Killerspiele: Schluss mit der Stigmatisierung von Videospielen, fordert der GAME Bundesverband

Nach den tragischen Ereignissen der vergangenen Tage schossen sich die Medien und die Politik leider umgehend auf die vermeintlichen Killerspiele ein. Nun spricht der GAME Bundesverband ein Machtwort.

Nach den tragischen Geschehnissen der vergangenen Tage, die unter anderem in der bayrischen Hauptstadt München mehrere Todesopfer forderten, fragten sich zahlreiche Deutsche, wie es so weit kommen konnte.

Ein Teil der Politiker und der Medien verfiel leider umgehend in alte Verhaltensmuster und zog mit den Videospielen für ein erwachsenes Publikum, die gerne als sogenannte Killerspiele angeprangert werden, einen bekannten Schuldigen heran. Eine Vorgehensweise, gegen die sich in einer aktuellen Stellungnahme der Bundesverband der deutschen Games-Branche e.V. (kurz: GAME) zur Wehr setzte.

Die Vorwürfe greifen zu kurz

„Wieder einmal werden bestimmte Computer- und Videospiele – und damit auch ihre Schöpfer – stigmatisiert. Ein monokausaler Zusammenhang zwischen gewalthaltigen Medien und realer Gewalt ist jedoch wissenschaftlich nicht belegbar“, so Frau Prof. Dr. Breitlauch von der Hochschule Trier. Demnach sei es richtig, dass gewalthaltige Medien labile Persönlichkeiten beeinflussen können. Dies gelte allerdings nicht nur für Videospiele, sondern darüber hinaus auch für Filme, Musik oder Bücher.

„Dies jedoch als prägend oder ausschlaggebend für begangene Amoktaten heranzuziehen, greift zu kurz und ignoriert die damit oft verbundene psychische Erkrankung oder negative gesellschaftliche Faktoren. Gewalttaten resultieren aus dem Zusammenspiel vieler Faktoren. Gleichzeitig führt das Zusammenkommen der Faktoren bei einer anderen Person als dem Täter nicht zu einer Gewalttat. Eine Monokausalität hilft nicht. Die Nutzung von Spielen ist den Symptomen denn den Ursachen zuzurechnen“, so GAME weiter.

Verweis auf den hiesigen Jugendschutz

Zudem müsse laut GAME beachtet werden, dass Deutschland dank der staatlichen und gesellschaftlichen Institutionen über das effektivste Jugenschutzsystem der Welt verfügt, das alle hierzulande erscheinenden Spiele ausführlich unter die Lupe nimmt. Auf diesem Weg wird auf rechtlichem Wege ausgeschlossen, dass Jugendliche an Spiele gelangen, die ihre Entwicklung gefährden. Darüber hinaus ist die USK führend bei der Entwicklung des neuen, international gültigen Jugendschutzsystems IARC beteiligt, mit dem der Jugendschutz gezielt für Online-Bezugsquellen verbessert wird.

„Immer noch ist es von zentraler Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche den Umgang mit Medien erlernen und die Kompetenz entwickeln, ihrem Alter angemessene Medieninhalte in einem altersgerechten Umfang zu nutzen. Aber auch Eltern, Erzieher und Pädagogen sind aufgefordert, ihre Medienkompetenzen auszubauen, um Kinder und Jugendliche bei diesem Thema besser unterstützen, aber auch beaufsichtigen zu können. Der GAME Bundesverband richtet darüber hinaus einen Appell an die Gaming Community, ein Auge auf Mitspieler zu haben und ihrer Eigenverantwortung gerecht zu werden“, so Stefan Marcinek, Vorstandsvorsitzender des GAME Bundesverbandes.

Appell an Bundesinnenminister Thomas de Maizière

Abschließend richtet sich der GAME Bundesverband mit einem Appell an Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der die neuerlichen Diskussionen um die vermeintlichen Killerspiele anstieß. So werden der Innenminister und die Politik an sich dazu aufgerufen, sich um neue Strategien zur Prävention und mehr Sachlichkeit zu bemühen, um den Hinterbliebenen zur Seite zu stehen.

Der GAME Bundesverband sieht es als seine Aufgabe, das Verständnis des Mediums „Computerspiel“ mitzugestalten, ist hierzu jederzeit gesprächsbereit und bietet Unterstützung mit seiner Expertise an.

Weitere Meldungen zu .

Diese News im PlayStation Forum diskutieren

(*) Bei Links zu Amazon, Media Markt, Saturn und einigen anderen Händlern handelt es sich in der Regel um Affiliate-Links. Bei einem Einkauf erhalten wir eine kleine Provision, mit der wir die kostenlos nutzbare Seite finanzieren können. Ihr habt dabei keine Nachteile.

Hotlist

Kommentare

nonConform

nonConform

25. Juli 2016 um 18:17 Uhr
Cerberus755

Cerberus755

25. Juli 2016 um 20:45 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

26. Juli 2016 um 06:02 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

26. Juli 2016 um 12:01 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

26. Juli 2016 um 12:30 Uhr
Neveroutgunned

Neveroutgunned

26. Juli 2016 um 15:08 Uhr
matschbirne007

matschbirne007

26. Juli 2016 um 21:37 Uhr
matschbirne007

matschbirne007

26. Juli 2016 um 21:48 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

27. Juli 2016 um 15:14 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

27. Juli 2016 um 16:12 Uhr
matschbirne007

matschbirne007

27. Juli 2016 um 16:55 Uhr
matschbirne007

matschbirne007

27. Juli 2016 um 17:36 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

27. Juli 2016 um 19:50 Uhr
Mustang&Sally

Mustang&Sally

27. Juli 2016 um 22:42 Uhr