Ghost Recon Breakpoint angespielt: Open-World-Action mit Hollywood-Unterstützung

Mit "Ghost Recon Breakpoint" wird im Oktober ein neuer Teil der Shooter-Reihe veröffentlicht. Wir konnten bereits einen Blick auf den Titel werfen und Hand anlegen.

„Ghost Recon: Breakpoint“ führt euch auf die fiktive Pazifikinsel Aurora. Dort herrscht der Hightech-Konzern Skell Technology und wie es der Zufall so will, gerät das Unternehmen um Boss Jace Skell ins Fadenkreuz der US-Regierung. Diese schickt einen ersten, geheimen Spähtrupp aus, um den Machenschaften von Skell Technology auf die Spur zu gehen.

Dummerweise verschwindet die Einheit und deshalb schickt man ein 32-köpfiges Team der Ghost-Spezialeinheit hinterher. Doch beim Anflug auf die Insel geraten die Helikopter unter Beschuss und stürzen ab. Dahinter steckt Skells Privatarmee Sentinel unter der Führung von Lieutenant Colonel Cole D. Walker, gespielt von „Walking Dead“ und „Punisher“-Star Jon Bernthal.

Story-Missionen mit Entscheidungsfreiheiten

In all diesem Chaos übernehmt ihr den einzigen Überlebenden des feigen Angriffs: Nomad. Zu Beginn der Kampagne erstellt ihr einen eigenen Charakter und entscheidet über Geschlecht und Aussehen. Der Baukasten erinnert stark an „Tom Clancy’s The Division 2“. Im späteren Verlauf passt ihr den Look eurer Spielfigur mit freischaltbaren Extras wie etwa Kriegsbemalung oder anderen Frisuren weiter an.

Nomad und Walker verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die das Spiel immer wieder in Rückblenden aufrollt. Im Gegensatz zum Vorgänger wirkt die Kampagne – zumindest in der sechsstündigen Hands-On – recht stimmungsvoll und spannender als noch im Vorgänger. Besonders interessant: Im Verlauf sammelt ihr Informationen und Hinweise und könnt so den Verlauf der Geschichte beeinflussen. Diese Entscheidungsfreiheiten wirken aufgrund der Texte zwar ein wenig spröde präsentiert, fügen sich aber sonst gut ins Spiel ein.

Klassenkampf!

„Ghost Recon – Breakpoint“ erweitert das Open-World-Konzept seines Vorgängers und setzt auf reichlich Charakter-Individualisierung und Rollenspiel-Optionen. Kurz nach dem dramatischen Einstieg verschlägt es euch in das Rebellenlager Erewohn. Dieses dient als Basis für zukünftige Operationen. Hier holt ihr euch neue Missionen, trefft euch zum Koop, kauft im Shop ein oder startet PvP-Duelle.

Open-World-Action mit Survival-Elementen

Wie schon in „Wildlands“ entfaltet auch „Breakpoint“ seine volle Faszination im Vier-Spieler-Koop. Im Idealfall spielt nämlich jedes Teammitglied eine der vier Klassen (Assault, Panther, Sniper oder Medic), deren Gegenstände und Vorteile sich hervorragend ergänzen. Als Medic beispielsweise schickt ihr eine Drohne aus und belebt Kameraden aus der Distanz wieder. Der Assault dagegen wirft eine Gasgranate und vernebelt so Gegnern die Sicht. Dazu verfügt jede Klasse über Vorteile wie etwa zusätzliche Gesundheit oder ein größeres Inventar.

Ansonsten aber ist das Klassensystem sehr frei und flexibel. Mit erspielten oder gar gefundenen Talentpunkten kauft ihr euch neue Fähigkeiten in insgesamt 15 als Knotenpunkte dargestellte Kategorien wie etwa Taktik, Scharfschütze, Recon oder Waffen ein. Als Grundlage dienen die so genannten Basics, mit denen ihr u.a. einen XP-Boost aktiviert. Das Erfahrungssystem erlaubt somit das flexible Aufrüsten des eigenen Spielcharakters. Schließlich könnt ihr alle vier Klassen aktivieren und jederzeit bzw. im PvP zwischen den Runden wechseln.

Grillen für den Sieg

„Breakpoint“ implementiert Survival-Elemente, legt diese aber längst nicht so streng aus wie etwa ein „DayZ“ oder „Rust“. Im Kampf erleidet eure Figur leichte und schwere Verletzungen. Behandelt ihr diese nicht und verbindet sie mit Bandagen, humpelt euer Soldat sehr langsam über das Schlachtfeld und somit ein gefundenes Fressen für alle Gegner. Die Ausdauer spielt ebenfalls eine wichtige Rolle: Ihr könnt nicht unendlich sprinten, sondern solltet den Ausdauerbalken am unteren Bildschirmrand im Auge behalten. Geht dieser zur Neige, müsst ihr euch ausruhen oder füllt die Energie durch Essen oder Trinken wieder auf.

