Outriders angespielt: Hat der Koop-Shooter das Zeug zum Destiny-Killer?

Zwei Stunden angespielt: Wie viel Spaß macht der Loot-Shooter „Outriders“ und was unterscheidet das Spiel eigentlich von „Destiny 2“, „The Division“ und Co.? Wir probierten „Outriders“ bereits aus und verraten, wieso mit diesem Spiel durchaus zu rechnen ist.

Outriders angespielt: Hat der Koop-Shooter das Zeug zum Destiny-Killer?
Vor Weihnachten könnt ihr euch in "Outriders" stürzen.

People Can Fly, die kreativen Köpfe hinter „Outriders“, enthüllten das Spiel bereits vor einigen Monaten. Schon damals konnten wir das Actionspiel mehrere Stunden antesten und waren recht angetan. Vieles erinnerte uns an Titel wie „Destiny 2“, „Gears 5“ oder andere Shooter-Hits. In Kombination mit der Expertise des Studios, welches sich ja seine Sporen u.a. mit „Painkiller“, Bulletstorm“ und „Gears of War: Judgement“ verdiente, ergab sich so ein rundes Gesamtpaket.

„Outriders“ soll noch in diesem Jahr erscheinen und das nicht nur für Playstation 4. Auch die nächste Generation kommt in den Genuss des Science-Fiction-Abenteuers. Damit es bis dahin nicht zu langweilig wird, luden Publisher Square Enix und People Can Fly zu einem weiteren Hands-On-Termin. Aufgrund der aktuellen Coronakrise zockten wir einen neuen Abschnitt der PC-Version via Remote-Dienst über den Streaming-Service Parsec.

Rückkehr nach Enoch

Die besagte Mission führte uns erneut auf den Planeten Enoch. Der einstmals als Kolonie gedachte Planet ist aufgrund der Anomalie zu einem lebensfeindlichen Ort mutiert, in der Splittergruppen für Chaos sorgen und die Gewalt regiert. „Outriders“ zeichnet somit eine blutige Zukunftsvision, jedoch passt das raue Setting ausgezeichnet zu den Loot-Shooter-Ambitionen.

Der von uns mehrfach ausprobierte Abschnitt spielt kurz nach dem zuvor bereits präsentierten Einstieg des Abenteuers. Schauplatz diesmal: die First City – oder auch die „Erste Stadt“. Wie es der Name schon erahnen lässt, sollte dieser Ort eigentlich die Hauptstadt der Siedler sein. Doch die Anomalie und diverse Kriege ließen nur riesige Ruinen zurück. Und so streifen wir in der etwa dreißigminütigen Mission vorbei an einem gewaltigen Kraftwerk und abgestürzten Raumschiffen. Unsere Aufgabe besteht hier darin, den entführten Wissenschaftler Zahedi zu befreien.

My truck is my castle!

Bereits beim Reveal-Event bestätigte People Can Fly, dass wir im Verlauf von „Outriders“ unseren eigenen Truck als Basis und Transportmittel besitzen werden. Nun konnten wir zumindest einen ersten Blick auf die Editor-Funktionen erhaschen. Quatschen wir nämlich beim Startpunkt mit dem guten Jakub, gelangen wir in die Baukastenoptionen.

Zunächst einmal passen wir bestimmte Bereich optisch an: Motorhaube, vordere und hintere Stoßstange, Kühlerhaube und sogar die Radkappen. Auf diese Weise verpassen wir dem martialisch anmutenden Vehikel einen eigenen Look. Aber wenn ihr möchtet, könnt ihr natürlich auch die Farben verändern. Dadurch mäandert euer „Outriders“-Vehikel optisch gerne mal zwischen „Mad Max“ und „Matchbox“. Darüber hinaus verändern wir das Aussehen unseres Banners, das wir bei Speicherpunkten aufstellen. Hier bestimmen wir etwa die Form der Flagge, die Farbe und das Symbol.

Und natürlich gibt es auch in „Outriders“ Emotes zur Kommunikation mit den anderen Spielern. Es wird also wieder getanzt, gewunken und gestikuliert. Neue Bauteile schaltet ihr u.a. über den eigenen Spielfortschritt und das Absolvieren von Story-Missionen frei.

Der Boden bebt

In der Vorschauversion waren drei der insgesamt vier Klassen spielbar. Wir versuchten uns am Devastator – dem Tank in der Runde. Jede Klasse besitzt acht Fähigkeiten, von denen wir maximal drei gleichzeitig ausrüsten und über die Schultertasten aktivieren können. Die Abklingzeiten sind in „Outriders“ betont kurz, damit ihr Talente auch häufig einsetzen und miteinander kombinieren könnt.

