PS4-ANGESPIELT: Dark Souls 3

Hidetaka Miyazaki und From Software brachten mit der „Souls“-Saga den Anspruch zurück in den Mainstream. Selten waren ständige Bildschirmtode und Neustarts so motivierend. Doch mit „Dark Souls 2“ bröckelte diese heile, gnadenlose Welt. Miyazaki war an dem Action-Rollenspiel nur als Berater beteiligt. Seine Vision wurde so zwar weiter getragen, aber dennoch merkte man dem Spiel die fehlende Beteiligung Miyazakis an.

Im dritten Teil übernimmt der Serien-Schöpfer wieder das Ruder. Seine Handschrift ist bereits nach wenigen Minuten in „Dark Souls 3“ erkennbar. Beim Anspieltermin in Hamburg hatte PLAY3.DE die Chance, das knackige Action-Rollenspiel ausführlich anzutesten.

Helden und ihre Probleme
„Dark Souls 3“ startet mit einem gewohnt umfangreichen und handlichen Charakter-Editor. Hier legt ihr das Aussehen eurer Spielfigur fest und bestimmt vor allem die Klasse. So stehen u.a. bekannte Recken wie der Ritter, der Magier oder der Assassine zur Verfügung. Große Überraschungen gibt es in diesem Teil des Spiels nicht. Überhaupt übernimmt „Dark Souls 3“ viele RPG-Elemente seiner Vorgänger.

Die Menüstrukturen sind unverändert. Das freut Fans der Serie, Neueinsteiger müssen sich aber mit dem fummeligen Equipment- und Ausrüstungssystem anfreunden. Waffenwechsel – etwa zum Bogen oder zur Armbrust – fühlen sich daher erneut einen Tick zu langsam und umständlich an. Aber: Das ist eben „Dark Souls“. Miyazaki und sein Team legen euch weiterhin viele Steine in den Weg.

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Gestärkte Waffen
Allerdings passt From Software das Kampfsystem leicht an: Die Geschwindigkeit der Aktionen ist höher. Dadurch gewinnen Ausweichbewegungen an Bedeutung hinzu, Blocks und Paraden bleiben weiterhin enorm wichtig. „Dark Souls 3“ unterstützt eure Angriffsversuche längst nicht so konsequent wie „Bloodborne“. Ihr erhaltet also keine Lebensenergie für platzierte Attacken zurück. Allerdings bestraft es konsequentes Scheitern auch nicht durch Abziehen von Lebensenergie wie „Dark Souls 2“.

Ansonsten bleibt aber vieles beim Alten: Mit den rechten Schultertasten geht ihr in die Offensive, mit den linken Buttons blockt oder pariert ihr Schläge. Wichtigste Neuerung im Kampf gegen Ritter, Monster und gigantische Level-Bosse sind die so genannten „Skills“.

Jede Waffe erhält in „Dark Souls 3“ spezielle Fähigkeiten. Der handelsübliche Schild beispielsweise verfügt über eine erweiterte „Parry“-Funktion, mit der ihr euren Feind für mehrere Momente betäubt und so ein Zeitfenster zum Angriff eröffnet. Andere „Skills“ bestehen gar aus mehreren Phasen – wie etwa bei der „Ready Stance“ – und müssen erst aufgeladen werden.

Die „Skills“ sollen Spieler ermutigen, mit neuen Waffen zu experimentieren. Allerdings erfordern diese Fertigkeiten viel Einarbeitungszeit. So werdet ihr allein beim Ausprobieren einige Treffer kassieren oder gar euer virtuelles Leben lassen. Richtig eingesetzt sind die „Skills“ aber eine starke Waffe auf euren Erkundungstouren durch Lothric.

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Typisch „Dark Souls“
Für die beim Anspieltermin in Hamburg vorgestellte Version wurde der Schwierigkeitsgrad leicht heruntergeschraubt. Doch für das fertige Spiel verspricht Miyazaki, dass „Dark Souls 3“ schwerer sein wird als seine Vorgänger. Schließlich erhaltet ihr mit den „Skills“ ja auch eine zusätzliche Hilfe.

So spielt sich der neuste Teil selbst in der abgeschwächten Preview-Version enorm anspruchsvoll und wartet mit vielen Gemeinheiten auf. In finsteren Gängen springen euch Attentäter an, Ritter spurten auf euch zu und bestimmte Widersacher können euch sogar mit nur einem Hieb ins Jenseits schicken. Erneut entzündet ihr Leuchtfeuer, an denen ihr wiederbelebt werden. Und erneut verliert ihr gesammelte Seelen mit jedem Ableben und müsst diese anschließend wieder einsammeln.