Eine weitere Survival-Neuerung betrifft die Biwaks. Diese Lagerfeuer schaltet ihr durch das Finden von Hinweisen oder das Lokalisieren der Orte frei. Künftig könnt ihr dort rasten und verschafft euch so einen kurzzeitigen Buff der eigenen Fertigkeiten. Wählt ihr etwa die Option „Essen“, erhaltet ihr für die nächsten 60 Minuten eine Verletzungsresistenz. Durch „Strechting“ verbessert ihr eure Ausdauer um zehn Prozent. Zusätzlich sammelt ihr in der Natur auch Kräuter, Fleisch und andere Zutaten ein, die ihr später verkochen könnt.

Die Wahl der Waffen

Spielerisch bietet „Ghost Recon – Breakpoint“ die gewohnte Shooter-Kost mitsamt Fahrzeugen und Stealth-Elementen. Das Spiel belohnt leises und geplantes Vorgehen. So sendet ihr vor dem Eindringen in einen neuen Bereich eine Drohne aus und markiert so Feinde. Für lautlose Abschüsse verwendet ihr Schalldämpfer oder greift unentdeckt aus dem Hinterhalt an. Das automatische Deckungssystem besitzt noch seine Tücken. Wir hatten nicht immer die optimale Kontrolle darüber, ob sich unsere Figur in Sicherheit befindet. Gerade das Schleichen um Ecken fiel zudem – gerade im Vergleich zu „The Division 2“ schwer.

Die Feuerwaffen selbst unterschieden sich teils in Bereichen wie Rückschlag, Angriffsstärke oder Streuung stark von einander. Dank Waffenschmiede und erweiterter Buffs passt ihr eure Kanonen aber auch mit der Zeit an eure Bedürfnisse an. Ähnlich wie in „Division 2“ gibt es auch in „Breakpoint“ ein Gear-Level. Aufgrund der Vielzahl an Fahrzeugen gibt es keine Gebietsgrenzen. Wir stolpern beispielsweise im Testspiel über einen Level-40-Behemoth-Panzer, der unserem Stufe-8-Soldaten schnell den Garaus macht.

PvP und Belohnungen

Wer keine Lust auf Koop hat, kann sich selbstverständlich auch im PvP-Modus gegeneinander austoben. In den vorgestellten Spielarten kämpften wir in zwei Vierer-Teams gegeneinander. In Elimination-Matches mussten wir das komplette gegnerische Team ausschalten, in anderen Varianten eine Bombe legen oder verteidigen. Besagte Klassen-Items spielen zunächst keine Rolle. Drohnen und Spezial-Granaten müsst ihr zunächst in der Spielwelt aufsammeln, um sie einsetzen zu können. Allerdings behaltet ihr euer Loot aus Koop und Kampagne auch im PvP.

Mehr: Ghost Recon Breakpoint – PvP-Modus „Ghost War“ enthüllt – Trailer, Behind-the-Scenes & Details
In der Praxis kommt es hier auf Teamwork und Kommunikation an. Wir sprechen uns mit unseren Mitspielern ab, „spotten“ Gegner und hacken die nahe gelegene Sicherheitsanlage, um die Position des anderen Teams aufzudecken. Aufgrund der weiträumigen Areale wie eine verwinkelten Anwesen oder einer Baustelle kamen im Hands-On immer wieder Scharfschützen zum Einsatz.

Sie richteten den meisten Schaden an und versteckten sich bevorzugt in den Außenbereichen. Sehr schön: Faktoren wie Dunkelheit oder auch Schnee wirken sich ebenfalls auf den Spielverlauf aus. Gerade in der Dunkelheit ist das Ausmachen der Konkurrenz extrem schwierig und erzeugt so mächtig Atmosphäre.

Der PvP besitzt mit den Battle Rewards ein eigenes Belohnungssystem. Wer im Versus-Modus spielt, sammelt eigene Erfahrungspunkte und schaltet so neue Items und Belohnungen frei.

Einschätzung: sehr gut

Die ganz großen Überraschungen blieben beim knapp sechsstündigen Probespiel mit „Ghost Recon – Breakpoint“ aus. Das ist in diesem Fall aber gar nicht schlimm. Ubisoft präsentiert einen umfangreichen Open-World-Shooter mit spürbar aufgewerteter Multiplayer-Funktionalität im PvP-Bereich. Man hat offenbar aus „Wildlands“ gelernt.

„Ghost Recon – Breakpoint“ strotzt vor Möglichkeiten und Geheimnissen und untermauert sein stimmungsvolles Szenario mit ausgezeichneter Technik. Der Mix aus Charakter-Progression, Multiplayer-Funktionalität und Open-World-Verrücktheiten erzeugt reichlich Motivation zum Looten und Leveln. Gerade im Koop überzeugt das Spiel mit gewohntem Chaos, reichlich Optionen und mehr gelungenem Teamplay.

Trotzdem benötigt „Breakpoint“ noch ein klein wenig Feinschliff: in der Hands-On störten die teils hakelige Steuerung am Boden sowie Probleme beim Deckungssystem. Ansonsten aber konnten wir nur wenige Schwächen feststellen und freuen uns bereits auf den nächsten Trip nach Aurora.

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