Review

Star Wars Jedi Fallen Order im Test: Das beste Star-Wars-Spiel seit Ewigkeiten

Mach Platz „Jedi Knight“, jetzt kommt „Star Wars Jedi: Fallen Order“: Respawn Entertainment zückt das Lichtschwert und setzt auf ein reines Singleplayer-Abenteuer. Mit Erfolg! „Star Wars Jedi: Fallen Order“ ist einer der Winter-Hits 2019.

play3 Review: Star Wars Jedi Fallen Order im Test: Das beste Star-Wars-Spiel seit Ewigkeiten

9.0

Viele Jahre warteten Fans auf ein vernünftiges Star-Wars-Spiel: „Star Wars: Battlefront 2“ stolperte zuletzt über Mikrotransaktionen und seine mäßige Kampagne. Doch Respawn Entertainment, die Macher hinter „Titanfall 2“ und „Apex Legends“, schafft Abhilfe. „Star Wars Jedi: Fallen Order“ ist ein klassisches Solo-Abenteuer und kommt ohne Ingame-Shop, Grinding oder anderen modernen Schnickschnack aus. Und genau diese Rückbesinnung auf die alten Stärken des Unterhaltungsmediums Videospiel tut dem Action-Abenteuer ausgesprochen gut!

Was wir gut finden

Das ist Star Wars!

Fantasievolle Schauplätze, surrende Lichtschwerter und der Kampf Gut gegen Böse – Das ist die Essenz von Star Wars. Kein Wunder also, dass die Geschichte hinter „Fallen Order“ in genau diese Kerbe schlägt. Das Spiel schließt an die Geschehnisse von „Episode 3: Die Rache der Sith“ und der Zerschlagung des Jedi-Ordens an. Der junge Padawan Cal Kestis entkommt den Häschern des Imperiums und taucht unter.

Die Rückkehr der Jedi-Ritter

Aber natürlich hält diese Fassade nicht ewig und schon bald befindet sich Cal wieder auf dem Radar der Inquisitoren. Also macht er aus der Not eine Tugend und beschließt, den Orden der Jedi wieder aufzubauen und reist nicht nur durch die Galaxie, sondern auch durch seine eigene Vergangenheit. „Star Wars Jedi: Fallen Order“ ist ein lineares Spiel und suggeriert uns trotzdem das Gefühl von Freiheit. Im Verlauf steuern wir verschiedene Planeten an und erforschen diese. So entsteht die Illusion eines großen Abenteuers: wir erkunden Tempel, kämpfen in Arenen und nehmen es natürlich mit den Schergen des Imperiums aus.

Begleitet werden wir dabei von dem kleinen Druiden BD-1. Und auch wenn er vielen vermutlich zu knuffig sein wird, so ist die Interaktion mit Cal doch Gold wird und sorgt immer wieder für witzige Momente. Überhaupt spielt „Star Wars Jedi: Fallen Order“ gekonnt auf der Star-Wars-Klaviatur, ohne dabei die ganz großen Story-Akzente zu setzen. Aber das, was Respawn hier präsentiert reicht vollkommen aus und kreiert ein glaubhaftes und emotionales Setting für das Spiel.

Die Macht ist stark!

Respawn bedient sich zu diesem Zweck verschiedenster Inspirationen. Beispielsweise fühlten wir uns bei der Inszenierung einiger interaktiver Zwischensequenzen stark an die „Uncharted“ erinnert. Den stärksten Einfluss aber bildet zweifellos die „Dark Souls“-Reihe: denn geht ihr auf euren Touren drauf, verliert ihr eure seit dem letzten Speichern gesammelten Erfahrungspunkte und müsst sie zurückerobern.

Gesammelte Fähigkeitenpunkte wiederum setzt ihr an Meditationspunkten ein und schaltet so neue aktive und passive Talente frei. Aber eins sei an dieser Stelle auch gesagt: trotz verschiedener Schwierigkeitsgrade ist „Fallen Order“ kein leichtes Spiel.

So ist Cals Lichtschwert zwar eine absolut tödliche Waffe, jedoch ist der Padawan selbst alles andere als unverwüstlich. Geratet ihr ins Kreuzfeuer von Sturmtruppen, segnet Cal ebenso das Zeitliche wie nach wenigen Attacken außerirdischer Ratten. Ohne Blocks, Paraden und Ausweichmanöver kommt ihr in „Fallen Order“ nicht weiter. Allerdings macht auch genau dieser fordernde Schwierigkeitsgrad den Reiz aus. Denn bringt ihr erfolgreiche Attacken ins Ziel, entstehen tolle Kombinationen, die jeden Star-Wars-Fan begeistern werden.

Die Kampfsteuerung erweist sich als gewöhnungsbedürftig, entpuppt sich mit der Zeit aber als sehr facettenreich. Die Actionpassagen sind packend und erfordern ein gerüttelt Maß an Taktik und Koordination. Die freischaltbaren Jedi-Fähigkeiten fügen sich gut ein und geben zusätzlich Optionen. Da katapultieren wir uns etwa nach vorne und schlagen mit dem Lichtschwert zu oder stoßen unsere Kontrahenten einfach mit dem Schub in die Tiefe. In der Anfangsphase begeisterte uns aber das Reflektieren von Blaster-Schüssen. Diese Funktion fühlte sich so herrlich befriedigend an und zog uns sofort ins Spiel hinein.

