Uncharted: Lost Legacy vorab gespielt - Was taugt die "Uncharted“-Erweiterung?

Auf Tuchfühlung mit Naughty Dogs „Uncharted“-Add-On: „Lost Legacy“ bietet zwar nur wenig Neues, begeistert in der Vor-Ort-Anspielrunde aber ebenso wie das Hauptprogramm.

„Uncharted 4: A Thief’s End“ gehört zu den besten Spielen für die PlayStation 4. Für viele war es sogar das Spiel des vergangenen Jahres. Doch als Nathan Drake in den wohl verdienten Ruhestand ging, stellten sich viele Fans die bange Frage: Ist das das Ende für „Uncharted“? Glücklicherweise nicht. Mit der Veröffentlichung des vierten und letzten Abenteuers begannen die Arbeiten an der Erweiterung „Lost Legacy“. Zunächst als Story-DLC gedacht, mauserte sich das Spiel zum alleine lauffähigen Add-On.

„Lost Legacy“ erscheint – pünktlich zur Gamescom – am 23. August 2017 exklusiv für PlayStation 4. Diesmal entführt euch Naughty Dog nach Indien, wo Diebin Chloe Frazier und Ex-Militär Nadine Ross auf die Suche nach Ganeshas Stoßzahn gehen. Zu dumm, dass sich auch der machthungrige Möchtegern-Herrscher Asav das wertvolle Relikt unter den Nagel reißen will.

Uncharted The Lost Legacy (3)

Willkommen in Indien

Auf dem Event im Herzen Berlins spielten wir das vierte Kapitel der Kampagne an. Dieses führt Chloe und Nadine in die Westghats Indiens. Ähnlich wie schon in den späteren Abschnitten von „Uncharted 4: A Thief’s End“ breitet sich vor uns ein gewaltiges Areal aus. In dem Talbecken blicken die Damen auf einen hohen Turm am Horizont. Dieser versteckt offenbar Hinweise, die sie näher zum Standort von Ganeshas Stoßzahn führen sollen.

Ein GPS-System oder andere Onscreen-Hilfen gibt es in „Uncharted: Lost Legacy“ nicht. Stattdessen kramt Nadine auf Tastendruck eine Karte hervor. Die Aufzeichnungen zeigen die Landschaft an und geben einen ungefähren Aufschluss über Brücken und Wege. Kleiner Haken: Wenn ihr die Karte während der Fahrt benutzt, stellt Nadine den Jeep kurzzeitig ab und muss ihn danach erst wieder neu starten. Dieser Realismus steht dem Spiel zwar gut zu Gesicht, kostet aber auch ein paar Sekunden Zeit.

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„Uncharted“ – Die zwei Türme

Der Jeep selbst steuert sich wie das Modell aus „Uncharted 4: A Thief’s End“. Auf schlammigem Boden bricht einem der Bolide gerne mal nach hinten aus. Ist das Geläuf allzu tief, drehen die Reifen an Steigungen gerne mal durch. Den Turm erklimmt Chloe – ähnlich wie Nathan Drake – behände. An der Steuerung ändert sich nichts und so greift auch die Diebin zum Seilhaken und schwingt sich im Notfall über Abgründe oder an Ankerpunkten entlang. Im späteren Verlauf entdecken wir zudem Steigeisen, mit denen die Heldinnen sich an bestimmten Felsen festklammern können.

Funktioniert „Uncharted“ ohne Nathan Drake?

An der Spitze des Turms angekommen, öffnen wir vier mit den Waffen Ganeshas markierte Fenster und entdecken so neue Punkte auf der Karte: Drei Festungen und einen bislang unbekannten Ort. An dieser Stelle macht sich die offene Spielwelt von „Uncharted: Lost Legacy“ bemerkbar. Wir entscheiden, wie wir vorgehen und welchen Ort wir zuerst erforschen. Doch das ist nicht die einzige Besonderheit: Auf unserer Tour entdecken wir ein Rebellencamp. In diesem tummeln sich nicht nur einige Gegner, sondern auch eine Truhe. In einem an „Skyrim“ erinnernden Mini-Spiel knackt Chloe das Schloss und erhält im Anschluss Zugriff auf seltene und mächtige Waffen. „Lost Legacy“ belohnt also das Erkunden – neben Schießeisen gibt es auch versteckte Münzen.