Devastator beispielsweise senden wir unsere Gegner beispielsweise mit Schockwellen ins Reich der Träume oder steigen gen Himmel empor, nur um dann wie ein Meteor zu attackieren. Zu den Talenten gesellt sich ein opulenter Skill-Tree, mit dem ihr euren Charakter auch auf lange Sicht schärfen könnt.

Während ihr die Talent recht schnell freischaltet, sind es letztlich die Skills, die darüber entscheiden in welche Richtung euer Charakter auf lange Sicht geht. Die ersten Skills stärken etwa die Gesundheit und bestimmte Grundwerte, aber später könnt ihr Talentgruppen – wie etwa die seismischen Angriffe des Devastators – verbessern.

Im Gegensatz zum feurigen Pyromancer und dem wendigen Trickster geht der schwere Devastator in die Offensive. Das Health-System hinter „Outriders“ unterstützt die direkte Konfrontation. Als Pyromancer erhaltet ihr Lebensenergie, wenn ihr eure Gegner anzündet. Als Devastator dagegen müsst ihr möglichst viel Schaden anrichten. Klingt zu einfach? Deshalb gibt es insgesamt 15 World Tiers – also Schwierigkeitsgrade. Zwischen diesen könnt ihr im Spielverlauf wechseln und somit den eigenen Anspruch anpassen.

Neue Gegnertypen

„Outriders“ ist ungezügelte Action. Und gerade mit dem Devastator mähen wir förmlich durch die Reihen. Wenn wir beispielsweise mit der angesprochenen Meteoriten-Attacke in eine Gegnergruppe sausen, dann zerplatzen die Schurken links und rechts von uns. Während das Waffen-Feedback mit Schrotflinten, Maschinengewehren und Pistolen ebenfalls ordentlich ist, sorgen gerade die vielfältigen und jederzeit wechselbaren Talente für Abwechslung und ein befriedigendes Kampfgefühl.

Zum Thema

Der Spielfluss ist erstklassig und während unserer Streifzüge durch die Mission entdecken wir sogar optionale Nebenaufgaben. So entern wir ein altes Lagerhaus, wo wir Artefakte bergen, die wir später bei Madame Beauviour gewinnbringend verkaufen.

Aber ein Spaziergang ist „Outriders“ trotzdem nicht, was auch an den fiesen Gegnertypen liegt. An einer Stelle etwa bekommen wir es mit Ironclad zu tun: Dieser archaische Kämpfer sieht aus wie ein Science-Fiction-Ritter mit schwerer Rüstung und ebenso dicker Kanone. Der Cremator dagegen greift zu Flammenwerfer auf kurze und Mörser auf lange Distanz.

Im Koop mit drei Spieler fährt „Outriders“ natürlich Trefferpunkte und Gegnermassen hoch und auch auf den höheren World Tiers hat es das Spiel ordentlich in sich. Bei aller Action müsst ihr trotzdem die Übersicht behalten und vor allem eure Talente richtig einsetzen.

Der Titel kommt im Vorweihnachtszeitraum für PC, PS4, PS5, Xbox One und Xbox Series X auf den Markt. Mehr zu „Outriders“ erfahrt ihr in unserer Themen-Übersicht.

Einschätzung: sehr gut

Auch in der zweiten längeren Hands-On bestätigt sich unser Eindruck: „Outriders“ ist richtig spaßige Koop-Action für die aktuellen und die kommende Konsolengeneration. Das Spiel zeichnet sich weiterhin durch seine saftigen Kämpfe und die ungehobelte Grobheit der Inszenierung aus.

Wenn wir Gegner mit Feuerfontänen und Brand stecken oder sie mit Schockwellen zu Boden schicken, kommt so richtig Freude auf. Auch wenn „Outriders“ auf den ersten Blick wie ein billiger „Gears“-Klon wirkt, so fällt sehr schnell auf, dass das Verschanzen hinter der Deckung kaum Vorteile bietet.

Das Actionspiel belohnt stattdessen offensives Vorgehen und den richtigen Einsatz der Talente in den Vordergrund. Mit den zusätzlichen Skills, reichlich Loot und vor allem dem Drei-Spieler-Koop besitzt der Titel auch Potenzial für längere Zeit zu motivieren. Deshalb: gerne mehr von „Outriders“! Wir sind gespannt, wie sich das Spiel in den kommenden Monaten entwickelt.

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