Stadia: Google enthüllt eigene Streaming-Plattform - 4K, Anbindung an YouTube, Crossplay und mehr

Wie im Vorfeld bereits spekuliert, enthüllte Google im Rahmen der Game Developers Conference in San Francisco eine eigene Streaming-Plattform. Diese trägt den Namen "Stadia" und soll mit verschiedenen Features die Zukunft der Videospiel-Industrie einläuten.

Stadia: Google enthüllt eigene Streaming-Plattform – 4K, Anbindung an YouTube, Crossplay und mehr

Am Abend hielt der US-Internet-Riese Google im Rahmen der Game Developers Conference in San Francisco eine eigene Keynote ab. Wie bereits im Vorfeld spekuliert, wurde das Event genutzt, um zu enthüllen, was es mit „Project Stream“ im Detail auf sich hat.

Wie niemand geringeres als Google-CEO Sundar Pichai bekannt gab, versteckte sich hinter dem Arbeitstitel „Project Stream“ die ambitionierte Streaming-Plattform Stadia, mit der Google neue Maßstäbe setzen und die Zukunft der Videospiel-Industrie einläuten möchte. Doch mit welchen Features soll Stadia punkten?

Wartezeiten und Hardware-bedingte Einschränkungen sollen der Vergangenheit angehören

Laut offiziellen Angaben sollen die Wartezeiten, mit denen sich die Spieler heutzutage konfrontiert sehen, mit Stadia endgültig der Vergangenheit angehören. Egal ob Download, Installation oder Updates; all dies soll dank Stadia zukünftig kein Problem mehr sein. Stattdessen wird versprochen, dass die Spieler nahezu in Echtzeit in ein Spiel springen und loslegen können. Um dieses Versprechen zu untermauern, präsentierte Google die Stadia-Version von „Assassin’s Creed Odyssey“, bei der die Spieler innerhalb von fünf Sekunden ins laufende Spiel wechseln konnten.

Zudem möchte Google die „fragmentierte Spielelandschaft in einer zentralen Plattform“ vereinen. So wird Stadia zum Launch nicht nur auf Plattformen wie Laptops, Desktops, Fernseher, Smartphones und Tablets angeboten. Darüber hinaus wurde Stadia mit der Unterstützung von Crossplay- und Cross-Progression versehen. Dies bedeutet in der Praxis, dass Stadia-Nutzer mit Besitzern aller anderen Plattformen zusammenspielen können. Zumindest dann, wenn die jeweiligen Plattforminhaber dies zulassen.

Dank des Streaming-Konzepts sollen Entwickler zukünftig nicht mehr von der Leistung der dedizierten Hardware eingeschränkt werden. Unter anderem wird versprochen, dass Google Stadia eine Leistung von 10,7 Teraflops verpassen wird. Somit wird eine einzige GPU mehr Leistung bieten, als die Xbox One X und die PlayStation 4 Pro zusammen. Je nach Anforderungen kann ein Stadia-Titel dabei auf mehrere GPUs zurückgreifen. Beispielsweise um zusätzliche Effekte auf den Bildschirm zu zaubern.

Darüber hinaus profitieren die Entwickler auf Stadia vom Zusammenspiel der künstlichen Intelligenz  auf der einen sowie des sogenannten Machine-Learnings auf der anderen Seite. Dies soll laut Google komplett neue Spielkonzepte und Spielwelten ermöglichen.

Dritthersteller-Unterstützung, eigenes First-Party-Studio und zukunftssichere Technologie versprochen

Da eine Gaming-Plattform natürlich nur so gut ist wie ihre Spiele, kündigte Google an, dass zahlreiche namhafte Dritthersteller die Plattform unterstützen werden – darunter Ubisoft, Crystal Dynamics oder die Shooter-Experten von id Software. Diese werden unter anderem den 2019 erscheinenden Shooter „Doom Eternal“ auf Stadia bringen. Laut eigenen Angaben profitieren die Macher von id Software unter anderem von der zukunftssicheren Technologie der Streaming-Plattform.

