Review

PS4-TEST: Uncharted

play3 Review: PS4-TEST: Uncharted: The Nathan Drake Collection

9.0

Naughty Dog und Bluepoint Games versüßen euch die Wartezeit auf „Uncharted 4: A Thief’s End“. Ehe das vermeintliche Finale der „Uncharted“-Saga im Frühling 2016 endlich auf der Playstation 4 aufschlägt, gibt es die Nathan-Drake-Trilogie noch einmal in der knackigen HD-Neuauflage.

Entwickler Bluepoint Games ist in Sachen Remakes übrigens kein unbeschriebenes Blatt. Das in Texas ansässige Studio war bereits für „ICO & Shadow of the Colossus“, „God of War HD Collection“ oder „Metal Gear Solid: HD Collection“ verantwortlich. Mit „Uncharted“ allerdings gelingt Bluepoint Games und Naughty Dog ein wahres Meisterstück. Denn an diesem Action-Trio kommt keiner vorbei. Selbst all jene, die die „Uncharted“-Originale bereits auf der Playstation 3 gespielt haben, können bedenkenlos einen Blick riskieren!

Was wir cool finden

So schön wie immer!
Naughty Dog und Bluepoint Games nehmen sich in erster Linie die Technik der drei „Uncharted“-Teile vor. Alle drei Abenteuer laufen auf der Playstation 4 bei einer Auflösung von 1080p mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde. Im Test der Sammlung konnten wir keine Ruckler feststellen. Allerdings gab es – wie auch bei den Originalen – gelegentliche Clipping-Fehler. Erledigte Gegner bleiben allzu gerne in Objekten oder im Boden stecken. Das schadet zwar der Atmosphäre minimal, ist aber nicht spielentscheidend.

Doch die Entwickler schrauben nicht allein die Auflösung und die Framerate nach oben. Besonders „Uncharted: Drake’s Fortune“ profitiert massiv von einer grafischen Auffrischung: Texturen, Licht- und Partikeleffekte – Das alles sieht erstklassig aus. Speziell die cineastischen Zwischensequenzen bleiben wunderschön und stellen in ihrer Inszenierung bis heute viele Spiele in den Schatten.

Die gesamte „Nathan Drake Collection“ wurde grafisch mit sehr viel Liebe umgesetzt. Wir waren wirklich erstaunt, wie frisch und unverbraucht alle drei Spiele in der HD-Neuauflage erscheinen und wie wenig man den Action-Titeln ihr Alter anmerkt. Schließlich feiert allein „Uncharted: Drake’s Fortune“ im November seinen achtjährigen Geburtstag.

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Ein „Uncharted“-Best-Of
Gemessen an diesem – für ein Videospiel der letzten Generation – geradezu biblischen Alter spielt sich „Uncharted:The Nathan Drake Collection“ ganz ausgezeichnet. Die Steuerung aller drei Teile wurde an „Uncharted 2: Among Thieves“ angepasst. Dadurch gehen Waffenwechsel mit dem Digitalkreuz flott von den Fingern und auch das Werfen von Granaten funktioniert deutlich besser als im Original. Die Deckungs- und die Shooter-Mechanik an sich hinterlässt einen blitzsauberen Eindruck.

Die Feuergefechte mit den – etwas doof – agierenden Gegnerhorden passen gut zu dem Action-Anspruch des Spiels. Doch „Uncharted“ war schon immer weit mehr als die Masse seiner Features. Es lebt von seiner Inszenierung und den unzähligen Hollywood-Meriten. Ganz egal, ob ihr einen Zug eine Klippe hinunter stürzt oder auf der Ladefläche eines fliegenden Transportflugzeugs kämpft – Alle „Uncharted“-Teile überraschen immer wieder mit tollen und grandios dargestellten Ideen, die in ihrer Kreativität noch heute ihresgleichen suchen.

Dem gegenüber stehen die raffiniert eingesetzten Rätsel- und Kletterelemente. Sie dienen als Verschnaufpause zwischen den adrenalingetränkten Actionpassagen und regen zwischenzeitlich die grauen Zellen an. Sehr schön: Findet ihr den Weg mal nicht oder hängt fest, gibt euch das Spiel – wie schon im Original – Tipps. Darüber hinaus könnt ihr jederzeit den Schwierigkeitsgrad wählen. Einsteiger greifen diesmal auf die besonders leichte Stufe „Forscher“ und Profis auf die knackige Variante „Gnadenlos“ zurück.

