Monster Hunter World: 16 Jahre Feinschliff zahlen sich aus

Auch wenn die "Monster Hunter"-Reihe hierzulande immer wieder Aufmerksamkeit bekam, reichte es nie zum großen Durchbruch. Besonders im Vergleich zum japanischen Markt verweilte die Marke lange Zeit in einer Nische. So erschienen über die Jahre nicht nur mehr Spiele in Fernost, sondern auch jede Menge Produkte zum Franchise. Darunter sogar Themen-Parks und andere Freizeiteinrichtungen. In Japan ist die Serie schon lange kulturell verankert, doch der Funke wollte bis vor kurzem nicht so richtig na außen springen - zumindest nicht bis zu "Monster Hunter World".

Ein richtiges Zuhause hatte die „Monster Hunter“-Serie eigentlich zu keiner Zeit. Zwar waren die Spiele auf vielen Systemen erhältlich, doch komplett gepasst hat es irgendwie nie. Dabei wollte „Monster Hunter“ von Anfang an groß hinaus. Eine mit riesigen Bestien gefüllte Spielwelt, in der ihr euch als Jäger nach Herzenslust austoben könnt – was bereits kurz zusammengefasst schon irre ambitioniert klingt, war angesichts der oft stark eingeschränkten Technik der Vergangenheit nur schwer umsetzbar. Alleine schon für den Versuch einer Inszenierung verdient die Serie großen Respekt.

Erste Griffe nach Sternen

Immerhin konnten die Abenteuer der Monster-Jäger schon in „Monster Hunter Freedom“ auf der PSP viele Spieler überzeugen. Und während sich die Reihe in Japan bereits in großen Schritten zu einer Kult-Marke etablierte, fanden sich im westlichen Teil der Welt zumindest vereinzelt immer mehr Fans. Rasch folgten Fortsetzungen um Fortsetzungen, die erste Verfeinerungen an der Formel vornahmen. Doch ganz ehrlich: Davon wurde der Bildschirm des Handhelds auch nicht größer. Und auch die Konnektivität war nicht so, wie es sich die Spieler schon damals wünschten.

Monster Hunter World - Special - Endlich zuhause - 01

Ein Spielkonzept wie das von „Monster Hunter“ braucht einfach Platz. Doch auch wenn die Version auf der PS2 oder später auch auf der Wii durch den Fernseher zumindest ein Stück weit eine größere Leinwand bot, fühlte sich das Konzept auch hier an, als wäre es gefangen in einem Käfig. Trotz der für ihre Zeit jeweils angemessenen Konsolen-Power unterbrachen häufige Ladezeiten im offenen Gelände den Spielfluss. Eine der vielen Hürden, die erst mit „Monster Hunter World“ überwunden wurden.

Angesichts dieser Umstände, ist es schon mehr als beachtlich, dass die Serie sich so konstant behaupten konnte. Doch auch wenn die Spielerfahrung gemessen an den jeweiligen technischen Grenzen der Systeme meist brillieren konnte, hinterließ sie stets den Wunsch nach mehr. Endlich mal ein „Monster Hunter“ ohne fummelige Steuerung! Die Bestien im Spiel mal in HD auf dem großen Fernseher jagen! Das wäre doch was! – Wünsche wie diese kann wohl kaum ein Fan der Reihe bestreiten.

Der steinige Weg führt am Ende zum Ziel

Ja, die Formel von „Monster Hunter“ hatte schon immer das Zeug dazu, gewillte Spieler in einen unwiderstehlichen Bann zu ziehen. Spielstunden im dreistelligen Bereich sind bei „Monster Hunter“-Anhängern schließlich eher das Minimum. Doch egal wie groß die Faszination auch war, der Wunsch nach mehr war größer. Spiele wie „Toukiden Kiwami“ versprachen zwar immer wieder mögliche Alternativen, doch das war einfach nicht das gleiche. Am Ende muss es einfach „Monster Hunter“ sein. Mit allem drum und dran: Lustige Laufanimationen, knuffige Palicos und jede Menge Tatendrang. Es war längst überfällig, dass die Serie dort erscheint, wo sie hingehört.

