Marvel's Avengers angespielt: Superhelden-Klopperei im Stile von Destiny

Die größten Superhelden aller Zeiten in einem Spiel: „Marvel's Avengers“ bringt die bekannten Comic-Figuren in einem Online-Koop-Prügler zusammen. Was das Spiel taugt und wieso der Actiontitel den Erwartungen kaum gerecht werden kann, erfahrt ihr im Vorschau-Bericht.

Marvel’s Avengers angespielt: Superhelden-Klopperei im Stile von Destiny

„Marvel’s Avengers“ sorgte bereits über einen Monat vor dem Launch am 04. September 2020 für einen kleinen Eklat: Spider-Man, einer der populärsten Helden des Marvel-Universums, erscheint exklusiv für Playstation-Gamer. Die Xbox- und PC-Community geht dagegen leer aus. Viele Fans des New Yorker Wandkrabblers machten sich bereits online Luft und schimpften über diese Lizenzpolitik.

Noch vor dem Start der Beta konnten wir hingegen in das Superhelden-Abenteuer hinein schnuppern und erste Runden mit Hulk, Thor, Captain America und den anderen Recken drehen. Wo hat „Marvel’s Avengers“ noch Nachholbedarf und was funktioniert bereits jetzt ausgezeichnet?

Die Beta-Termine im Überblick

Im August betritt „Marvel’s Avengers“ die heiße Phase der Entwicklung. Zwischen dem 07. und 09. startet die geschlossene Beta für PS4-Vorbesteller. Die Beta für alle PS4-Gamer und Xbox-One-Vorbesteller läuft vom 14. bis zum 16. August 2020 und vom 21. bis 23. August gibt es die Open-Beta auf allen Plattformen.

Schluss mit den „Avengers“

Square Enix, Eidos und Crystal Dynamics halten sich nicht an den bekannten „Avengers“-Kanon oder gar an die populäre Filmvorlage. Stattdessen erzählt man in dem Actionspiel seine eigene Geschichte. Diese beginnt mit dem so genannten A-Day: Einem Feiertag zu Ehren der „Avengers“ vor den Toren San Franciscos. Doch die Festivitäten an der Golden Gate Bridge enden in einer Katastrophe.

Die „Avengers“ auf den Spuren von „Destiny“, „Anthem“ und Co.

Nach einem Anschlag liegt die Stadt in Trümmern und obendrein entbrennt durch die ausgetretene Strahlung auch noch eine „Krankheit“, die Menschen in unkontrollierbare Superwesen – den so genannten „Inhumans“ – verwandelt. Die einzige Lösung: Die Regierung löst die Avengers auf. Die Geheimorganisation AIM übernimmt die Kontrolle und regiert mit eiserner Hand.

Zu Beginn der Beta kämpfen wir uns daher zunächst mit Hulk und später mit Kamala Khan (Ms. Marvel) durch linear gehaltene Actionpassagen, in denen wir erste AIM-Einheiten dem Erdboden gleich machen und das Vermächtnis der „Avengers“ suchen.

Eine Spielwiese für Superhelden

Das Geschehen auf der Golden Gate Bridge spielten wir bereits vor gut einem Jahr an (Vorschau lesen / https://www.play3.de/2019/08/23/marvels-avengers-angespielt-so-spielt-sich-das-neue-superhelden-abenteuer/ ). In dieser Einführungsmission übernehmt ihr Thor, Captain America, den Hulk, Black Widow und Thor und prügelt und ballert euch durch Horden von Unholden.

Doch nach dem A-Day ist alles anders: Die Avengers sind entzweit, Captain America soll sogar gestorben sein. Und so besteht eure erste Aufgabe darin, die legendären Helden wieder neu zu formieren. Als Stützpunkt fungiert dabei der abgestürzte Helicarrier Chimera, den ihr anfangs mit Kamala Khan unsicher macht. Sie ist die sympathische Identifikationsfigur zwischen all den großen Namen. Beim Erforschen des Schiffs beispielsweise quietscht sie glücklich als sie die Quartiere von Captain America oder Thor entdeckt.

Zentraler Ort auf der Chimera ist allerdings der War-Table, über den ihr neue Missionen auswählt. Diese teilen sich in Heldenmissionen, die die Story weitererzählen und Koop-Einsätze wie Drop- oder War-Zones. Letztere sind deutlich länger und bieten mehr Spielraum zum Erforschen, während Drop-Zones recht kurze und geradlinige Missionen darstellen. Am meisten Spaß machten uns aber zweifellos die Heldenmissionen, da diese einen starken Wiedererkennungswert besitzen und uns immer wieder mit bekannten Schurken konfrontieren – wie beispielsweise dem alten Hulk-Rivalen Abomination.

