Predator: Hunting Grounds angespielt

Seid ihr Jäger oder Gejagter? Wir probierten auf der Gamescom erstmals das asymmetrische Multiplayer-Actionspiel „Predator: Hunting Grounds“ aus und verraten, ob hinter dem Online-Game mehr steckt als nur eine bekannte Filmlizenz.

Im Jahr 2019 sind die Neunziger so populär wie schon lange nicht mehr: Serienhelden avancieren zu Kultstars, in Clubs tanzt die Menge zu Euro-Dance und Actionfilme wie „Predator“ dienen als perfekte Samstagabendunterhaltung.

Entwickler Illfonic profitierte 2017 davon und entwickelte mit dem asymmetrischen Multiplayer-Actionspiel „Friday the 13th – The Game“ einen Achtungserfolg, der über Twitch und Social-Media hohe Wellen schlug. Die Idee dahinter: Ein Spieler kontrolliert Kult-Killer Jason Vorhees und sieben andere unschuldige Teenager, die der gute Jason ausschalten muss.

Und was hat das jetzt mit dem 2020 exklusiv für Playstation 4 erscheinenden „Predator: Hunting Grounds“ zu tun? Illfonic münzt das „Friday the 13th“-Spielprinzip auf den Schwarzenegger-Kultfilm um. Auf der Gamescom stellten Sony und Illfonic erstmals eine spielbare Alpha-Version von „Predator: Hunting Grounds“ vor. Wir liefern euch alle Informationen direkt aus dem Action-Dschungel.

Keine Kampagne, nur Multiplayer

„Predator: Hunting Grounds“ ist zum aktuellen Stand ein reines Multiplayer-Vergnügen. So sind derzeit keine Kampagne oder andere Solo-Inhalte geplant. Es wird allerdings ein Tutorial geben, sodass Neulinge in die Spielwelt hinein finden können.

Grundsätzlich treffen in dem Spiel vier Soldaten auf den Predator. Für die Gamescom-Demo stellte Illfonic vier Charakterklassen für die Marines vor: Assault, Scout, Scharfschützen und den mit einer Schrotflinte bewaffneten Nahkämpfer. Allerdings betonte man auch, dass Spieler zum Release wahrscheinlich ihr Loadout selbst zusammenstellen können werden.

Ein wichtiger Unterschied zwischen Predator und Soldaten findet ihr bei der Perspektive. Als Kämpfer erlebt ihr das Spiel aus der Ego-Perspektive, als außerirdischer Jäger dagegen aus der Third-Person-Ansicht.

Der Kampf beginnt

Auf der Gamescom probierten wir eine Runde beide Seiten aus. Mit unserem Elite-Soldaten spielt sich „Predator: Hunting Grounds“ an einen klassischen Ego-Shooter: Wir ballern uns durch den Dschungel, schalten Computer-Guerrillas aus und erledigen kleinere Nebenaufgaben. Das Ganze ist in den ersten Minuten wenig aufregend. Erst wenn der Predator auftaucht, kommt Schwung in die Sache. Seine Aufgabe besteht nämlich ausschließlich darin, die Fußtruppen auszuschalten.

Spannende Multiplayer-Action mit Potenzial

Die Soldaten besitzen ein konventionelles Arsenal: Maschinengewehr, Sniper-Rifles, Granaten und Schrotflinten. Der Predator dagegen greift auf die aus den Filmen bekannte Ausrüstung zurück. Die Infrarot-Ansicht erweist sich im Probespiel als besonders nützlich. Mit ihr spüren wir nämlich aus der Distanz unsere Ziele auf. Doch es gibt ein Gegenmittel: Soldaten können sich mit Schlamm einschmieren und sind dann laut aktuellem Stand 30 Sekunden unsichtbar. Zudem schießt ihr die Äste ab, von denen aus der Predator sein nächstes Opfer ausspäht, und schränkt so die Bewegungsfreiheit des Aliens ein. Illfonic denkt über weitere Interaktionsmöglichkeiten mit der Umgebung und den Bau von Fallen nach. Eine Bestätigung dafür gibt es aber noch nicht.

Auf der Jagd

Spielt sich „Predator: Hunting Grounds“ als Soldaten noch recht profan, kommt erst durch den Predator Chaos ins Spiel. Bereits zum Start jeder Runde herrscht Anspannung. Schließlich könnte der Spieler, der als Jäger unterwegs ist, jederzeit zuschlagen. Spätestens beim ersten Angriff aber steigt die Stimmung. Denn nur mit Teamwork könnt ihr ihr den technisch und körperlich überlegenen Predator ausschalten.

Wie bereits angedeutet klettert der Predator auf Bäume und wechselt zwischen den Ästen blitzschnell die Position. Mit Hilfe der Tarnfunktion macht er sich zudem unsichtbar. Als Soldat erkennt man dann nur noch einen unscharfen Schatten, der durch das Blattwerk huscht. In der Gamescom-Demo benutzte er seine Klingen für den Nahkampf. Für die Distanz dagegen kam der Plasmacaster zum Einsatz. Das Geschütz ladet ihr auf und feuert so eine Energierakete ab, die bei Einschlag explodiert.

Mehr: Predator Hunting Grounds – Erstes Gameplay zum 4v1-Multiplayer-Shooter

Die vier Soldaten auf der anderen Seite müssen zusammen bleiben und gemeinsam den Predator erledigen. Wagt sich dieser allzu schnell vor, hat er keine Chance gegen deren geballte Feuerkraft. Im Hands-On entwickelt sich so ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel. Gerade als Predator müssen wir unsere Angriffe gut planen und unsere Opfer clever auswählen. Ein niedergeschossener Soldat dient in diesem Fall als Köder. Helfen ihm die anderen, öffnet das die Möglichkeit für eine Attacke aus dem Hinterhalt.

Geht allerdings der Predator zu Boden, so kann er den Marines noch den Spaß verderben. Auf Tastendruck zündet ihr nämlich eine Bombe, die alle im Umkreis befindlichen Charaktere auslöscht. Illfonic plant derzeit eine Art Endgame, bei dem die Soldaten vor der Explosion flüchten müssen. Für langfristige Motivation sollen ein Erfahrungs- und Individualisierungssystem sorgen. Illfonic bestätigte zudem bereits Pläne für einen Live-Service, der das Spiel um neue Schauplätze und Möglichkeiten erweitern soll.

Einschätzung: gut

„Predator: Hunting Grounds“ lebt natürlich vom Taktieren und vom Teamwork. Arbeiten die Soldaten nicht zusammen, funktioniert das Spielkonzept ebenso wenig, als wenn der Predator planlos an die Front vorprescht.

Wie bei allen asymmetrischen Multiplayer-Spielen kommt es auch hier auf die richtige Balance und die dafür zur Verfügung gestellten Möglichkeiten an. Die noch frühe Version zeigte zwar bereits Potenzial, jedoch fehlte es noch an Optionen – speziell für die Marines.

Wir hoffen, dass die Soldaten noch mehr Möglichkeiten zur Interaktion mit der Umgebung erhalten, damit auf dem Schlachtfeld mehr Chancengleichheit herrscht. Dazu wünschen wir uns noch mehr Anspielungen auf die bekannte Filmvorlage. „Predator: Hunting Grounds“ ist ein spannendes Multiplayer-Experiment. Hoffen wir, dass es nicht wie „Evolve“ endet.

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