Gotham Knights: Batmans Tod ist eine spannende Chance - Meinung

Letzte Woche kündigte Warner Bros. Montreal sein neues DC-Game "Gotham Knights" offiziell an. Etwas überraschend kam dabei die Info der Entwickler, Batman sei bereits tot.

Gotham Knights: Batmans Tod ist eine spannende Chance – Meinung

Wieso das Team von WB Montreal sich dazu entschied, Batman bereits zu Beginn des DC-Abenteuers sterben zu lassen, verrieten sie bereits vor einigen Tagen. Auch wenn diese Entscheidung für manche Fans sicherlich erstmal seltsam anmuten mag, muss dies keinesfalls schlecht sein. Auf diesen Weg eröffnen sich den Verantwortlichen des kommenden Action-RPGs nämlich durchaus spannende Möglichkeiten.

Batman überstrahlt seine Zöglinge

Der vermutlich offensichtlichste Vorteil, den diese Entscheidung mit sich bringt, ist, dass nun andere Figuren in den Fokus rücken. Jede der vier Hauptfiguren hatte bereits in vorherigen DC-Videospielen den einen oder anderen Auftritt, damals jedoch eher in kleineren Nebenrollen. Sie dienten meist dazu, Fans der Comic-Vorlage ein Lächeln aufs Gesicht zu zaubern als dass sie inhaltlich allzu relevant gewesen wären.

In „Batman: Arkham Knight“ kamen beispielsweise alle vier Protagonisten des kommenden „Gotham Knights“ vor, allerdings waren sie für die Geschichte nicht sonderlich wichtig. Sie stellten schöne Ergänzungen dar und zeigten im Zusammenspiel mit Batman neue Gameplay-Möglichkeiten auf. In einigen Extra-Missionen sowie DLCs waren Nightwing, Red Hood & Co. sogar spielbar, nur kamen sie nie über ihre Rolle als Sidekick hinaus.

Das Problem dabei ist, dass Batman – seit Jahrzehnten einer der beliebtesten sowie kommerziell zugkräftigsten Namen von DC Comics – mit seinen Auftritten schnell alle Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ähnlich wie andere große DC-Helden, beispielsweise Superman oder Wonder Woman, stellt der Dunkle Ritter die meisten seiner Kollegen allein durch seine bloße Anwesenheit bereits in den Schatten. Viele Fans wollen Batman sehen und, wie die „Arkham“-Games zeigten, als Batman spielen.

Dabei wird allerdings schnell vergessen, wie gut ausgearbeitete Figuren die Zöglinge des Dunklen Ritters eigentlich sind. Nightwing, Red Hood, Batgirl und Robin können in den Comics allesamt auf mehrere Jahrzehnte an Dutzenden Storylines zurückblicken, in denen sie als Charaktere gewachsen sind. Ihnen allen ist dabei gemein, dass sie sich von ihrem Mentor Batman lösen konnten, um irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen. Sie stehen ihm wenn nötig zwar noch zur Seite, doch sie konnten sich von ihm emanzipieren.

Dank Batmans Tod können seine Sidekicks strahlen

Um dies auch im kommenden „Gotham Knights“ zeigen zu können und somit all die narrativen Möglichkeiten zu ergreifen, die diese vier Figuren mit sich bringen, musste etwas großes geschehen. Batmans Tod ist hierfür geradezu perfekt. Ihn sterben zu lassen ist folglich allein deshalb schon ein überaus cleverer Schachzug, weil nun gezwungenermaßen andere Helden den Tag retten müssen. Solange sein Dunkler Ritter da ist, wähnt sich Gotham City immer ein Stück weit in Sicherheit und viele Verbrecher trauen sich nicht hinaus. Doch wenn sich die Kunde von Batmans Ableben verbreitet, überschwemmen Kriminelle die Straßen der Stadt.

Dies liegt auch daran, dass selbst viele Verbrecher Batmans Sidekicks nicht sonderlich ernst nehmen. Selbst wenn sie bereits gegen Nightwing oder auch Batgirl gekämpft haben, sehen sie in ihnen keine Gefahr, sondern meistens viel mehr eine Hürde, die es zu überwinden gilt. Dass Superschurken wie Bane, Mister Freeze oder auch der Rat der Eulen mit seinen Talons dabei einem Irrglauben erliegen, könnte das kommende „Gotham Knights“ wunderbar herausstellen. Ohne Batman, der über die Stadt wacht, können seine einstigen Zöglinge richtig strahlen.

Vor allem erzählerisch ergeben sich hieraus spannende Möglichkeiten für den weiteren Verlauf der Geschichte des DC-Spiels. Batgirl, Nightwing, Red Hood und Robin durften in zahlreichen Comics bereits zeigen, was in ihnen steckt. An Inspirationsquellen für ihre eigene Storyline dürfte es den Entwicklern von Warner Bros. Montreal entsprechend nicht mangeln. Mit ihrem „Gotham Knights“ haben sie die Chance, diese komplexen Figuren einem großen Publikum zugänglich zu machen und dieses für sie zu begeistern.

Hieraus könnte sich womöglich die größte Stärke des Games entwickeln, denn wenn die Verantwortlichen es richtig anstellen, wollen wir Spieler vielleicht gar nicht mehr die Kontrolle über Batman übernehmen – selbst wenn uns dieser wider Erwarten am Ende doch zur Verfügung stehen sollte. WB Montreal bietet sich hier die Gelegenheit, ein ganz eigenes Universum und für die vier Helden entsprechend eine ganz eigene Legende zu erschaffen – vielleicht am Ende sogar mit einem neuen Batman.

Batmans Tod ist eine erzählerische Chance für „Gotham Knights“

In den Comics waren bisher zum Beispiel sowohl Nightwing als auch Red Hood für kurze Zeit als Batman aktiv. Da sie Bruce Wayne bereits so lange kennen, dürfte sein Tod sie besonders beschäftigen und beide werden versuchen, damit auf ihre ganz eigene Weise klar zu kommen. Selbst Tim Drake durfte schon den Titel des Dunklen Ritters tragen, wenn auch nur den des „Batman of the Future“. Seinen Robin als nächsten Batman in Stellung zu bringen, scheint für die Macher übrigens eine besonders reizvolle Überlegung zu sein.

Wie sich die Entickler von Warner Bros. Montreal am Ende entscheiden werden, erfahren wir erst im Laufe des kommenden Jahres. Allerdings eröffnen sich ihnen durch das scheinbare Ableben Bruce Waynes diverse durchaus interessante Möglichkeiten. Sie könnten und sollten diese nutzen, um uns einen Einblick in die Gedankenwelt dieser spannenden vier Figuren zu ermöglichen, den wir so bisher noch in keinem der vorherigen DC-Spiele bekommen haben. Allein dies ist eine Chance, die die Entwickler unbedingt wahrnehmen wollten.

Jetzt seid ihr dran: Was erhofft ihr euch von der Entscheidung, Batman in „Gotham Knights“ sterben zu lassen?

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