Jede Menge Action – am besten im Koop

Spielerisch bietet „Marvel’s Avengers“ geradlinige Action, in der die verschiedenen Helden und ihre Fertigkeiten im Vordergrund stehen. Iron-Man kann beispielsweise fliegen und greift auf Distanz auf seine Repulsor-Waffen zurück. Thor schleudert seinen Hammer, Captain America seinen Schild und Hulk reißt gerne mal die Straße auf oder holt zum Thunder-Clap aus. Kamala bzw. Ms. Marvel kann sich biegen und dehnen wie ein Gummimännchen und verhaut ihre Gegner entsprechend.

Gerade in der Anfangsphase motiviert der Mix aus unterschiedlichen Helden und Aktionen merklich. Für Proberunden bietet sich das HARM-Trainingsgelände an, in dem ihr immer neue Horden von Gegnern ausschalten müsst. Grundsätzlich ist „Marvel’s Avengers“ so etwas wie ein „Loot-Prügler“. In offeneren Einsatzgebieten oder Heldenmissionen entdeckt ihr auch abseits des Weges auch mal eine Bonus-Kiste, aber grundsätzlich stehen die Kämpfe im Mittelpunkt des Spiels.

Diese sind über weite Strecken gut spielbar, gerade wenn ihr euch mit eurem Helden eingegroovt habt. Allerdings mangelt es vielen Aktionen an Wucht und auch die Steuerung könnte für unseren Geschmack deutlich direkter sein. Im Koop gewinnt das Programm dann nochmal an Dynamik hinzu: Gemeinsam kloppt ihr euch durch Heerscharen von Gegnern, teilt eure Talente und helft einander wieder auf die Beine, sofern jemand mal zu Boden geht. Einen lokalen Multiplayer gibt es in diesem Fall nicht, ihr benötigt also eine bestehende Online-Verbindung und obendrein müsst ihr euch auch noch einen Square-Enix-Account anlegen. Dieser ist zumindest kostenlos.

Wir sind vor allem gespannt darauf, wie man in den Story-Aufträgen die Eigenheiten der Helden noch stärker betont. Die Einführungsmission gab bereits einen ersten Hinweis darauf, was hier möglich ist. Wir hoffen auf spektakuläre Flugmissionen mit Iron-Man und andere spannende Ideen.

Looten, leveln, Charakter bauen

Und wie es sich für ein modernes Online-Spiel gehört, überschüttet euch „Marvel’s Avengers“ mit reichlich Loot. Mit Objekten wie Panzerungen oder Handschuhen verpasst ihr euren Figuren zusätzliche Fertigkeiten und wappnet euch beispielsweise gegen Eis- oder Blitzangriffe. Zudem könnt ihr die Gegenstände noch mit gesammelten Ressourcen boosten und so verbessern. Für noch mehr Beute gibt es regelmäßige Herausforderungen, die euch für den gemachten Spielfortschritt zusätzlich belohnen.

Sehr schade: Diese Ausrüstung macht sich nicht im Aussehen eurer Spielfigur bemerkbar, dafür gibt es eine eigene „Kosmetik-Abteilung“. Wirklich belohnend fühlte sich das Loot-System in der Beta noch nicht an, da wir eigentlich ständig die Ausrüstungsgegenstände austauschten und zu keinem Zeitpunkt eine emotionale Verbindung zu bestimmten Objekten aufbauen konnten. Davon abgesehen: Wozu braucht ein Charakter wie der Hulk eigentlich Upgrades? Es scheint fast so, als kollidieren hier ein wenig Gameplay-Ideen und Lizenz-Vorgaben miteinander.

Besser gefällt uns da das Charaktersystem, mit dessen Hilfe wir immer neue Aktionen und Fertigkeiten für unsere Helden freischalten. Im Falle von Ms. Marvel etwa aktivieren wie das Giganten-Special, sodass sich das ansonsten unscheinbare Mädchen plötzlich in einen Riesen mit gewaltigen Kräften verwandelt.

Einschätzung: gut

Die Erwartungen an „Marvel's Avengers“ sind hoch: Die Filme waren und sind waschechte Blockbuster. Die Marke „Avengers“ ist längst Teil der Popkultur und weltweit bekannt. Entsprechend muss auch das Actionspiel „Marvel's Avengers“ ein Hit werden. Diesem Anspruch wird der Titel für den Moment noch nicht gerecht. So hübsch die Grafik über weit Strecken ist, so sind die Kämpfe mitunter arg unübersichtlich und vielen Aktionen fehlt einfach die Wucht.

Auch Charakter- und Loot-System wollen nicht so wirklich zu den „Avengers“ passen. Auf der anderen Seite aber machen die geradlinigen Schlachten gerade im Koop richtig Laune und der Wiedererkennungswert ist zweifellos enorm. Ganz überzeugt hat uns „Marvel's Avengers“ noch nicht und so hoffen wir, dass die Entwickler bis zum Release des Spiels am 04. September 2020 die richtigen Stellschrauben drehen und der Titel doch den hohen Erwartungen gerecht wird.

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