FIFA 19 angespielt: Wie schlägt sich die Fußball-Simulation in der ersten Hands-On?

Neue Taktikfunktionen, zusätzliche Bewegungsabläufe und verbesserte Zweikämpfe: „FIFA 19“ setzt auf Spielbarkeit und schenkt besonders erfahrenen Zockern mehr Möglichkeiten zum Torerfolg.

Die Fußball-Weltmeisterschaft dominierte die vergangenen Wochen: Das frühe Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft, die überraschende Finalteilnahme Kroatiens und schließlich der Gewinn durch Frankreich rundeten das sportliche Großereignis ab.

EA Sports lieferte pünktlich zum Start des Turniers den kostenlosen WM-Modus für „FIFA 18“ aus und brachte somit ein wenig WM-Atmosphäre auf den virtuellen Rasen. Für „FIFA 19“ wächst das Lizenzpaket weiter an: Diesmal sind auch die Champions League und die Europa League mit dabei – inklusive eigener, frei zusammenstellbarer Turniermodi.

EA Sports stellte „FIFA 19“ bereits im Rahmen der Spielemesse E3 vor, lud jedoch wenige Tage nach dem WM-Finale zur ausführlichen Proberunde in der Münchener Allianz-Arena. Die am 28. September für PlayStation 4 erscheinende Fußball-Simulation nimmt nicht nur Formen an, sondern wartet auch mit einer Reihe überraschender Verbesserungen auf.

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Schöner als jemals zuvor

Die neuen Lizenzen stehen dem Spiel ausgezeichnet zu Gesicht. Natürlich fährt EA Sports die passenden Intros auf und auch die Stadien wirken dank der aus dem TV bekannten Präsentation stimmig. Daneben fallen die vielen kleinen Verbesserungen in puncto Technik auf. Spieler erscheinen detaillierter als zuvor, in den Gesichtern erkennen wir nicht nur Emotionen sondern auch jeden Barstoppel und kleinere Unebenheiten.

Mehr Funktionen für Profis

Doch diese schöne Fassade ist nur ein Teil der Veränderungen, die „FIFA“ in diesem Jahr durchmacht. Das Animationsteam von EA Sports erweitert das Spiel um viele zusätzliche Bewegungsabläufe. Das fällt beispielsweise beim Kurzpassspiel auf. Technisch versierte Kicker leiten das Leder gerne mal automatisch mit der Hacke weiter oder versuchen schlechte Pässe mit Tricks zu verarbeiten. Spielt ihr etwa eine Flanke in Cristiano Ronaldos Rücken, probiert dieser die Pocke noch mit der Hacke aus der Luft zu angeln.

Veränderte Zweikämpfe

Jeder der „FIFA 18“ schon einmal länger gespielt hat, kennt das Problem: Nach einem missglückten Zuspiel fühlt sich keiner der KI-Spieler für den freien Ball zuständig. Das ändert sich in „FIFA 19“. Die Akteure bewegen sich aktiver zum Objekt der Begierde, sodass solche Augenblicke seltener vorkommen. In der Anspielrunde machen allerdings die veränderten Zweikämpfe den größten Unterschied.

Ein gut getimtes Tackling bedeutete in den Vorgängern den sicheren Ballgewinn. „FIFA 19“ spielt sich weitaus körperlicher und besonders die ballführenden Spieler geben das Leder nicht mehr kampflos her. In der Demo entstehen dadurch beispielsweise harte Pressschläge, bei denen nicht nur die Spieler sondern auch der Ball physikalisch korrekt durch die Luft fliegt. Das Ablaufen ist nachvollziehbarer und selbst kleinere Dribbling-Fehler gleicht ihr mit ein wenig Geschick wieder aus.

Die so genannten „50/50 Battles“ schaffen einen gelungenen Mittelweg zwischen Defensive und Offensive. Allerdings kommt es in der Vorschau-Version noch allzu oft zu Rangeleien im Mittelfeld, was wiederum häufig das Tempo aus dem Spiel nimmt und gelegentlich auch für Unklarheiten sorgt. Das „50/50“-System trägt zwar viel zum neuen Spielgefühl von „FIFA 19“ bei, benötigt aber definitiv noch ein wenig Feintuning.