Monster Hunter World - Special - Endlich zuhause - 02

Und das Timing für die Heimkehr konnte kaum besser sein. Bis zum heutigen Zeitpunkt blickt „Monster Hunter“ auf eine Chronik zurück, die sich über 16 Jahre ausstreckt. In diesem Zeitraum hat die Serie sich nicht nur immer wieder an neue Plattformen angepasst und den Anspruch der Darstellung nach oben skaliert, sie hat auch jede Menge Mechaniken getestet, verworfen und optimiert. Erfahrung sollte also kein Problem darstellen.

Es ist auch gar nicht so lange her, dass mit „Monster Hunter Generations“ erstmals Skills als Teil des Kampfgeschehens ins Spiel kamen. Um den Waffen etwas mehr Dynamik zu verleihen und die Gefechte zugänglicher zu gestalten, sollten verheerende Manöver herhalten. Das Ergebnis war zwar unterhaltsam, konnte aber eingefleischte Fans weniger überzeugen und wurde auch schon kurz darauf wieder verworfen.

Die Serie hat sich also in den vergangenen 16 Jahren immer wieder angepasst und gewandelt. Vor allem aber hat sie sich weiterentwickelt. Und das, obwohl das Grundprinzip, das seit Beginn an für Faszination sorgt, bis heute nahezu unverändert ist. Doch mit der Veröffentlichung von „Monster Hunter World“ ist die Reihe nun endlich zuhause angekommen. Denn hier kann sich das Spielprinzip erst richtig entfalten.

Aus der Idee wird eine komplette Spielerfahrung

Mit einer Auflösung von bis zu 4K besteht dank der PS4 Pro die Möglichkeit, „Monster Hunter World“ auf großen Geräten zu genießen. Und mit einer ordentlichen Bilschirmdiagonalen wirken die Monster doch eigentlich auch erst richtig. Überhaupt wird die gesamte Skalierung um einiges besser nachvollziehbar. Die grünen saftigen Wiesen erstrecken sich über weite Strecken und die Fauna gewinnt durch feiner abgestufte Größenordnungen ordentlich an Dynamik.

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Und hier kommt alles zusammen. Die große Spielwelt – endlich frei von störenden Ladezeiten – will weiter und weiter erkundet werden. Neue Bereiche und Spielmechaniken plätschern mit einer unerwarteten Leichtigkeit vor sich hin und halten die Motivation, Teil dieser schillernden Welt zu bleiben, für lange Zeit aufrecht. Gemeinsame Runden stehen nicht länger vor lästigen Hürden, wie lokalen Verbindungen, sondern integrieren sich fast nahtlos in das Spielgeschehen. Sogar neue soziale Interaktionsmöglichkeiten sind nun verfügbar.

Nach einem Schönheitsschlaf, der 16 Jahre andauerte, erwacht die Serie voll und ganz zum Leben. Der lange gehegte Wunsch nach mehr wurde erhört. Das betrifft natürlich auch eine präzise und vor allem angenehme Steuerung. Der PS4-Controller schmiegt sich an die Hand. Vorbei sind die Zeiten von schmerzenden Fingern aufgrund winziger Buttons. Der Jäger schlägt dorthin, wo er treffen möchte. So, wie sich das gehört! Und wenn wir schon beim Thema sind: „Monster Hunter World“ klingt auch besser denn je.

Gestalterisch lässt die Soundkulisse von „Monster Hunter World“ ohnehin schon keine Wünsche offen. Doch nun, wo die Reihe das Heimkino erobert, lässt sich das Ausmaß erst richtig erfassen. Dank Surround-Sound versetzt euch „Monster Hunter World“ mitten in den Dschungel. Diese Immersion lässt sich im Grunde nur noch von den markerschütternden Schreien der Bestien überbieten.

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„Monster Hunter“ hat mit Sicherheit eine Reise hinter sich, die nicht immer leicht war. Besonders hier im Westen verharrte die Marke von Beginn an in einer Nische. Diese konnte „Monster Hunter World“ nun hinter sich lassen und begeistert eine rasch wachsende Fan-Base mit enorm ergiebigem Spielvergnügen. Für die Konkurrenz ist nun Vorsicht geboten. Denn jetzt, da die Bestie ihr Habitat abgesteckt hat, wird sie so schnell sicher nicht hierverschwinden.

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Twisted M_fan

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11. Februar 2018 um 23:15 Uhr
MrDynamite187

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12. Februar 2018 um 08:58 Uhr
consolfreak1982

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12. Februar 2018 um 15:21 Uhr
UschiMcGregor

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