The Crew 2 angespielt: Was taugt Ubisofts Open-World-Racer?

Multiplayer, Fahrzeugklassen und Rollenspielelemente: „The Crew 2“ gibt Vollgas. Wie sich der Open-World-Raser spielt, erfahrt ihr in der Hands-On-Vorschau.

Als Ivory Tower im Jahr 2014 „The Crew“ fertig stellte, arbeiteten rund 100 Menschen bei dem französischen Entwicklerteam. Vier Jahre und über 13 Millionen Spieler später werkeln inzwischen 175 Mitarbeiter an dem Open-World-Rennspiel. Aus dem einstigen Geheimtipp ist längst eine erfolgreiche Marke geworden und diese findet am 29. Juni 2018 auf PlayStation 4, Xbox One und PC ihre Fortsetzung.

Ähnlich wie beim Vorgänger wird auch „The Crew 2“ nur der Anfang sein. DLC-Inhalte sind geplant, doch für den Start wartet das Spiel bereits mit Monster Trucks, Motocross-Bikes und natürlich Booten, Autos und Flugzeugen auf. Die Rennsaison kann also starten. Beim Hands-On-Termin in Berlin gab es einen ersten Vorgeschmack.

The Crew 2 (2)

Mittendrin und Live

Im Mittelpunkt des Interesses steht diesmal die Rennserie Live. Diese überträgt die spannendsten Renn-Events der Welt und lockt somit die Massen vor den Monitor. Euer virtuelles Alter-Ego möchte von dem Kuchen selbstverständlich ebenfalls ein großes Stückchen ab haben und so dürstet es ihn nach Geld und Followern. Eure erste Amtshandlung besteht im Erstellen eines Avatars. Dieser besitzt sogar ein eigenes, frei begehbares Loft, das sich im Spielfortschritt zum Luxus-Apartment für PS-Junkies entwickelt. Denn in den Räumen finden u.a. eure liebsten Fahrzeuge als Deko Platz.

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft

„The Crew 2“ bringt Vehikel zu Lande, zu Wasser und in der Luft zusammen. Insgesamt gibt es 14 Divisionen – darunter Monster Trucks, Motocross-Bikes, sowie natürlich Boote und Flugzeuge. Die eigentlichen Fahrzeuge kauft ihr euch natürlich mit erspieltem Geld ein, mit den Followern allerdings steigt euer Avatar im Rang auf und schaltet somit neue Events und Divisionen frei.

Schon beim Anspieltermin wird deutlich: „The Crew 2“ strotzt vor Inhalten. In der freien Spielwelt freuen wir uns über Blitzer und Slalomkurse, dazu sollen wir mit unseren Freunden Herausforderungen austauschen können. Unsere einzige Angst besteht darin, dass es doch sehr viel um Item- und Credit-Grinding gehen könnte.

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Arcade-Racer aus dem Lehrbuch

Spielerisch gehen Ivory Tower und Ubisoft den Weg weiter, den „The Crew“ vor allem durch die DLC-Inhalte beschritt: Der Fokus liegt eindeutig auf dem Renngeschehen und auf der Open-World-Piste kann sich auch der zweite Teil sehen lassen.

Das Spiel bietet Wetter-, Tages- und Nachtwechsel, ohne dabei aber als Simulation durchzugehen. Alle Fahrzeuge spielen sich anders, geben sich aber handlich und einsteigerfreundlich. Die Rally-Raid-Boliden liegen etwa vergleichsweise tief auf der Straße und schlagen sich in unwegsamen Geläuf ausgezeichnet. Motocross-Bikes dagegen sind ausgesprochen sensibel und schon eine allzu harsche Lenkbewegung führt mit ihnen zum Dreher. Street-Racer wiederum sind der Standard und entsprechend simpel zu kontrollieren.

Das ungewöhnlichste Spielgefühl bieten zweifellos Flugzeuge und Boote, ohne dabei zu überfordern. So gehen Loopings, Rollen und andere Tricks zu Luft problemlos von den Fingern. Power- und Jet-Boote steuern sich extrem unterschiedlich. Die schweren Power-Boote schieben sich mit Wucht durch die Welle. Mit Hilfe des Analog-Sticks hebt ihr den Bug des Vehikels an und holt damit noch ein paar Stundenkilometer mehr raus. Jet-Boote sind wendiger, liegen aber nicht so tief im Wasser und setzen daher schneller auf.

Sehr unterhaltsam: Beim Erforschen der Spielwelt schaltet ihr ohne Unterbrechung zwischen den drei Fahrzeugklassen Boden, Luft und Wasser hin und her. Unterbrechungen gibt es nicht und so vollführt ihr schnell wilde Stunts, indem ihr beispielsweise erst mit dem Flugzeug in luftige Höhen aufsteigt und dann das Auto in die Tiefe stürzen lasst.

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Tuning wie im Rollenspiel

Jedes Fahrzeug besitzt übrigens eine individuelle Cockpit-Perspektive. Gerade bei Flugzeugen werden Loopings und das Abschätzen von Höhe zur echten Herausforderung. Seine Motivation bezieht „The Crew 2“ vor allem durch seine Rollenspielkomponente. Im Verlauf kauft ihr euch immer neue Fahrzeuge hinzu oder erhaltet sie als Belohnung.

Diese rüstet ihr dann mit Performance-Bauteilen auf: Bei der Street-Racing-Klasse etwa bastelt ihr am Motorblock, den Bremsen oder den Reifen herum. Die Bauteile kommen – wie in einem Rollenspiel – in verschiedenen Seltenheitsstufen. Je rarer, desto höher die Chance auf zusätzliche Eigenschaften, die sich etwa auf euren Boost oder andere Bereiche auswirken.

Es gibt keinen klassischen Bauteilehändler. Wenn ihr einige Objekte nicht mehr benötigt, könnt ihr sie lediglich verschrotten. Ivory Tower möchte damit für mehr Entscheidungsfreiheiten sorgen und Spieler dazu zwingen, mehr Zeit im Inventar zu verbringen.

Ebenfalls mit an Bord ist erneut der Multiplayer-Modus. Im typischen Drop-In-Drop-Out-Stil ladet ihr Freunde zu gemeinsamen Spritztouren ein. Der Host entscheidet, welche Events angegangen werden, Beute erhält jeder Spieler separat. Im Vorab-Test funktionierte das Online-Spiel bereits ausgezeichnet. Lokale Mehrspieleroptionen gibt es erneut nicht.

Einschätzung: gut

Gewaltig groß, gut spielbar und fokussierter als der Vorgänger: „The Crew 2“ geht einen weiteren Schritt nach Vorne. Ivory Tower schärft die Formel des ersten Teils und wirft vielen unnötigen Ballast über Bord. Das Ergebnis ist ein vielseitiger Open-World-Raser, der nicht nur ausgezeichnet aussieht sondern auch mächtig Laune macht. Die 14 Divisionen sind ein Garant für Abwechslung und spätestens, wenn wir mit Monster Trucks Salti schlagen und um Kurven driften, dann vergehen die Stunden wie im Fluge.

„The Crew 2“ mag zwar nicht so knallig wie „Forza Horizon 3“ daher kommen, überzeugt aber mit ähnlicher Tiefe und Vielseitigkeit. Gerade im Online-Modus mit Freunden macht das Erkunden der weiten Landschaft und das Bewältigen von Events nochmal so viel Freude. „The Crew 2“ hat das Potenzial zum Sommerhit, muss aber seine Langzeit-Qualitäten erst noch unter Beweis stellen.

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Konrad Zuse

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S t e v e

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