Review

Apex Legends im Test: Wie gut ist das Überraschungs-Battle-Royale-Game?

„Titanfall“ trifft auf Battle-Royale: Respawn Entertainments „Apex Legends“ greift „Fortnite“, „PUBG“ und „Call of Duty: Black Ops 4“ an. Wie gut ist der Gratis-Shooter wirklich?

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8.0

Unverhofft kommt oft: Am 04. Februar 2019 tauchte ohne vorherige Ankündigung der Battle-Royale-Shooter „Apex Legends“ im PSN Store auf. Entwickelt von Respawn Entertainment, den Macher von „Titanfall 2“, vermischt das Spiel verschiedenste Einflüsse aus Titeln wie „Fortnite“ oder auch „Overwatch“. „Apex Legends“ ist kostenlos und setzt lediglich eine stehende Online-Verbindung voraus.

Denn Singleplayer-Inhalte gibt es in diesem Fall nicht. Über eine Million Spielern haben „Apex Legends“ bereits in den ersten 24 Stunden ausprobiert: Was sind die Stärken und Schwächen des Respawn-Shooters?

Was wir gut finden

Gewaltige Karte, Helden und reichlich Inventarmanagement

„Apex Legends“ ist ein typisches Battle-Royale-Spiel: 60 Teilnehmer – unterteilt in Dreier-Teams – springen über der weitläufigen Karte ab und kämpfen so lange bis nur noch eine Truppe übrig ist. Technisch muss sich der Respawn-Shooter nicht vor der Konkurrenz verstecken.

Das Spiel läuft auf der Playstation 4 Pro auf stabilen 60 Bildern die Sekunde und die Map liefert ausreichend viele einzigartige Orte, um das Erkunden der Spielwelt zu rechtfertigen. Und auch wenn es keine Jetpacks, Titans und Wallruns in „Apex Legends“ gibt, so macht die Navigation richtig Laune: Hohes Tempo, lange Slides, Ziplines und schnelle Sprünge zeichnen den Spielablauf aus – fast wie in „Titanfall“.

Kostenlos und überraschend gut!

Grundlage für das Gameplay sind natürlich die sechs kostenlosen und zwei kostenpflichtigen Legenden. Sie erinnern stark an die Helden aus „Overwatch“ und verleihen „Apex Legends“ nicht nur ein wenig Charakter, sondern auch taktische Tiefe. Jede Legende besitzt ihre individuellen Eigenschaften: Von der Heilerin Lifeline bis zum Tank Gibraltar. Gerade das Erforschen der Talente wie etwa Gibraltars Mörserangriff macht Freude und Teamplayer ergänzen sich in den Gefechten natürlich auch.

Ihr startet allerdings mit leeren Händen und so sucht ihr die ersten Minuten zunächst Gebäude nach Waffen und Ausrüstung ab. Trotz des schnellen Gameplays müsst ihr euch aufgrund des limitierten Inventarplatzes entscheiden: Wollt ihr lieber Munition mitnehmen oder vielleicht doch Upgrades, Granaten oder Erste-Hilfe-Pakete. Inventarmanagement ist ausgesprochen wichtig und etwas, was erst einem nach einigen Runden auffällt. Trotz der etwas fummeligen Steuerung gewinnt „Apex Legends“ dadurch an Komplexität hinzu.

Das Teamwork funktioniert

Der wichtigste Unterschied gegenüber anderen Battle-Royale-Spielen liegt sicherlich in dem Squad-System von „Apex Legends“. In Respawns Actionspiel seid ihr stets in Dreier-Teams unterwegs. Einen separaten Deathmatch-Modus gibt es nicht und auch das Spielen als einsamer Wolf macht nur allzu selten wirklich Sinn.

Stattdessen fördert „Apex Legends“ Teamplay. Wer mit Freunden spielt, greift am besten auf ein Headset zur Koordination der nächsten Angriffe zurück. Das funktioniert zweifellos am besten. Habt ihr keine Lust auf einen Plausch mit zufällig zusammengewürfelten Fremden, dann bietet sich das einfache Koop-System an.

Mit Hilfe der Schultertasten zeigt ihr auf das nächste Ziel, hebt Objekte hervor oder warnt eure Kumpanen vor dem nächsten Gegner. Zumindest in unseren Testrunden klappte das zumeist ausgezeichnet. Auch Elemente wie beispielsweise das Bergen der Marken und dem anschließenden Wiederbeleben an dafür bereit stehenden Stationen werden ausgezeichnet implementiert. Denn es macht Sinn, im Team zu spielen und die Bedienung ist denkbar einfach.

Kein Pay-to-Win!

