Project Cars 3 angespielt: Wird es jetzt zum Arcade-Racer?

Erstmals ausführlich Probe gefahren: Wie spielt sich Slightly Mads „Project Cars 3“ im Vergleich zum Vorgänger und wieso tun die Veränderungen der Serie gut? Erfahrt alle Infos im großen Preview-Bericht.

Project Cars 3 angespielt: Wird es jetzt zum Arcade-Racer?

Dass „Project Cars 3“ nutzerfreundlicher sein möchte als seine Vorgänger ist kein Geheimnis. Denn so gut die Rennspiele von Slightly Mad bislang waren, so wirkten sie doch arg verkopft und machten es gerade Gelegenheitsspielern nicht gerade leider. Mit „Project Cars 3“ soll sich das ändern.

Das Spiel erscheint am 28. August 2020 für PC, Playstation 4 und Xbox One. Wir konnten bereits gut einen Monat vor Release in den Flitzer einsteigen und „Project Cars 3“ in der PC-Version ausgiebig anspielen. Was hat sich im Vergleich zum Vorgänger getan?

EInsteigerfreundlicher, aber nicht zu leicht …

Die Neuausrichtung bekommen wir bereits kurz nach dem Start zu spüren. Dann lädt das Spiel nämlich erst einmal zum Tutorial, in dem wir unsere Lieblingskameraperspektive aussuchen und uns mit den Kontrollen anfreunden. Zudem implementiert das Spiel eine ganze Reihe an Hilfefunktionen: Bremsassistenten, Traktionskontrolle und viele weitere Optionen erleichtern den Einstieg.

Doch die wichtigste Neuerung betrifft zweifellos die dynamische Ideallinie. Die ersetzt Slightly Mad nämlich kurzerhand mit drei einfachen Symbolen für Abbremsen, Einlenken und Beschleunigen. Das genügt! Auch wenn sich das System anfangs etwas kryptisch anhört, so funktioniert es doch in der Praxis ausgezeichnet und sorgt vor allem dafür, dass man nicht ständig versucht, der farbigen Linie nachzufahren. Stattdessen entwickelten wir in den Proberunden ein ganz anderes Spielverständnis und probierten uns weitaus häufiger aus.

Weiterhin herausfordernde Rennen

Aber ergibt sich „Project Cars 3“ jetzt vollends dem Mainstream? Nein, unserer Ansicht nach nicht. Die Komfortfunktionen sind optional. Stellt ihr sie ab und dreht den Schwierigkeitsgrad hoch, ist auch der dritte Teil der Racing-Reihe ein anspruchsvoller Flitzer, bei dem Fingerspitzengefühl und Können gefragt sind.

Slightly Mad überarbeitet zu diesem Zweck auch die Gamepad-Steuerung. Gefühlt reagiert „Project Cars 3“ einen Tick direkter auf Gamepad-Eingabe. Gerade bei Muscle-Cars wie dem Ford Mustang bedarf es nun einiges an Sorgfalt an Gaspedal, Bremse und Lenkrad, damit die Fahrzeuge nicht ausbrechen.

Gerade bei Regenwetter müssen wir daher sehr behutsam vorgehen und können selbst auf den niedrigeren Schwierigkeitsstufen nicht mit Vollgas über die Streckenbegrenzungen brettern, ohne dass wir die Kontrolle über den Wagen verlieren. Allerdings gibt das Spiel auch stets gutes Feedback, sodass wir in den meisten Fällen zumindest unsere Fehler nachvollziehen können.

Ähnlich wie den Schwierigkeitsgrad selbst können wir auch die Computer-Piloten einstellen wie es uns gefällt. Auf mittlerer Stufe verteidigen die Fahrer sehr ordentlich ihre Plätze, gehen dabei aber auch nicht zu hart zur Sache. In den Probefahrten kam es letztlich sehr oft durch unsere ungestüme Fahrweise zu Unfällen. Im Gegensatz etwa zu „F1 2020“ verzichtet Slightly Mad weiterhin auf eine Rückspulfunktion.

Der Weg an die Spitze

Aber nicht nur in den Einstellungsmöglichkeiten spiegelt sich die neue Nutzerfreundlichkeit von „Project Cars“ wider, auch das Erfahrungs- bzw. Fortschrittssystem motiviert mehr als bei den Vorgängern. Letztlich bekommt ihr für nahezu all eure Aktionen im Spiel Erfahrungspunkte oder Ingame-Credits, mit denen ihr neue Autos, Upgrades oder auch Events freischaltet. Das motiviert und so stößt euch „Project Cars 3“ längst nicht so vor den Kopf wie seine Vorgänger.