Rätseln, springen, knobeln

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ gehört zu der Gattung der Metroidvania-Games. Das bedeutet: Es verbindet die angesprochene Action mit der umfangreichen Erkundung der Areale und sogar Rätselpassagen. Genau dadurch erzeugt es eine ungeheure Atmosphäre und motiviert zum Weiterspielen. Im Verlauf bereisen wir mehrere Planeten und können diese erforschen. Im ersten Durchgang entdecken wir dabei beispielsweise Erweiterungen für das Lichtschwert, neue Kleidungsstücke oder Upgrades für Roboter BD-1.

Doch zu Beginn sind bestimmte Passagen noch gesperrt. Beispielsweise blockieren Felswände den Weg. Sobald wir aber die Macht-Fähigkeit „Schub“ erlernen, können wir diese Bereiche öffnen. Später kommen etwa Doppelsprünge hinzu, mit denen wir höhere Ebenen erreichen. Als Ergänzung wartet das Spiel immer wieder mit kleineren Puzzles und Umgebungsrätseln auf. Auf Zeffo etwa schieben wir Kugeln in Vorrichtungen und arbeiten uns so von einer Ebenen zur nächsten.

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ besitzt einen ausgezeichneten Spielrhythmus und passt so das Tempo immer wieder an. Auf schnelle Action-Passagen folgen ruhigere Momente und die Rätsel fordern zwischendurch sogar die grauen Zellen. Respawns Action-Abenteuer verzichtet dabei auf unnötige Sammelgegenstände und anderen Firlefanz und konzentriert sich mit Erfolg ganz aufs Wesentliche!

Was wir schlecht finden

Technikprobleme und Ungenauigkeiten

Wirklich eklatante Schwächen weist „Star Wars Jedi: Fallen Order“ nicht auf. Uns beispielsweise gefiel die Geschichte sehr gut, aber sie ist letztlich nicht sonderlich innovativ und dann doch lediglich eine weitere Star-Wars-Story. Gerade von Cal hätte man sich im Jahr 2019 vielleicht auch etwas mehr Kante gewünscht.

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Störender fallen die gelegentlichen Übersichtsprobleme und die teils unpräzise Steuerung auf. Gerade bei den häufigen Schlitterpartien oder auch bei Kletterpassagen hätte das Handling noch einen Hauch präziser sein dürfen.

Zudem plagen auch „Star Wars Jedi: Fallen Order“ zum Start noch diverse Programmfehler. Im Test fielen uns gelegentliche Slowdowns auf und gerade in hitzigen Kämpfen ragen Spielfiguren gerne mal in die Umgebungsarchitektur. Die ebenfalls vermeldeten Gamebreaking-Bugs trafen wir glücklicherweise nicht an. „Star Wars Jedi: Fallen Order“ war problemlos spielbar, trotzdem muss Respawn noch ein wenig nacharbeiten.

9.0

Wertung und Fazit

PRO
  • starker Mix aus Kämpfen, Rätseln und Geschicklichkeitspassagen
  • tolles Lichtschwert-Kampfsystem
  • technisch und in Sachen Leveldesign erstklassig
CONTRA
  • Steuerung – speziell bei Rutschpartien – zu unpräzise
  • gelegentliche Bugs und Framerate-Schwankungen
  • atmosphärische Story, aber eben auch aus dem Star-Wars-Baukasten

Star Wars Jedi Fallen Order im Test: Das beste Star-Wars-Spiel seit Ewigkeiten

Wir hatten gehofft, dass „Star Wars Jedi: Fallen Order“ gut wird. Aber dass es SO gut wird, hätten wir uns nicht erträumt. „Fallen Order“ ist das beste Star-Wars-Spiel seit gefühlten Ewigkeiten. Von der ersten Sekunde an entführt uns das Spiel in Disney's beliebte Science-Fiction-Saga und wartet dabei mit gelungenem Gameplay und bockstarker Atmosphäre auf.

Egal, ob wir unser Lichtschwert aufmotzen, Blaster-Bolzen reflektieren oder einfach die Planeten erforschen, um die Geschichte des Jedi-Ordens zu verstehen - „Fallen Order“ erzeugt eine enorm dichte Atmosphäre und fühlt sich wirklich an wie Star Wars. Ein besonderes Lob verdient sich das Spiel für seine Vielfältigkeit. Denn während uns die Kämpfe – trotz kleinerer Macken – begeisterten, so sind es doch vor allem Rätsel- und Erkundungspassagen, die uns so richtig motivierten.

„Star Wars Jedi: Fallen Order“ jedenfalls erhält von uns eine klare Kaufempfehlung – und das nicht nur für Freunde von Metroidvania-Games.

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