Prince of Persia: Ein Comeback ist längst überfällig - Meinung

Lange war es still um den "Prince of Persia" - viel zu still, denn nach knapp einem Jahrzehnt Abwesenheit wird es endlich Zeit für eine Rückkehr!

Prince of Persia: Ein Comeback ist längst überfällig – Meinung
Der "Prince of Persia" ist bereit für ein Comeback!

Einige ältere Spieler dürften sich vermutlich noch an die Zeit erinnern, in der Ubisofts „Prince of Persia“-Reihe zu den prägenden Marken des Unternehmens und des Action-Adventure-Genres zählte. Die Anfänge der IP selbst reichen bis ins Jahr 1989 zurück, doch den großen „Mainstream“-Durchbruch feierte der blaublütige Held erst nachdem Ubisoft die Rechte an der Serie aufgekauft hatte und mit „Prince of Persia: The Sands of Time“ erstmals einen eigenen Ableger veröffentlichte.

Ein märchenhafter Start und der langsame Abstieg eines Videospiel-Meilensteins

Das erste „Prince of Persia“, das damals noch im Alleingang vom Schöpfer der Reihe, Jordan Mechner, programmiert wurde, beeindruckte vor allem mit seinen für die damalige Zeit geschmeidigen Animationen, doch die Nachfolger, allen voran der erste 3D-Ausflug des Prinzen, blieben hinter den Erwartungen zurück. Jahre später sicherte sich Ubisoft die Rechte an der Serie und hauchte dieser neues Leben ein. Mit „Prince of Persia: The Sands of Time“ setzte die Reihe mit ihren Animationen und vor allem den Kletterpassagen Genre-Maßstäbe.

Die Reihe mauserte sich zu einem Vorzeigetitel des Unternehmens und brachte mit „Warrior Within“ und „The Two Thrones“ zwei Fortsetzungen hervor. Nach dem Abschluss der Trilogie wollte Ubisoft die Reihe in eine neue Richtung lenken, weshalb ein kleines Spin-off namens „Prince of Persia: Assassins“ nach und nach ein Eigenleben entwickelte und sich als „Assassin’s Creed“ zur erfolgreichsten Videospiel-Serie in Ubisofts Geschichte mauserte. In der Folge geriet der Prinz immer mehr in Vergessenheit.

Ubisoft versuchte zwar im Jahre 2008 mit einem schlicht „Prince of Persia“ getauften Reboot einen neuen Anlauf, doch der Titel blieb kommerziell hinter den Erwartungen zurück. Als Disney zwei Jahre später seine Videospiel-Adaption „Prince of Persia: Der Sand der Zeit“ ins Kino brachte, startete Ubisoft mit „Prince of Persia: Die vergessene Zeit“ den bisher letzten Versuch, die Reihe wiederzubeleben. Obwohl es ein offizieller Bestandteil der „The Sands of Time“-Reihe ist – es spielt zeitlich zwischen „The Sands of Time“ und „Warrior Within“ – blieb am Ende allerdings auch dieses Vorhaben erfolglos. Der Prinz verschwand im Sand der Zeit.

Inzwischen ist fast eine Konsolengeneration vergangen, in der die einstmals wegweisende Reihe keinen neuen Ableger mehr spendiert bekam. Wie das vor wenigen Monaten entdeckte Material von „Prince of Persia: Redemption“ beweist, hat Ubisoft seine Action-Adventure-Serie wohl nie wirklich aufgegeben, die Prototypen scheinen jedoch nicht überzeugend genug gewesen zu sein, um einen neuen Ableger zu rechtfertigen. Ein kürzlich im Netz aufgetauchter Leak weckt nun hingegen wieder leise Hoffnungen darauf, dass der Prinz nach gut zehn Jahren endlich wieder zurückkehren könnte – und dieses Comeback ist längst überfällig!

„Prince of Persia“ bietet Abwechslung von „Assassin’s Creed“

Seit Jahren werfen Spieler Ubisoft immer wieder vor, die „Assassin’s Creed“-Serie regelrecht zu Tode zu reiten. Rein aus wirtschaftlicher Sicht ist es nachvollziehbar, wieso das Unternehmen möglichst viel an seiner Erfolgsserie verdienen will und auch, wieso deshalb „Prince of Persia“ keine Rolle mehr spielt. Im Gegensatz zu „AC“ hält Ubisoft an „PoP“ nicht die alleinigen Rechte, weshalb Jordan Mechner noch immer ein Stück vom Kuchen abbekommt. Die Umsätze eines neuen „Assassin’s Creed“ wandern hingegen komplett in die Taschen der Firma.