Bei der Karriere selbst verzichtet Slightly Mad auf Story-Elemente oder anderen Firlefanz. Stattdessen arbeitet ihr euch durch zehn Divisionen mit unterschiedlichen Klassen und wechselnden Events. Mit über 200 Autos und 120+ Strecken-Layouts bietet der dritte Teil der Serie eine ordentliche Mischung und so bestreitet ihr im Verlauf normale Start-Ziel-Rennen, müsst aber auch mal die beste Rundenzeit gegen Ghosts herausholen oder mit Punkten verzierte Barrikaden umfahren.

Zum Freischalten neuer Rennklassen erfüllt ihr wiederum Aufgaben. Dabei geht es nicht allein darum, den ersten Platz in der Meisterschaft zu ergattern. Oftmals müsst ihr bestimmte Ziele erreichen und etwa eine bestimmte Anzahl an Kurven meistern, im Windschatten fahren oder Zeiten unterbieten. Das bedeutet: Selbst bei scheinbaren Misserfolgen könnt ihr so mitunter Aufgaben abhaken und erzielt Fortschritt. Zudem dürft ihr die Divisionen und Unterklassen auch mit Hilfe erspielter Credits freispielen. Dadurch könnt ihr Bereiche, die euch nicht gefallen auch einfach überspringen.

Habt ihr übrigens keine Lust auf die Karriere, bietet „Project Cars 3“ auch einen Online-Modus und die so genannten Rivalitäten. In täglichen, wöchentlichen und monatlichen Aufgaben messt ihr euch hier asynchron mit euren Freunden und anderen Teilnehmern.

Tunen und verschönern

Neben dem Freischalten immer neuer Veranstaltungen steht besonders der Aufbau des eigenen Fuhrparks im Mittelpunkt des Spiels. Damit ihr selbst ältere Fahrzeuge nicht innerhalb kürzester Zeit auf den virtuellen Schrottplatz bringen müsst, gibt es in „Project Cars 3“ ein umfangreiches Upgrade-System. Hier verbessert ihr etwa die Bremsen, die Reifen oder den Motorblock. Das wiederum treibt das Rating eures Boliden in die Höhe. Kurz gesagt: Steigt euer Wagen versehentlich in eine höhere Klasse auf, müsst ihr wieder abrüsten und euch entscheiden, welche Upgrades ihr wirklich benötigt.

Zum Thema

Die Werkstatt gestaltet sich sehr übersichtlich und die Menüs sind nahezu selbsterklärend. Wer möchte, verpasst den eigenen Lieblingen noch einen neuen Look. Mit Lackierungen, Mustern und anderen Details gibt es mehr als ausreichend Optionen für ein Makeover.

Das Werkstatt-Tuning ist aber nicht die einzige Schrauber-Option im Spiel. Vor den Rennen dürft ihr nochmal einen eigenen Setup festlegen und könnt – gegen eine kleine Prämie – sogar verschiedene Einstellungs-Sets anlegen. Das Gemeine daran: Nur Bereiche, in denen ihr Upgrades verbaut habt, dürft ihr auch nachträglich noch einmal herum basteln. Volle Tuning-Funktionalität gibt es also erst bei maximal aufgerüsteten Fahrzeugen.

Einschätzung: gut

Der dritte Teil ist zweifellos ein anderes „Project Cars“. Doch diese Veränderung tut der Serie gut. Obwohl die Karriere weiterhin nur eine Aneinanderreihung verschiedenster Veranstaltungen und Fahrzeugklassen ist, motiviert sie diesmal weitaus mehr. Slightly Mad verknüpft erstmals den Spielfortschritt und das Geschehen auf der Strecke geschickt miteinander und verlässt sich dabei nicht allein auf sein gutes Racing-Gameplay. In diesem Bereich feilt man vor allem an der Spielbarkeit und auch an der Nutzerfreundlichkeit.

„Project Cars 3“ rangiert nun stärker zwischen Simulation und Arcade-Racer als jemals zuvor. Letztlich kann sich jeder seine Spielerfahrung so einstellen, wie es ihm gefällt. Genau das könnte die Chance für „Project Cars 3“ sein. Die bisherigen Serienableger waren tolle Rennspiele, der am 28. August 2020 erscheinende Nachfolger aber hat das Potenzial, die Serie endlich auf die nächste Stufe zu heben.

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