„Dark Souls 3“ führt euch in die Stadt Lothric. Diese wirkte in den ersten Stunden gewohnt verschachtelt, fühlt sich aber zugleich stimmiger und weniger schematisch an als die Welt von „Dark Souls 2“. So hübsch das Spiel gerade in den Außenarealen ist, so sieht man dem Spiel trotzdem an, dass es weiterhin auf der „Bloodborne“-Engine basiert. Besonders die Innenbereiche könnten schöner sein und wirken auch in puncto Artdesign nicht ganz so opulent wie „Bloodborne“.

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Drei Bosse für ein Halleluja
Größte Stärke von „Dark Souls 3“ scheinen aber zum jetzigen Zeitpunkt die Bosskämpfe zu sein. Bereits nach fünf Minuten geht es gegen gegen Iudex Gyldur – einen riesenhaften Ritter, der nach einigen Treffern zu einem Schlangen-Ungetüm mutiert. Später nehmen wir es mit einem gigantischen Baummonstrum auf, das den gesamten Bildschirm füllt und gerade im Nahkampf enormen Schaden anrichtet. Die Bosse sehen fantastisch aus und verfügen – wie üblich – über eine Fülle verschiedener Angriffsmuster. Besonders zum Ende der Gefechte rasten die Biester stets so richtig aus und sind damit sehr herausfordernd.

Ergatterte Seelen wiederum investiert ihr wie üblich in Level-Ups oder in Waffen-Upgrades. Die dafür notwendigen NPCs wie beispielsweise den Schmied trefft ihr im Schrein des Feuers an und könnt diesen über die Leuchtfeuer per Schnellreise erreichen.

Der Online-Modus basiert auf dem Grundgerüst von „Dark Souls 2“, erweitert das Prinzip allerdings auf sechs Spieler. So könnt ihr euch weiterhin andere Spieler als Koop-Partner zur Unterstützung rufen oder eben von feindlichen Phantomen „invadet“ werden. Blutspuren weisen auf Spielertode hin und mit Nachrichten könnt ihr Mitspieler warnen oder in Fallen locken.

System: PlayStation 4
Vertrieb: Bandai Namco Entertainment
Entwickler: From Software
Releasedatum: 12. April 2016
USK: ab 16
Offizielle Homepage: http://www.darksouls3.com/de/

Einschätzung: sehr gut

„Dark Souls 3“ ist ein wohltuender Schritt zurück in die Vergangenheit der „Souls“-Serie. Hidetaka Miyazaki und sein Team stopfen das Action-Rollenspiel nicht mit unnötigen Innovationen voll, sondern konzentrieren sich auf das, was die Serie bisher stets auszeichnete: Eine geheimnisvolle Spielwelt und beinharte Kämpfe. „Dark Souls 3“ ist zwar weit weniger mutig als „Bloodborne“, überzeugt aber mit der gelungenen Balance zwischen Frust und Lust. Jeder Bildschirmtod motiviert und jeder Sieg gegen einen besonders widerspenstigen Gegner ist ein Freudenfest. Allerdings wagen Miyazaki und From Software vergleichsweise wenig. „Dark Souls 3“ ähnelt seinen Vorgängern stark und während das bei dem grundlegenden Gameplay sicherlich kein Problem darstellt, so hätte man wenigsten Inventar- und Charakteroptionen einen frischen Anstrich verpassen können. „Dark Souls 3“ schließt die Saga ab und wird aller Wahrscheinlichkeit nach ein würdiges Finale darstellen. Auch wenn dabei die wirklich gravierenden Neuerungen auf der Strecke bleiben.

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Ridgewalker

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01. März 2016 um 16:22 Uhr
Ridgewalker

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01. März 2016 um 16:23 Uhr
Dr.Manhattan

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01. März 2016 um 16:35 Uhr
Ridgewalker

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01. März 2016 um 17:11 Uhr
Lichtenauer

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01. März 2016 um 17:17 Uhr
Gangsta_WTF

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04. März 2016 um 17:22 Uhr
Gangsta_WTF

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04. März 2016 um 17:35 Uhr
superzocker

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29. März 2016 um 10:04 Uhr
Fatalis-Killer

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10. April 2016 um 14:35 Uhr