Freigabe von Hakenkreuzen in Games kritisiert – "Gleichstellung mit Filmen nicht gerechtfertigt":

Lothar Hay, Vorsitzender des Medienrates der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, ist von der neusten Entwicklung, dass Videospiele in Deutschland mit Filmen auf eine Stufe gestellt werden und damit die Darstellung von Nazi-Symbolen erlaubt werde, nicht einverstanden, wie er in einem aktuellen Statement ausführt.

Freigabe von Hakenkreuzen in Games kritisiert – „Gleichstellung mit Filmen nicht gerechtfertigt“

Im Kampf nach  Anerkennung von Videospielen als Kulturgut gab es kürzlich einen deutlichen Vorstoß, der Videospiele mit Filmen gleichstellte, was auch die Möglichkeit eröffnet, dass die USK Videospiele prüft und freigibt, in denen Hakenkreuze dargestellt werden. Die Entscheidung, dass die Darstellung von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen in Einzelfällen, nach kritischer Prüfung zugelassen werden kann, wurde von Spielern und Entwicklern begrüßt, aber es gab auch einige Kritiker.

Lothar Hay, Vorsitzender des Medienrates der Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein, ist von der Entscheidung ganz und gar nicht angetan, wie er in einem aktuellen Statement deutlich macht. Laut seiner Aussage sei die Gleichstellung von Computerspielen mit Filmen nicht gerechtfertigt.

Wie Hay auf  der Webseite von Verdi ausführte, werde bei der Entscheidung nicht berücksichtigt, dass die „Wirkung von Computerspielen“ durch ihre hohe Interaktivität „mit selbst geschaffenen Aggressions-Figuren“ viel höher ist als in Filmen. „Gewalthandlungen können beliebig wiederholt werden und sie werden belohnt, etwa durch Punkte oder das Erreichen eines höheren Levels“, führte er aus. Studien, die besagen, dass Games bei Erwachsenen keinen Einfluss auf die Gewaltbereitschaft haben, vernachlässigt er in seiner Ausführung.

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Die Ego-Shooter-Perspektive versetzt den Spieler in die Position der Spielfigur, während die unbeschränkte Nutzungsdauer die Dauernutzung und Spielsucht fördert, gibt er an. „Nicht zuletzt entsteht eine hohe Realitätsnähe durch realistische Grafik, Soundeffekte, naturgetreue Bewegung bis hin zu Virtual-Reality-Bedingungen“, so die weitere Ausführung.

Akzeptanz von Hakenkreuzen  gefördert

Die Darstellung von Hakenkreuzen und anderen Nazi-Symbole, würde laut Hay die Realitätsnähe von Spielen weitere fördern und damit auch das Wirkungsrisiko erhöhen. „Dabei ist die Forschungslage keineswegs so lückenhaft, wie oft behauptet. Aggressive Spiele verstärken aggressive Gedanken, Affekte und aggressives Verhalten“, betont Hay. Die Verwendung von verbotenen Symbolen nach § 86a StGB stelle seiner Ansicht nach aus guten Gründen eine Straftat dar.

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Auf diese Weise soll die Wiederbelebung von Nazi-Organisationen und rechtsextremen Bestrebungen verhindert werden. Wenn diese Symbole jedoch vermehrt in Videospielen zu sehen sein werden, dann könne das zu einer schleichenden Akzeptanz eben dieser Symbole führen, was verhindert werden muss.

„Ein Verbot, das angesichts der zunehmenden Anzahl rechtsextremistisch motivierter Gewalt in Deutschland nach wie vor aktuell ist. Ausnahmen von diesem Verbot gelten für Kunst, Wissenschaft und Berichterstattung, die beispielsweise das Zeitgeschehen kritisch aufarbeiten“, heißt es in dem Statement weiter.

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Kurt C. Hose

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14. September 2018 um 17:56 Uhr
Trinity_Orca

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14. September 2018 um 18:44 Uhr
President Evil

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SkywalkerMR

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