Dabei könnte der persische Prinz sicherlich auch heute noch neben seinen Assassinen-Brüdern bestehen, denn obwohl sich beide Spieleserien auf den ersten Blick recht ähnlich sind, gibt es für ein „Prince of Persia“ doch mehr als genug Alleinstellungsmerkmale, auf denen Ubisoft mit einem neuen Teil aufbauen könnte. Die Abenteuer des blaublütigen Kletterkünstlers waren, speziell seit der PlayStation 2-Ära, schon immer sehr magisch angehaucht und gingen hinsichtlich der akrobatischen Möglichkeiten des Helden noch weiter als die vieler anderer Ubisoft-Figuren.

Die Wallruns des Prinzen wurden gewissermaßen zu seinem Signature-Move und ermöglichen völlig andere Herangehensweisen an einen Level als es bei einem „Assassin’s Creed“ der Fall ist. Hinzukommt der seit jeher große Fokus auf Plattforming-Passagen und Umgebungsrätsel, die Spieler lösen mussten. Die Meuchelmörder-Abenteuer haben diese Wurzeln zusehends hinter sich gelassen, was „Prince of Persia“ wiederum eine Chance eröffnet, seine ganz eigene Nische auf dem Markt zu besetzen und so gleichzeitig jene Spieler abzuholen, die von den „AC“-Ablegern allmählich übersättigt sind.

Mit einem Remake zurück zu alter Stärke?

Ob Spieler heutzutage noch immer ein Interesse an Spielen wie „Prince of Persia“ haben, könnte Ubisoft mit einem Remake herausfinden und die jüngsten Zeichen deuten genau auf einen solchen Plan des Videospiel-Unternehmens hin. Es ist zwar noch nicht bekannt, in welche Richtung dieses potentielle Remake gehen soll, doch angeblich werde es eine Neuauflage der „The Sands of Time“-Trilogie sein – was ein ziemlich cleverer Schachzug wäre. Seit der Veröffentlichung des letzten richtigen „PoP“-Spiels ist genug Zeit vergangen, um das nostalgische Verlangen vieler langjähriger Fans der Serie anzusprechen.

Doch auch eine neue Spieler-Generation könnte ins Boot geholt werden, vorausgesetzt, Ubisoft steckt wirklich sehr viel Liebe und Fleiß in die Überarbeitung der alten drei Teile. Als Vorbild könnte hier Capcoms „Resident Evil 2“-Remake dienen: Ubisofts Team müsste ähnlich akribisch vorgehen, um die Spiele in ein zeitgemäßes technisches Gewandt zu kleiden und darüber hinaus gleichsam das immer noch gute Gameplay zu verfeinern. Wenn die Steuerung etwas überarbeitet wird und der Prinz im ersten Teil in den Kämpfen etwas variantenreicher austeilen dürfte, könnte der einstmals wegweisende Titel in neuem Glanz erstrahlen und zu alter Stärke zurückfinden.

Alternativ wäre sicherlich ebenfalls ein weiterer Reboot der Marke denkbar, der sich mehr an modernen Genre-Vertretern orientieren könnte. Eine düstere Open-World, in der der Prinz neue Bewegungsmöglichkeiten und besondere Fähigkeiten benötigt, um voranschreiten zu können – vielleicht wie in einem „Darksiders (2)“ – würde dem adeligen Helden sicherlich ebenfalls gut zu Gesicht stehen. Die brutalen Kämpfe könnten in einem solchen Falle ein verfeinertes, variantenreicheres Kampfsystem mit einem größeren Hack’n’Slay-Fokus bieten. Ein Reboot wäre jedoch im Vergleich zu einem Remake mit einem größeren finanziellen Risiko verbunden und sollte vermutlich erst erfolgen, nachdem die Reihe wieder fest auf dem Markt etabliert werden konnte.

„Prince of Persia“ muss endlich zurückkehren

„Prince of Persia“, besonders die drei Ableger auf der PlayStation 2, gehören zu meinen absoluten Lieblingsspielen, weshalb es mich allein aus rein nostalgischen Gründen natürlich sehr freuen würde, wenn Ubisoft seiner inzwischen fast in Vergessenheit geratenen einstigen Erfolgsserie endlich eine neue Chance gönnen sollte. Doch auch davon losgelöst bin ich der festen Überzeugung, dass sich der Prinz auch heute noch seinen Platz auf dem Markt erkämpfen und womöglich sogar einmal mehr das Action-Adventure-Genre prägen könnte.

Die Serie hat über die Jahre bei Ubisoft eine ganz eigene Identität mit unverwechselbaren Eigenheiten entwickelt, mit denen sie noch immer aus der Masse herausragen dürfte. Nach zehn Jahren ist es deshalb endlich an der Zeit, dass sich der Prinz den Sand der Zeit aus den royalen Klamotten klopft, um auf einer neuen (Konsolen)Generation zu alter Stärke zurückzufinden.

Jetzt seid ihr dran: Was ist eure Meinung zu einem „Prince of Persia“-Comeback?

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