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Schleichen, entdecken, ballern

Spielerisch geht Naughty Dog nur wenig neue Wege. Abseits der offeneren Spielwelt und der darin versteckten Geheimnisse trumpft „Uncharted: Lost Legacy“ einmal mehr mit prachtvoll inszenierten Feuergefechten in hübscher Kulisse auf. Wie erwartet, tauchen an den Schlüsselpunkten schnell Asavs Truppen auf. An einer Festung schleichen wir uns durch hohes Gras und jagen schwere Einheiten mit Granaten in die Luft, an anderer Stelle tauchen wir durch einen Fluss und erledigen Wachen nahezu lautlos.

Es scheint, als wäre „Lost Legacy“ einen Hauch variabler in seiner Spielführung. Lautloses Vorgehen wird stärker belohnt als noch im Vorgänger. Außerdem sollen Umgebungsrätsel eine größere Rolle spielen. Interessant: In diesem frühen Abschnitt des Spiels verstehen sich Nadine und Chloe noch nicht sonderlich gut. Das zeigt sich nicht nur in den teils sehr humorvollen Dialogen, sondern auch im Gameplay. Je mehr die beiden zusammen wachsen, desto offensichtlicher unterstützt euch Nadine auch im Kampf.

Uncharted The Lost Legacy

In Deckung

Kommt es jedoch zum Schusswechsel, dann fühlt sich „Lost Legacy“ wieder wie ein typisches „Uncharted“ an. Auf Tastendruck bringen wir uns hinter Mauern in Stellung. Weiterhin reagieren die Spielfiguren nicht immer perfekt auf die Tastenkommandos und so bleibt das Deckungssystem wohl die einzige offensichtliche, kleine Schwachstelle. In der Anspielrunde nahmen es Chloe und Nadine beispielsweise mit Schrotflintenschützen, schwer gepanzerten Soldaten und normalen Wachleuten auf. In den engen Tempeln erwiesen sich gerade die Shotgun-Burschen als besonders gefährlich.

Praktisch: Indem wir Widersacher anvisieren, markieren wir sie und machen sie somit jederzeit sichtbar. Zudem zeigen Symbole deren Alarmzustand an. Im höchsten Schwierigkeitsgrad fällt diese Hilfefunktion allerdings weg. Außerdem reagieren die Computer-Soldaten weitaus schneller und Chloe geht bereits nach wenigen Treffern zu Boden. Wer also auf „Crushing“ spielt, der sollte sich bereits im Vorfeld einen guten Plan zurechtlegen.

Einschätzung: sehr gut

Große Zweifel an den Qualitäten von „Uncharted: Lost Legacy“ gab es eigentlich nie. Dafür lieferte Entwickler Naughty Dog in der Vergangenheit einfach zu konstant auf enorm hohem Niveau ab. Und so bestätigte sich der bereits auf der E3 gewonnene Eindruck: Bei „Uncharted: Lost Legacy“ stehen alle Zeichen auf Erfolg. Die Erweiterung basiert natürlich auf dem Grundgerüst des Hauptprogramms. Entsprechend solltet ihr keine bahnbrechenden Veränderungen erwarten. Natürlich sorgen Neuerungen wie die offeneren Areale oder das Schlösserknacken für frischen Wind, der Fokus liegt aber ganz eindeutig auf der Story und ihren neuen Hauptcharakteren. Und genau dort lauert der Hase im Pfeffer: Wie funktioniert ein „Uncharted“ ohne Nathan Drake? Für die kurze Gameplay-Session überzeugte das Duo aus Nadine Ross und Chloe Frazier. Hoffentlich bleibt die Dynamik so spannend wie bisher und wirkt sich tatsächlich auf die Einsätze aus.

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