Natürlich besitzt „Apex Legends“ Lootboxen und Mikrotransaktionen. Glücklicherweise könnt ihr euch Lootboxen mit extra Items selbst erspielen und die zwei zusätzlichen Helden sind letztlich nicht entscheidend. Wer kosmetische Verschönerungen haben möchte, muss dafür blechen. Alle anderen greifen weiterhin auf den Gratis-Content zu. Funktionen wie beispielsweise XP-Booster gibt es aktuell noch nicht. Das Gameplay selbst bleibt von diesen Optionen nahezu unberührt und entsprechend zufrieden sind wir mit dem Free-to-Play-Konzept des Shooters.

Was wir schlecht finden

Überschaubarer Umfang

„Apex Legends“ ist laut Respawn als Projekt für die kommenden zehn Jahre konzipiert. Daher hält sich der Umfang derzeit noch arg in Grenzen. Lediglich eine Karte sind trotz sechs bzw. acht Legenden arg wenig. Das kosmetische Aufrüsten der eigenen Spielfiguren motiviert auch nur begrenzt. Mit der Zeit kennt man sich auf der weitläufigen Map aus und weiß auch sonst, wo der Hase lang läuft. Die Runden unterscheiden sich dann nur noch marginal voneinander. Weiterführende Einstellungsmöglichkeiten gibt es nicht. „Apex Legends“ steht am Anfang und entsprechend gering fällt derzeit noch der Umfang aus.

Gelegentliche Längen

Bislang gibt es lediglich eine Karte und auch die wird Respawn sicher in den kommenden Wochen und Monaten noch ein wenig anpassen. Derzeit ergeben sich immer wieder kleine Längen innerhalb des Gameplays. Dadurch, dass lediglich 60 Spieler – und nicht etwa 100 wie in „Fortnite“ – über dem Gebiet abspringen, ergeben sich gerade in der Anfangsphase Längen.

Oftmals rennen wir zunächst nur umher, sammeln Gegenstände und warten darauf, dass die Kuppel die Spieler endlich zusammenführt. Oftmals gewinnen wir dadurch den Eindruck, dass es eigentlich nur zwei Phasen innerhalb des Spiels gibt: Langeweile und gnadenlose Action. Das führt auch zu gelegentlichen Frustmomenten, in denen wir fünf Minuten über die Map laufen, nur um dann einem Sniper oder Camper zum Opfer zu fallen.

Keine Fahrzeuge

Auch dieser Kritikpunkt richtet sich in erster Linie an die aktuelle Version: Im Vergleich zur Konkurrenz bietet „Apex Legends“ keinerlei Spielereien wie beispielsweise Fahrzeuge oder auch Bauelemente. Gerade „Fortnite“ hat da deutlich mehr Fleisch auf den Knochen, spielt sich aber gerade in Sachen Navigation auch einen Tick umständlicher. Wir jedenfalls hoffen, dass Respawn in Zukunft noch mehr Gadgets und Funktionen nachliefert.

8.0

Wertung und Fazit

PRO
  • verschiedene Legenden mit wechselnden Eigenschaften
  • gut umgesetztes Teamplay
  • motivierende Navigation auf der gewaltigen Karte
CONTRA
  • keine Fahrzeuge- oder Bauelemente
  • Umfang aktuell noch zu gering
  • kleinere Gameplay-Schwächen

Apex Legends im Test: Wie gut ist das Überraschungs-Battle-Royale-Game?

Es gibt keinen Grund, weshalb ihr „Apex Legends“ nicht ausprobieren solltet. Das Spiel ist schließlich kostenlos und selbst wenn ihr vielleicht bislang nichts mit „Fortnite“ oder „PUBG“ am Hut hattet, so ist „Apex Legends“ - speziell mit Freunden – ein sehr lohnenswertes Experiment.

Spielerisch hebt sich Respawns Shooter vor allem durch die Koop-Funktionen und die Legenden von der Konkurrenz ab. Beide Elemente überzeugen und sorgen für einen frischen, teils sogar besseren Spielfluss.

Die Navigation und das Gunplay überzeugen ebenso. Lediglich in Sachen Langzeitmotivation muss Respawn Entertainment noch zulegen: Lediglich eine Map und ein recht oberflächliches Progressionssystem halten selbst die wackersten Krieger nicht ewig bei Laune. Insgesamt aber überzeugt „Apex Legends“ und schlägt auf dem Battle-Royale-Markt ein wie eine Bombe – auch ganz ohne Titans.

Hotlist

Kommentare

Analyst Pachter

Analyst Pachter

08. Februar 2019 um 15:00 Uhr
Weichmacher

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11. Februar 2019 um 08:02 Uhr
James T. Kirk

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11. Februar 2019 um 08:29 Uhr
elGrandeAdi

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11. Februar 2019 um 18:58 Uhr