Final Fantasy VII Remake angespielt: Wie viel 1997 steckt noch in der Neuauflage?

Mehr als 20 Jahre nach dem Launch von „Final Fantasy VII“ arbeitet Square Enix fieberhaft an der Fertigstellung des Remakes. Wieso die Neuauflage weit mehr ist als nur ein Grafik-Update konnten wir bei der ersten Hands-On selbst herausfinden. Dies sind unsere Eindrücke der Hands-On-Demo!

Wie weit sollte das Remake eines Klassikers gehen? Capcom bewies bei der Neuauflage von „Resident Evil 2“ viel Fingerspitzengefühl. Das Spiel bewahrte das Tempo, die Eigenheiten und den Charme des Originals, setzte aber vor allem durch Komfortfunktionen und die zeitgemäße Grafik neue Akzente. Fans und Fachpresse honorierten diese Mühen und so gehörte „Resident Evil 2“ zu den ersten großen Hits des Jahres 2019.

Square Enix steht mit „Final Fantasy VII Remake“ vor einer ähnlichen Herausforderung, wagt jedoch einen stärkeren Umbruch. Vorbei die Zeiten vom klotzigen Anime-Look und Rundenkämpfen! Im Jahr 2019 dominieren ein erwachsener Look und Echtzeit-Schlachten. Auf der Gamescom probierten wir „Final Fantasy VII Remake“ erstmals im 15-minütigen Probespiel aus und konnten uns so einen Eindruck vom neuen, alten „Final Fantasy“ verschaffen.

Aus alt mach‘ neu

Der grafische Unterschied gegenüber dem 1997 veröffentlichten Original könnte kaum größer sein. „Final Fantasy VII Remake“ wirkt reifer und auch eine Spur düsterer als das Ursprungswerk. Speziell Hauptcharakter Cloud hat seinen Knuddelfaktor schon lange eingebüßt und erscheint mit kantigen Gesichtszügen, Stachelfrisur und Riesenschwert wie ein zeitgemäßer Action-Held. Die Zwischensequenzen strotzen vor Details und offenbaren immer wieder tolle Gesichtsanimationen. Jeder Charakter erhält zudem eine neue Stimme, um dem Remake gerecht zu werden. Erstmals besitzt das Spiel auch deutsche Sprachausgabe.

Glücklicherweise ändert sich an der Geschichte hinter „Final Fantasy VII“ nichts, sodass wir uns bereits jetzt auf viele Stunden in der Spielwelt Gala freuen. Der Megakonzern Shinra entzieht dem Planeten zwecks Energiegewinnung die Lebenskraft – entsprechend ist der Konflikt vorprogrammiert. Die auf der Gamescom vorgestellte Demo-Version entführte uns in den Mako-Reaktor, in dem wir neben Cloud auch Ballermann Barret kontrollieren konnten.

Pausenmodus und Kommandos

Bevor wir es mit einem Skorpion-Kampfrobter aufnehmen, zerlegen wir zum Aufwärmen einige Wachleute. Cloud greift auf sein charakteristisches Schwert zurück und ist damit der perfekte Nahkämpfer. Per Tastendruck vollführen wir leichte und schwere Attacken, weichen aus und setzen so Wirkungstreffer.

Dieses Spiel verdient den Titel Remake wirklich!

Während also Cloud auf kurze Distanz zu Werke geht, so ist Barret mit seiner Maschinengewehr-Prothese vor allem aus der Distanz aktiv. Die Kämpfe fühlen sich angenehm direkt an. Praktischerweise pausieren wir das Spiel mit einem Druck auf die X-Taste und füllen beispielsweise Lebensenergie nach, wechseln den Charakter oder erteilen unserem Partner Befehle.

Dieser agiert zwar im Grunde sehr eigenständig, jedoch solltet ihr immer ein waches Auge auf seine Lebensanzeige haben, damit es zu keinerlei Problemen kommt. Vor allem aber spielen die Spezialattacken der Helden eine wichtige Rolle auf dem Weg zum Sieg.

Doch mit mehr Taktik als gedacht …

Während wir die angesprochenen Wachen mühelos mit einer längeren Kombo abfertigen, erfordert der Skorpion strategisches Vorgehen. Prügeln wir beispielsweise mit Cloud einfach nur blind auf das Monstrum ein, kriegen wir mit Sicherheit eine der Abwehrmechanismen ab. Entsprechend müssen wir uns häufiger aus dem Staub machen oder Barret für Fernkampfattacken einspannen. Mit Standardangriffen laden wir unsere ATB-Leiste auf, die wir wiederum für Spezialattacken einsetzen.

Cloud verfügt in diesem Fall über die Fähigkeiten Mutangriff, Impulshieb und Klingenwirbel. Barret stärkt sich dagegen mit Stählerner Wille selbst oder greift mit Kugelhagel und Schockschuss eine ganze Gruppe bzw. einen einzelnen Widersacher an. Wir müssen gut abwägen, wann wir diese Talente einsetzen. Der Schockschuss etwa eignet sich perfekt, wenn der Skorpion-Roboter abhaut und von einer der Wände aus angreift.

Mehr: Final Fantasy VII Remake – Square Enix vergleicht Screenshots mit Konzept-Bildern

Je mehr Treffer wir landen, desto mehr bringen wir den Koloss aus dem Gleichgewicht. Sobald die Schock-Anzeige voll ist, kollabiert das Biest. Das wiederum öffnet ein kurzes Zeitfenster für Attacken auf den wehrlosen Gegner. Diese richten natürlich besonders viel Schaden an. Im Idealfall sparen wir uns für diesen Moment eine volle ATB-Leiste auf, damit wir einen Limit-Angriff ausführen können.

Im finalen Teil der Schlacht dreht der Skorpion komplett durch, sodass Cloud und Barret hinter herunter gestürzten Trümmern in Deckung gehen müssen, ehe sie dem Kampfroboter den Rest geben.

Insgesamt erweist sich dieser erste Bosskampf als launige und durchaus fordernde Schlacht, die trotz Echtzeitmodus einen gewissen taktischen Anspruch auf Basis von ATB-Balken und Spezialfähigkeiten mit sich bringt.

Einschätzung: sehr gut

Der in „Final Fantasy VII Remake“ vollzogene Umbruch erfordert Mut. Schließlich besitzt das japanische Rollenspiel eine seit mehreren Jahrzehnten heran gezüchtete Fangemeinde, die nostalgischer kaum sein könnte.

Ob eingefleischten Spielern der ersten Stunde diese Adaption gefallen wird, muss sich noch zeigen. Für alle anderen aber dürfte „Final Fantasy VII Remake“ ein gefundenes Fressen sein: Technisch erstklassig, modern und dennoch komplex. Die 15-minütige Anspielrunde zieht uns sofort ins „Final Fantasy“-Universum hinein. Der Bosskampf überzeugt mit Dramatik, taktischen Möglichkeiten und einer gelungenen Präsentation.

Wir hätte sofort noch ein paar Stunden weiterspielen können. „Final Fantasy VII Remake“ dürfte 2020 zu den absoluten Hit-Anwärtern gehören, sofern Square Enix die bislang präsentierte Qualität halten kann und auch beim Rollenspielsystem punktet.

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phoenix.leon

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02. September 2019 um 14:15 Uhr
SoulSamuraiZ

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02. September 2019 um 15:19 Uhr
phoenix.leon

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02. September 2019 um 16:01 Uhr
SchatziSchmatzi

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02. September 2019 um 17:14 Uhr
Rushfanatic

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02. September 2019 um 19:39 Uhr