anpassen.

Der Mehrspielermodus wird mit bis zu 12 Teilnehmern auf fünf Karten spielbar sein. Genaue Details zu den Spielarten gibt es noch nicht, allerdings werden Scharfschützen wohl mit Agenten interagieren und gemeinsam gegen feindliche Invasoren kämpfen. Auch einen Koop-Storymodus steht zum Release zur Verfügung: Der eine Spieler ist der Schütze, der andere der Späher.

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Systemunterschiede
In der Präsentation wurde die Xbox One-Version vorgeführt. Laut Rebellion ist diese aber technisch identisch mit der Fassung für die PlayStation 4. In Sachen Grafikqualität sieht „Sniper Elite 3“ sehr ordentlich aus.

Das mag daran liegen, dass „Sniper“ gleichzeitig auch für Playstation 3 und Xbox 360 erscheint. In einer kurzen Technik-Studie zeigte Rebellion die Tesselation-Mechanik seiner Grafik-Engine: Objekte der PS4- und Xbox One-Version verfügen in der Nahansicht über deutlich mehr Polygonen und wirken dadurch runder. Auch die Texturqualität fällt dadurch höher aus.

Für den PS4-Controller hat sich Rebellion ebenfalls etwas Besonderes ausgedacht. Aus dem Lautsprecher ertönen Klänge wie herunterfallende Kugeln beim Nachladen. Das sorgt für zusätzliche Atmosphäre. Mit dem Touchpad können die Entwickler allerdings nichts anfangen. Ein Klick führt euch ins Inventar, weitere Funktionen wird es aber nicht geben!

System: PlayStation 3, PlayStation 4
Vertrieb: 505 Games
Entwickler: Rebellion
Releasedatum: 2. Quartal 2014
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage:http://www.sniperelite3.com/

Einschätzung: gut

„Sniper Elite 3“ ist eine runde Sache: Die neuen, größeren Areale schenken einem zusätzliche Freiheiten. Optionale Hilfefunktionen wie etwa das Markieren der Gegner erleichtern unruhigen Geistern das Spiel. Speziell die Stealth-Mechanik hat es mir angetan. Egal, ob ich nun auf Autos schieße, Schaltkästen manipuliere oder einfach nur einen Stein werfe – „Sniper Elite 3“ gibt mir reichlich Hilfsmittel an die Hand, um die Gegner geschickt und schlitzohrig aus ihren Verstecken zu locken. Vor allem aber bin ich gespannt, wie sich das Spiel in den zwölf angekündigten Stunden entwickelt und wie sich die KI-Soldaten auf dem Feld tatsächlich schlagen. In der Präsentation wirkten die Polygon-Burschen nämlich noch sehr zahm. „Sniper Elite 3“ ist eine willkommene Abwechslung zu aktuellen Hochglanz-Shootern – langsamer, taktischer und mit mehr Möglichkeiten.

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