PS4-Vorschau: Call of Duty

Macht ändert alles – zumindest, wenn es nach Sledgehammer Games und „Call of Duty: Advanced Warfare“ geht. Drei Jahre wurde an dem Mehrspielermodus gearbeitet. Drei Jahre, um das Gameplay noch einmal zu verfeinern, das Feedback der Spieler einzuholen und die eigene Vision in Bits und Bytes umzusetzen.

Das Ergebnis erinnert an eine Mischung aus „Titanfall“ und „Call of Duty: Black Ops“. Größer, schneller, lauter – Das ist ist mein Eindruck nach gut vier Stunden mit dem Mehrspielermodus von „Call of Duty: Advanced Warfare“.

Ein Mann und sein Exo-Skelett
Grundlage für die spielerische Evolution der Multiplayer-Optionen ist das so genannte Exo-Skelett. Die Soldaten der Zukunft werden nämlich von mechanischen Anzügen unterstützt. Diese machen sie schneller und stärker. Was also den Rekruten aus „Titanfall“ ihr Raketenrucksack ist, dass ist für meinen „Call of Duty“-Kameraden sein Exo-Skelett. Per Doppelklick auf die Sprungtaste schnelle ich meterhoch in die Luft, breche durch Fensterscheiben und vollführe akrobatische Sätze über meine Gegner hinweg. Rücken mir diese zu dicht auf den Pelz, verpasse ich ihnen einen extra harten Schlag oder weiche ihnen mit einer blitzschnellen Meidbewegung aus. Keine Frage, „Call of Duty: Advanced Warfare“ ist noch eine Spur schneller als „Ghosts“, erweitert die Online-Gefechte aber um eine gewisse Vertikalität, die vielen Maps des Vorgängers abging.

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Aus 10 mach 13
Sledgehammer Games greift beim Erstellen des Loadouts auf das offene Klassensystem von „Call of Duty: Black Ops 2“ zurück. Doch statt des beliebten „Pick 10“ folgt „Advanced Warfighter“ nun dem „Pick 13“-Prinzip. Bedeutet: Ihr habt 13 Slots frei und könnt darauf Primär- und Sekundärwaffen, Perks, Exo-Fähigkeiten und Gimmicks für Abschussserien verteilen. Mit eurem Exo-Skelett verschafft ihr euch beispielsweise einen kurzen Energieschub, macht euch kurzzeitig unsichtbar oder packt einen mechanischen Schild aus. Mit den Perks dagegen verbessert ihr passiv die Fähigkeiten eures Soldaten und macht ihn schneller oder lasst ihn seinen Exo-Anzug überladen. Die Hilfsmittel der Abschussserien könnt ihr nun ebenfalls aufwerten und beispielsweise einen Raketenturm zur mobilen Bazooka umwandeln. Den Warbird nutzt ihr gar zu zweit und teilt so die Abschüsse mit einem Kameraden.

Die pure Masse an Möglichkeiten ist beeindruckend, schließlich verfügt jede Waffe allein noch einmal über zehn Eigenschaften, die ihr mit Visieren, Griffen und Aufsätzen beeinflusst. „Advanced Warfare“ führt zudem die neue Klasse der Strahlenwaffen ein. Diese kommen ganz ohne Nachladen aus und erwiesen sich in der Hands-On als übermächtig. Hoffentlich verändert Sledgehammer Games noch die Durchschlagskraft dieser Kanonen. Praktisch: Mit einem Tastendruck landet ihr direkt auf dem virtuellen Schießstand und könnt eure Ausrüstung ausprobieren. Eine tolle Idee, denn nichts nervt in „Ghosts“ mehr als neue Visiere oder Veränderungen an der Waffe auf dem Schlachtfeld zu testen!

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Die Militär-Barbie!
Tatsächlich leiht sich „Call of Duty: Advanced Warfare“ einige Ideen bei „Destiny“ oder modernen Action-Rollenspielen aus. Schließt ihr eine Runde ab, erhaltet ihr als Belohnung für eure Mühen mindestens eine Nachschubkiste. Darin befinden sich Waffen oder Ausrüstungsobjekte – unterteilt in die Kategorien „Enlisted“, „Professional“ und „Elite“. Je häufiger ihr also spielt, desto mehr Objekte schaltet ihr frei. Die Beutekammer von „Call of Duty: Advanced Warfare“ ist riesig und soll laut Sledgehammer Games Milliarden von Kombinationen ermöglichen.

