USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Die deutschen Behörden haben entschieden, dass Games als Kulturmedium mit anderen Mediengattungen gleichgestellt werden, was auch bedeutet, dass Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ab sofort von der USK geprüft und zugelassen werden können.

USK: Haltung gegenüber Nazi-Symbolen in Spielen gelockert

Deutsche Gamer und auch die Spielehersteller haben sich in den vergangen Jahren widerwillig daran gewöhnt, dass in Videospielen in Deutschland keine Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen zu sehen sein dürfen. Das betraf in vielen Fällen vor allem Spiele, die im Zweiten Weltkrieg angesiedelt sind, wo beispielsweise Hakenkreuze und andere Symbole an der Tagesordnung sind.

Wie heute bekannt gegeben wurde, gab es ein Umdenken bei den Behörden, sodass ab sofort auch Spiele von der USK geprüft und zugelassen werden können, die entsprechende Symbole beinhalten. Auch der Verband der deutschen Games-Branche begrüßt die Entscheidung, wie man in einer aktuellen Meldung betont. Mit der neuen Entscheidung werden Games als Kulturmedium mit anderen Mediengattungen gleichgestellt.

In diesem Zusammenhang entscheiden die USK-Gremien ab sofort im Einzelfall, ob die sogenannte Sozialadäquanzklausel (§ 86 Absatz 3 des Strafgesetzbuches) angewendet werden kann. Das bedeutet, dass die Symbole in einem Spiel verwendet werden können, wenn es der Kunst, der Wissenschaft oder der Darstellung von Vorgängen des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient. Diese Prüfung war bisher anderen Medien wie dem Film vorbehalten.

Games als Kulturmedium mit anderen Mediengattungen gleichgestellt

„Die veränderte Rechtsauffassung zur Sozialadäquanz ist ein wichtiger Schritt für das Kulturmedium Games in Deutschland. Wir haben uns lange dafür eingesetzt, dass Games endlich gleichberechtigt und ohne Ausnahmen am gesellschaftlichen Diskurs teilnehmen können. Nachdem Computer- und Videospiele bereits seit vielen Jahren als Kulturmedium anerkannt sind, wird durch die jetzige Entscheidung die Anerkennung auch in diesem Bereich konsequent vollzogen“, sagt Felix Falk, game-Geschäftsführer.

„Als Games-Branche sehen wir mit Sorge die Tendenzen zu Rassismus, Antisemitismus und Ausgrenzung. Wir stehen klar zu einer offenen und integrativen Gesellschaft, den Werten des Grundgesetzes und der historischen Verantwortung Deutschlands. Viele Spiele von engagierten und kreativen Entwicklerinnen und Entwicklern behandeln schwierige Themen wie die Zeit des Nationalsozialismus und gehen damit sehr verantwortungsvoll, kritisch und zum Nachdenken anregend um“, so seine Meinung.

Abschließend sagte er: „Insbesondere Games tragen auf einzigartige Weise durch ihre Interaktivität zur Reflektion und Auseinandersetzung bei und erreichen wie kein anderes Medium auch junge Generationen.“

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Cult_Society

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09. August 2018 um 17:11 Uhr
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09. August 2018 um 19:16 Uhr
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