Need for Speed Payback in der Vorschau: Fast & Furious in einer offenen Spielwelt

In der Wüste ist die Hölle los: Electronic Arts und Ghost Games bringen „Need for Speed: Payback“ an den Start. Wir haben den Open-World-Flitzer bereits Probe gefahren und fühlen den Entwicklern im E3-Interview auf den Zahn!

Rennspiele und ein anständiger Story-Modus – Das verträgt sich offensichtlich nicht. Ubisoft scheiterte mit „The Crew“ daran und Ghost Games lieferte im 2015 veröffentlichen „Need for Speed“ ein zum Fremdschämen schönes Raser-Melodram ab. Zwei Jahre später jedoch wagt das schwedische Entwicklerteam einen erneuten Anlauf. „Need for Speed: Payback“ wirkt in der ersten Hands-On-Session im Rahmen der Electronic Entertainment Expo in Los Angeles wie ein spielbarer Actionfilm und erinnert nicht von ungefähr an „Fast & Furious“.

Ein Fall für drei

Der Open-World-Raser entführt euch ins Fortune Valley. Hier regieren Geld, Glücksspiel und Korruption. Inmitten des stilisierten Las Vegas trefft ihr auf das Raser-Trio bestehend aus Streetracer Taylor, Fluchtfahrerin Jess und Angeber Mac. Die Drei drehen offenbar gerne selbst krumme Dinger, jedoch übervorteilt sie das Mafia-Syndikat The House. Unsere Clique schwört Rache und fertig ist der Aufhänger für ein PS-geladenes Katz-und-Maus-Spiel.

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Im Gegensatz zum Vorgänger präsentiert „Need for Speed: Payback“ seine Geschichte in Rendersequenzen auf Basis der Frostbite-Engine. Speziell in den sogenannten Action-Missionen – also den Story-Einsätzen – blendet das Programm nahtlos zwischen Film und Spiel über. Dadurch entsteht das besagte Gefühl eines interaktiven Hollywood-Streifens.

Mit einem Hauch von „Burnout“

Im bislang einzigen spielbaren Coup dreht sich alles um den Diebstahl eines Koenigsegg. Ein Transporter von The House, begleitet von einer Eskorte, braust durch die Wüste Fortune Valleys. Eure Aufgabe besteht nun primär darin, die Begleitung aus dem Weg zu räumen und euch danach in Position für den Raub des Fahrzeugs zu bringen. Die Verfolgungsjagd erweist sich als betont actionreich. Mit dem aufladbaren Nitro-Boost bringen wir uns in Schlagweite und rammen dann unsere Kontrahenten. Diese crashen in formschönen Zeitlupensequenzen in tausend Einzelteile. Wir fühlen uns ein wenig an „Burnout“ erinnert.

Arcade-Racing direkt aus Hollywood!

Erwartet in „Need for Speed: Payback“ bloß keinen Realismus. Die Karambolagen verursachen lediglich kosmetischen Schaden und selbst bei derben Fahrfehlern fangt ihr euren Wagen problemlos ab. Mit dem Nitro katapultiert ihr euch immer wieder an Gegner heran oder räumt sie aus dem Weg. In der Anspielrunde machen gerade die Takedowns ordentlich Laune, auch wenn die Dauer-Crashes die Übersicht erschweren. Die Gegner-KI agiert mitunter noch ein wenig rüpelig, leistet sich aber in Einzelrennen zumindest Fehler und wirkt dadurch recht natürlich. Über allem thront jedoch die sehr starke Präsentation, die gerade die Story-Missionen spürbar aufwertet.

In der Garage

In „Need for Speed: Payback“ gibt es fünf Rennstile: Streetracing, Offroad, Drag, Drift und Run. Entsprechend unterteilt Ghost Games auch seinen Fuhrpark in diese Kategorien und nutzt sie als Basis für die Tuning-Optionen. Die optischen Verbesserungen sorgen für einen individuellen Look, der gerade im Multiplayer für manchen Lacher gut sein dürfte. In der Präsentation etwa zeigen die Entwickler einen zum Wüstenbiest umgebauten VW Käfer. Ähnlich wie in „Forza Horizon“ findet ihr in der offenen Spielwelt versteckte Autowracks, die ihr im Verlauf aufrüstet und repariert.

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Interessanter dürfte aber das Leistungstuning ausfallen. Neue Bauteile verfügen grundsätzlich über Vor- und Nachteile, sodass ihr stets abwägen müsst, welche ihr verwendet. Sehr schön: Damit ihr nicht ständig eine der über die Karte verteilten Garagen anfahren müsst, greift ihr auf das so genannte Live-Tuning zurück und passt so euren Flitzer unterwegs an. Über die Ingame-Währung und das Belohnungssystem schweigt sich Ghost Games indes noch aus.

“Wir hören auf die Community“

Im Vorfeld der E3 veranstaltete Electronic Arts mit EA Play ein Games-Festival für die Medien und die Fans. Hinter den verschlossenen Türen der Business Lounge trafen wir Creative Producer William Ho von Ghost Games und fragten ihn zu „Need for Speed: Payback“ aus.