Zum Thema: Jade Raymond übernimmt VP-Rolle bei Google

So werden Titel wie „Doom Eternal“ wahlweise in der nativen 1080p-Auflösung und 60FPS auf die Reise geschickt. Auch eine Unterstützung der nativen 4K-Auflösung bei 60FPS inklusive HDR wird zum Launch geboten. Zu gegebener Zeit möchte Google auch Spiele in 8K und 120FPS anbieten. Hinzukommt die Unterstützung klassischer Engines wie der Cry Engine, der Unreal Engine 4 und anderer namhafter Grafikmotoren.

Um sich nicht nur auf die Unterstützung der Dritthersteller zu verlassen, gründete Google mit Stadia Games Entertainment ein eigenes First-Party-Studio. Geleitet wird das Studio von Jade Raymond, die in ihrer Vergangenheit führende Positionen bei Ubisoft oder Visceral Games bekleidete und für hochwertige Spielerfahrungen sorgen soll. Weitere Details zu den Projekten von Stadia Games Entertainment sollen in den nächsten Monaten folgen.

Anbindung an YouTube und ein eigener Controller

Wie sicherlich nicht anders zu erwarten war, möchte Google bei Stadia auch von der hauseigenen YouTube-Plattform profitieren und wird diese eng mit der kommenden Streaming-Plattform verknüpfen. Laut dem Unternehmen verbrachte die YouTube-Community alleine im Jahr 2018 mehr als 50 Milliarden Stunden mit Trailern, Let’s Play-Videos, Live-Streams und ähnlichen Inhalten.

Ein ungeheures Potential, das sich Google mit dem „Crowd Play“ genannten Features zunutze machen möchte. Laut YouTube-Manager Ryan Wyatt wird den Stadia-Nutzern mit „Crowd Play“ die Möglichkeit geboten, nahtlos in das laufende Spiel eines YouTuber respektive Influencers einzusteigen.

Im Zuge der offiziellen Enthüllung von Stadia durfte ein eigener Controller natürlich nicht fehlen. Dieser erinnert nicht nur optisch an den Dual Shock 4- Controller. Auch die gebotenen Features dürften schnell die Vermutung aufkommen lassen, das sich Google bei der Gestaltung des Gamepads recht offensichtlich an Sonys Controller der aktuellen Generation orientierte.

So ist zum einen ein Share-Button mit von der Partie, mit dem sich eigene Videos aufnehmen und innerhalb weniger Sekunden via YouTube in Umlauf bringen lassen. Auch der integrierte Lautsprecher dürfte vielen von euch bekannt vorkommen. Doch während dieser auf der PlayStation 4 eher spärlich behandelt wird, soll er auf Stadia sinnvoll in das Spielgeschehen eingebunden werden.

Laut Google können Entwickler den Lautsprecher nutzen, um den Spielern wertvolle Hinweise zum laufenden Spielgeschehen zu liefern. Klassische Lösungsbücher sowie Tutorial-Videos und ähnliches könnten auf diesem Wege überflüssig werden.

Wann erscheint Stadia?

Abschließend wies Google darauf hin, dass mit Stadia nicht weniger als das Ziel verfolgt wird, eine Plattform zu bieten, die Milliarden Spieler auf der ganzen Welt miteinander vernetzt. Unklar ist aktuell noch, zu welchen Preisen die Abos angeboten werden. Stattdessen bestätigten die Verantwortlichen des Unternehmens lediglich, dass der Launch im Laufe des Jahres erfolgt – in den USA, Kanada und „großen Teilen Europas“.

Wer sich bis dahin ein wenig über Stadia informieren möchte, wird auf der offiziellen Website fündig. Zudem findet unterhalb dieser Zeilen eine Videoaufzeichung zur heutigen Keynote von Google.

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