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Die vielen kleinen Gimmicks
Ein HD-Remake wäre nicht komplett ohne die netten Ideen, die die Kenner der Serie erfreuen und zu kleineren Experimenten anregen. Zunächst einmal führt „Uncharted: The Nathan Drake Collection“ neue Trophäen – darunter drei Platin-Pokale – ein. Ähnlich wie in „The Last of Us“ könnt ihr die schönsten Momente nun per Foto-Modus festhalten und anschließend mit Filtern und Effekten bearbeiten.

Dazu kommen viele freischaltbare Extras wie beispielsweise verschiedene Kostüme oder Bild-Modi. Auch lassen sich später spezielle Waffen auswählen. Wer gerne streamt und seinen Speed-Run festhalten will, der kann nun einen Timer aktivieren, der die Zeit mit stoppt.

Was wir weniger cool finden

Zeichen des Alters
Grundsätzlich ist die Frischzellenkur von „Uncharted: The Nathan Drake Collection“ sehr gut gelungen. Trotzdem sieht man der Sammlung an einigen Stellen ihr Alter an. Besonders die Animationen beim Sprinten oder Klettern wirken zuweilen arg hampelig und unruhig. Aus heutiger Sicht sind wir weichere Übergänge und Bewegungsabläufe gewohnt.

Außerdem scheint Nate immer wieder über Oberflächen zu rutschen, anstatt wirklich über sie zu rennen. Besonders bei Stufen fehlen einfach einige Animationen, um ein wirkliches Gefühl des Widerstands zu verursachen. Stattdessen scheint es eher, als würde die Spielfigur über eine glatte Oberfläche schlittern.

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Fehlende Inhalte
Leider setzten Naughty Dog und Bluepoint Games an einigen Stellen die Schere an. So fehlen beispielsweise die Multiplayer-Modi aus dem zweiten und dem dritten Teil. Auch wenn die Online-Gefechte nicht der absolute Höhepunkt der Serie waren, so spielten sie sich doch ordentlich und hätten die Sammlung gut ergänzt. Gleiches gilt für „Uncharted: Golden Abyss“, welches 2011 ausschließlich auf Playstation Vita erschien. Natürlich passt das Spiel – wie auch kürzlich von Naughty Dog noch einmal betont wurde – nicht in den Erzählzyklus der Trilogie. Nichtsdestotrotz ist „Golden Abyss“ ein „Uncharted“-Teil und angesichts der überschaubaren Verbreitung der Vita wäre der Titel für viele sicherlich ein weiterer Kaufanreiz gewesen.

System: Playstation 4
Vertrieb: Sony Computer Entertainment
Entwickler: Naughty Dog / Bluepoint Games
Releasedatum: 06. Oktober 2015
USK: ab 16 Jahren
Offizielle Homepage: https://uncharted.playstation.de/

9.0

Wertung und Fazit

PS4-TEST: Uncharted: The Nathan Drake Collection

„Uncharted: Drake's Fortune“, „Uncharted 2: Among Thieves“ und „Uncharted 3: Drake's Deception“ sind und bleiben legendäre Playstation-Spiele. „Uncharted: The Nathan Drake Collection“ würdigt das Erbe dieser Klassiker und passt deren Technik und Spielmechanik mit sehr viel Fingerspitzengefühl an die heutigen Maßstäbe an. Die dabei entstandenen kleinen Schönheitsfehler wie die Animationsschwächen oder die fehlenden Inhalte könnt ihr getrost vernachlässigen. Diese Sammlung bietet 30 bis 40 Stunden Spielspaß auf allerhöchstem Niveau: Toll erzählte Geschichten mit sympathischen Figuren wechseln sich mit heißen Feuergefechten, Kletterrätseln und Puzzlen ab. Unserer Meinung nach erreichte „Uncharted“ zwar mit dem zweiten Teil seinen Höhepunkt und fällt mit dem dritten Part leicht ab. Aber sei es drum: Die Abenteuer von Nathan Drake sind und bleiben einfach absolut spielenswert. Deshalb bekommt „Uncharted: The Nathan Drake Collection“ von PLAY3.DE auch eine bedingungslose Kaufempfehlung.

Hotlist

Kommentare

KoelschBloot

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30. September 2015 um 16:02 Uhr
Ace-of-Bornheim

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30. September 2015 um 16:07 Uhr
ManHunter31

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30. September 2015 um 16:17 Uhr
Dr.Manhattan

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30. September 2015 um 20:35 Uhr
Konsolenheini

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08. Oktober 2015 um 11:18 Uhr
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10. Oktober 2015 um 10:22 Uhr
ManmanSion

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03. Juni 2016 um 23:21 Uhr