Need for Speed Payback angespielt: Das ist mal „Fast & Furious“.

Mit 250 Sachen durch Fortune Valley: „Need for Speed: Payback“ gibt ordentlich Gas und beweist in der Hands-On-Session seine Stärken, zeigt aber auch einige mögliche Schwächen.

Fans von Rennspielen kommen aktuell voll auf ihre Kosten: Erst kürzlich zeigte „F1 2017“, dass noch viel Leben in der Formel-1-Lizenz steckt. Und in wenigen Wochen erscheinen mit „Project Cars 2“, „Gran Turismo: Sport“ und dem Xbox- und PC-exklusiven „Forza Motorsport 7“ gleich drei weitere Racer, die allesamt das Potenzial zum Weihnachts-Hit haben.
Doch während sich all diese Titel in erster Linie durch ihren Simulationsanspruch auszeichnen, geht „Need for Speed: Payback“ einen anderen Weg. Denn hier dreht es sich wie in „Fast & Furious“ vor allem um Action und die Freude am Rasen. Entwickler Ghost Games entlässt euch in die offene Spielwelt des Fortune Valleys und macht euch zu Kämpfern gegen das Kartell „The House“.

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Open-World-Vielfalt?

Fortune Valley erinnert mit seiner Hauptstadt Silver Rock eindeutig an das Spielerparadies Las Vegas im Herzen Nevadas. Zwar setzt Ghost Games auf stark gescriptete Blockbuster-Missionen, doch in seinem Kern bleibt „Need for Speed: Payback“ ein Open-World-Raser – inkl. starker Online-Komponente für Multiplayer-Rennen.

Ein Blick auf die Weltkarte genügt und schon fühlt man sich an „Forza Horizon“ oder „The Crew“ erinnert. Symbole zeigen frische Events an und natürlich belohnt Ghost Games auch das Erkunden der Umgebung. Schatzsucher entdecken nämlich Überreste verschollener Boliden und können diese dann in ihrer Garage restaurieren. Überhaupt spielt das Tuning weiterhin eine dominante Rolle für die Langzeitmotivation. Im Verlauf verpasst ihr euren Fahrzeugen einen eigenen Anstrich und passt sie euren Ansprüchen an.

Zu den verfügbaren Veranstaltungen gehören u.a. Drag- und Offroad-Rennen. Gerade letztere bringen – ähnlich wie in „The Crew“ – viel Abwechslung in den Rennalltag.

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Weniger Simulation, mehr Action

Eins sollte jedoch immer klar sein: „Need for Speed: Payback“ ist ein Action-Raser. Entsprechend spielt und steuert sich der Flitzer auch. In der spielbaren Blockbuster-Mission etwa greifen wir immer wieder zur Handbremse und schlittern formschön um die Kurven. Ghost Games unterteilt seinen Fuhrpark in die fünf Klasse Rennen, Drift, Offroad, Drag und Flucht, aber letztlich geht es vor allem um schnellen Spielspaß und ordentliches Handling.

Der Blockbuster-Flitzer des Winters

In einer der ersten Blockbuster-Missionen beispielsweise befreien wir einen Koenigsegg aus der Fängen von „The House“. Diese Einsätze sind stark gescriptet und stellen die verschiedenen Mitglieder eurer Crew in den Mittelpunkt. Der Einsatz zeigt sehr gut, welche Gameplay-Elemente in „Need for Speed: Payback“ vorherrschen werden. Beispielsweise nehmen wir es im Verlauf der Mission mit Häschern des Kartells auf.

Diese verfügen über einen Energieanzeige. Crashes richten Schaden bei ihnen an, ehe sie in spektakulären Zeitlupensequenzen in Flammen aufgehen. Interessant: Innerhalb der Blockbuster-Missionen gibt es – im Gegensatz zum Free-Roaming – keinerlei Entscheidungsmöglichkeiten. Als wir uns eine alternative Route suchen, ermahnt uns das Spiel zurück ins Missionsgebiet zu fahren und setzt uns nach zehn Sekunden wieder rigoros zurück. Es bleibt abzuwarten, ob Ghost Games die aktiven Areale für bestimmte Einsätze ausweitet oder sie weiterhin so strikt begrenzt.

Aber in Puncto Inszenierung macht „Need for Speed: Payback“ richtig Spaß und geht in eine vollkommen andere Richtung als die eher nüchterne Konkurrenz. Wenn wir mit dem eroberten Königsegg erst aus seinem Gefängnis ausbrechen und uns dann unseren Weg durch brennende Trümmer bahnen, dann geht das Adrenalin hoch. Die Blockbuster-Missionen könnten somit die Brise frischer Wind im Rennspielgenre sein, die wir uns schon so lange gewünscht haben. Da muss das eigentliche Spiel gar kein Komplexitätsmonstrum sein.

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Unterwegs im BMW M5

Zum Ende unserer Gameplay-Demo ging es noch im neu angekündigten BMW M5 in einem Start-Ziel-Rennen zur Sache. Der M5 steuert sich deutlich schwerfälliger als der Koenigsegg, liegt dadurch aber gut auf der Straße und übersteht auch den einen oder anderen Ausritt problemlos. Die Gegner-KI überzeugte zumindest in diesem Spielmodus noch nicht vollends.

Die Konkurrenz hielt sich teils zu stark an die Ideallinie und hätte für unseren Geschmack härter um Positionen kämpfen dürfen. Der Rest des Rennens wirkt dagegen routiniert: Mit der Zeit lädt sich unser Nitro-Boost auf. Erst wenn er komplett aufgefüllt ist, entfaltet er seine ganze Stärke. Zivile Fahrzeuge erschweren die Übersicht, sind aber nichts weiter als Hindernisse und prallen bei Crashes förmlich ab.

Einschätzung: gut

„Need for Speed: Payback“ ist eine Wundertüte: Spielerisch eher konventionell, macht in diesem Fall die Inszenierung den Unterschied. Zwar presst Ghost Games seine Blockbuster-Missionen in ein enges Gameplay-Korsette, doch rechtfertigt diese Design-Entscheidnung durch die starke Präsentation und den erzählerischen roten Faden. Dadurch gewinnt „Need for Speed: Payback“ spürbar an Persönlichkeit hinzu und so dürften die Story-Einsätze – im Gegensatz zum vergangenen „Need for Speed“ - richtig Laune machen.

Wie sich die offene Spielwelt im direkten Vergleich zur Konkurrenz schlägt, bleibt aktuell noch abzuwarten. Grundsätzlich besitzt der Action-Raser mit seinen fünf Klassen und dem vielfältigen Fuhrpark mehr als ausreichend Material für PS-lastigen Rennspaß. Doch ob Ghost Games auch echte Innovationen setzen kann, ist aktuell noch unklar. Trotzdem: „Need for Speed: Payback“ ist der Action-Raser des Winters und somit eine willkommene Alternative zu den großen Simulationen.

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Kommentare

Euer_Liebling

Euer_Liebling

07. Februar 2018 um 17:16 Uhr