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Langsamer, aber nicht minder anspruchsvoll

Überhaupt spielt sich „FIFA 19“ deutlich langsamer als sein Vorgänger. EA Sports drosselt die Spielgeschwindigkeit. Diese Anpassung wiederum kommt der Übersicht zugute. Die Kicker reagieren nun klüger auf die zuvor eingestellten Strategien. Stellt ihr eure Mannschaft beispielsweise breit auf, laufen sich die Stars flink frei und versuchen so Raum zu schaffen. Setzt ihr dagegen auf Manndeckung und Pressing, dann stellt das Team den Gegner geschickt zu und setzt ihn unter Druck.

Neu dabei sind die so genannten dynamischen Taktiken. Hattet ihr zuvor die Auswahl zwischen vier Standard-Mustern wie etwa „Defensiv“ oder „Offensiv“, passt ihr sie in „FIFA 19“ an eure individuellen Bedürfnisse an. Im laufenden Spiel genügt ein Tastendruck zum Verändern der eigenen Marschroute. So legt ihr verschiedene Taktiken fest und seid somit immer in der Lage, euer System anzupassen.

Praktisch: Das Spiel klärt über Vor- und Nachteile auf. Besagtes Pressing etwa geht zulasten der Kondition. Ermüdungserscheinungen äußern sich nun deutlicher. Selbst wenn sich Spieler noch im gelben Bereich der Fitness-Anzeige befinden, büßen sie spürbar an Tempo ein.

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Auf das Timing kommt es an

Trotzdem läuft „FIFA 19“ nicht im Schneckentempo ab – ganz im Gegenteil. EA Sports schraubt spürbar am Pass- und am Flankenspiel. Hohe Zuspiele haben nun deutlich mehr Druck und landen nicht mehr wie lahme Lupfer bei den Stürmern. Sehr schön: Auch das Kopfballspiel wirkt nun deutlich dynamischer. Wenn also ein CR7 optimal abgespielt wird, dann donnert er das Leder auch mit ordentlich Kraft ins Gebälk. Dribblings verlieren zwar aufgrund der „50/50-Battles“ etwas an Effektivität, trotzdem sind geschickte Körpertäuschungen und andere Aktionen weiterhin mit dabei.

Unsere Lieblingsfunktion der Hands-On sind aber die so genannten Flicks. Mit einem Klick auf die R3-Taste lupft ihr das Leder kurz an und haltet ihn so hoch. Das erlaubt beispielsweise schöne Volley-Abnahmen oder auch das Vorbeilegen des Balls an eurem Gegenspieler. Diese Funktion bereitet diebische Freude, gerade wenn ihr mit Stars wie Ronaldo oder Neymar unterwegs seid.

Ebenfalls nützlich: Das erweiterter Schusssystem. Profis können nun mit dem richtigen Timing zum perfekten Treffer ansetzen. Mit einem lang gehaltenen Doppelklick auf die Schusstaste im passenden Moment erscheint eine farbige Anzeige und signalisiert euch, wo gut ihr den Ball getroffen habt. Im besten Fall donnert ihr dann das Leder in den Winkel, im schlechtesten auf die Tribüne. Diese Funktion richtet sich in erster Linie an Profis, die das Letzte aus ihrem Spiel rausholen möchten. Wer sie nicht möchte, kann sie bequem in den Optionen deaktivieren. In der Anspielrunde gelang uns der perfekte Abschluss bei vielen Versuchen nur ganz wenige Male.

Einschätzung: sehr gut

Neues Jahr, neues Spielgefühl: „FIFA 19“ baut natürlich auf seinem Vorgänger auf, liefert aber dennoch einige wichtige Neuerungen. Allein das gedrosselte Spieltempo und die zusätzlichen Taktikfunktionen dürften Experten sehr gut gefallen.

In der Hands-On überzeugten vor allem die neuen Abschlussfunktionen und die aufgewerteten Zweikämpfe. „FIFA 19“ kommt dem realen Fußball wieder einen kleinen Schritt näher. Ganz egal, ob es die zusätzlichen Animationen im Passspiel oder auch besagte Rangeleien im Mittelfeld sind – EA Sports hat viele Schwächen des Vorgängers erkannt und arbeitet daran.

In puncto Präsentation macht dem Titel ohnehin niemand was vor und die zusätzlichen Lizenzen für die Champions League und die Europa League dürften dem Spiel ebenso gut tun wie der dritte und wahrscheinlich letzte Ableger von „The Journey“ und die verschiedenen Turnieroptionen. EA Sports schnürt somit erneut ein rundes Fußball-Paket für Fans des gepflegtes Rasensports.

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