PLAY3.DE: „Need for Speed: Payback“ geht in eine cineastische Richtung mit Fokus auf die Geschichte. Wie passt das zur offenen Spielwelt?

William Ho: Eine offene Spielwelt steht ja letztlich für Freiheit. Unsere drei Hauptcharaktere Jess, Taylor und Mac entsprechen Fahrstilen und Spieler wählen aus, welche sie bevorzugen oder auf welchen sie gerade Lust haben. „Need for Speed“ dreht sich um die Freude am Fahren. Wenn du eine neue Mission auswählst, wechselst du ins Pausenmenü und bestimmst dort deine Figur und damit deine nächste Aufgabe. Wir möchten, dass Spieler sich in unserer Welt verlieren.

In den Vorgängern setzte „Need for Speed“ auf Filmsequenzen mit echten Schauspielern, diesmal jedoch auf Render-Einspieler auf Basis der Frostbite-Engine. Wieso das?

In „Need for Speed: Payback“ gehen Spielszenen und Zwischensequenzen immer wieder in einander über. Das fällt mit Ingame-Sequenzen deutlich einfacher und erleichtert die Übergänge.

Es hatte nichts mit der schlechten schauspielerischen Leistung der Darstellung zu tun?

Naja, es waren andere Charaktere. In „Need for Speed“ ging es ja um die Underground-Szene und unsere Helden waren echte Auto-Enthusiasten. Wir möchten aber eine etwas erwachsene Geschichte erzählen. Sie dreht sich um Freundschaft, aber auch um Spannungen und Hürden, die die drei gemeinsam bewältigen. „Need for Speed: Payback“ trägt seinen Namen nicht zu Unrecht. Es geht um Rache und den Kampf gegen ein Kartell.

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„Need for Speed: Payback“ bietet die größte Spielwelt in der Seriengeschichte. Aber bislang haben wir lediglich Wüstenlandschaften gesehen. Wie viel Vielfalt steckt in der Spielwelt?

Wir sagen immer: Wenn du etwas siehst, kannst du es auch erreichen. Fortune Valley bietet auch Hügel und Täler, aber natürlich auch gewaltige Wüstenabschnitte für Offroad-Rennen. Und natürlich gibt es auch Städte. Wir möchten in „Need for Speed: Payback“ eine möglichst große Vielfalt verschiedener Szenarios anbieten. Dazu passt dann auch unser 24-Stunden-Rhythmus, der immer wieder für wechselnde Lichteffekte sorgt.

Wie passt der Multiplayer in dieses Konzept?

Für den Einzelspielermodus benötigt „Need for Speed: Payback“ keine Online-Verbindung. Die Community hatte dazu eine klare Meinung und wir haben darauf gehört. Wollt ihr allerdings online spielen, setzen wir erneut auf unsere zentralen Elemente „Autolog“ und „Speedlists“. Ihr verbindet euch also mit anderen Spielern und fordert euch gegenseitig heraus. Daraus entstehen nicht nur Rivalitäten, sondern auch echte Freundschaften. Wir ändern an diesem Grundkonzept der Vorgänger nichts und bauen es weiter aus.

Wie sehr spielen für „Need for Speed: Payback“ die PlayStation 4 Pro und PlayStation VR eine Rolle?

Wir lieben neue Spielzeuge. „Need for Speed: Payback“ läuft auf 4K und HDR. In Bezug auf PlayStation VR haben wir die Möglichkeiten geprüft und VR hätte nicht zur Auslegung gepasst gepasst. Es hätte keinen spielerischen Vorteil gebracht. Trotzdem beobachten wir den Markt natürlich und wissen, dass viele Spieler Virtual Reality lieben.

Einschätzung: gut

Der erste Einblick in „Need for Speed: Payback“ war kurz, dafür aber knackig. Die bereits auf der Pressekonferenz vorgestellte Story-Mission macht am Gamepad eine ebenso gute Figur wie vor dem Bildschirm. Der spielerische Anspruch hält sich wie gewohnt spürbar in Grenzen, doch die Mischung aus flottem Action-Racing und gut geschnittener Filmsequenzen besitzt durchaus ihren Reiz. Einige Fragezeichen stehen hinter den Möglichkeiten und Optionen der offenen Spielwelt. Zwar verspricht Ghost Games eine Fülle verschiedener Events und Optionen, doch diese hält das Team bislang noch unter Verschluss. In Kombination mit versteckten Extras und den durchaus vielschichtigen Tuning-Optionen dürfte „Need for Speed: Payback“ aber genau der Arcade-Raser werden, den sich viele schon vom Vorgänger erhofft haben. Das Potenzial ist definitiv da!

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remmi_demmi91

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17. Juni 2017 um 19:01 Uhr
Nathan Drake

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Ridgewalker

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SemperFI187

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Confi_User_3

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