So könnt ihr euren Soldaten mit allerlei Klamotten wie Helmen, Hosen, Schutzwesten, Stiefeln, Handschuhen oder Knieschützern ausstatten. Fast wie eine Armee-Barbie! Doch dieser Kleidungstick hat auch einen Sinn. In der virtuellen Lobby ist der eigene Soldat nun für jedermann sichtbar und so etwas wie der Bild gewordene Beweis für eure Erfahrungsstufe. Ein Super-Soldat mit Elite-Ausrüstung und zwei Maschinengewehren flößt hier deutlich mehr Respekt ein, als die Kleidung von der Stange.

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Der Ball ist rund
Von der Stange ist übrigens ein gutes Stichwort: Die bislang präsentierten Mehrspieler-Modi rissen mich beim Anspielen leider nicht vom Hocker. Natürlich sind Klassiker wie Capture the Flag oder Team-Deathmatch in geselliger Runde unterhaltsam, aber einen Preis für gute Ideen heimst Sledgehammer Games dafür sicher nicht ein. Spannender ist da schon der wiederkehrende Hardpoint-Modus, in dem ihr wechselnde Bereiche der Karte erobern und halten müsst. Die innovativste Spielart hört auf den Namen Uplink und erinnerte an Handball. Hier schnappt ihr euch nämlich eine silberne Datenkugel und müsst diese in farbige Tore werfen, damit die Informationen hochgeladen werden können. Der Clou: Der Träger des Spielballs kann nicht schießen, darf dafür aber die Pocke an seine Kameraden weiter passen. Im Jahr der Fußball-WM orientiert sich Sledgehammer Games also ein wenig an der beliebtesten Sportart der Welt.

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Für Hüpfer und Schützen
Einher mit den neuen Fähigkeiten der Super-Soldaten geht natürlich auch eine Veränderung der Kartenstruktur. Die vier spielbaren Areale Biolab, Riot, Ascend und Defender sind vergleichsweise groß und bieten neben dem für „Call of Duty“ typischen Tunnelwirrwarr oftmals viele Ebenen und versteckte Gimmicks. Defender spielt beispielsweise in einer Bunkerlandschaft unter der Golden Gate Bridge. Hier hüpft ihr dank Exo-Skelett nicht nur fröhlich auf und über die Betonklötze, sondern bringt euch auch vor einer anrückenden Tsunamiwelle in Sicherheit. Ein verlassenes Gefängnisgelände ist dagegen der Austragungsort von Riot. Speziell in dem Hauptgebäude kommt es immer wieder zu tollen Gefechten auf zwei Ebenen.

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Keine Grafik-Revolution
Aber auch wenn die vier Maps insgesamt hübsch und vor allem sehr abwechslungsreich ausfielen, so ist „Call of Duty: Advanced Warfare“ keine Grafik-Offenbarung. Die Vorschauversion lief flüssig und speziell bei Fensterscheiben gab es immer wieder hübsche Splittereffekte. Doch an die Umgebungszerstörung eines „Battlefield 4“ reicht „Call of Duty“ erneut längst nicht ran. Für PS4-Verhältnisse liefert Sledgehammer Games ab, ohne einen aber vom Stuhl zu pusten.

System: Playstation 4
Vertrieb: Activision
Entwickler: Sledgehammer
Releasedatum: 04. November 2014
USK: noch nicht bekannt
Offizielle Homepage: http://www.callofduty.com/de/advancedwarfare

Einschätzung: gut

„Call of Duty: Advanced Warfighter“ bietet sicherlich den innovativsten Mehrspielermodus in der jüngeren Seriengeschichte. Trotzdem ist es keine Revolution, sondern nur eine Evolution. Das klingt zunächst paradox, aber das neue Spielgefühl ist einzig dem futuristischen Szenario verschuldet. Dank des Exo-Skeletts kommt spürbar mehr Bewegung in die Schlachten. Das Tempo ist nochmal eine Spur höher und als Spieler habt ihr mehr Möglichkeiten. Das Loot- und das Pick-13-System sind ebenfalls eine konsequente Weiterentwicklung der vergangenen Teile. Sledgehammer Games überflutet euch förmlich mit Optionen, versucht dabei aber gleichzeitig, Neueinsteiger mit stetigen Belohnungen bei Laune zu halten. So gehe ich zumindest mit einem guten Gefühl aus der ersten Hands-On mit „Call of Duty: Advanced Warfare“ hinaus. Denn die dynamischen Schlachten mit allerlei Hightech-Gimmicks machen mächtig Laune. Und mehr erwarte ich von einem „Call of Duty“ gar nicht!

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DerBabbler

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