Playstation 4: Deshalb verbindet mich eine Hass-Liebe

Ein ganz persönlicher Rückblick auf die Playstation 4: Wieso die Sony-Konsole seit 2013 glorreich performte, mich aber mit kleinen Hardware-Macken an den Rand des Wahnsinns trieb.

Playstation 4: Deshalb verbindet mich eine Hass-Liebe

Die Ära der Playstation 4 neigt sich langsam aber sich dem Ende. Im Winter 2020 erscheint die Nachfolge-Konsole und damit findet auch die berüchtigte Wachablösung statt. Immer weniger Spiele kommen danach für die PS4. Nach und nach verliert das immerhin über 110 Millionen Mal weltweit verkaufte System an Bedeutung.

Viele nahmen bereits im Sommer Abschied und sahen mit „The Last of Us Part 2“ und „Ghost of Tsushima“ die beiden letzten großen Exklusivspiele über den Bildschirm flimmern. Ganz so schnell geht der Schwanengesang der PS4 natürlich nicht vonstatten, schließlich werden die ersten Spielewellen für die Playstation 5 zumeist noch für die alte Plattform umgesetzt.

Und trotzdem beschleicht mich ein wenig Wehmut. Denn ich weiß: Wenn ich zwischen der Version für die vergangene und die kommende Konsolengeneration entscheiden müsste, würde ich immer die für die Playstation 5 nehmen. Meine PS4 wird selig Staub ansetzen und irgendwann ihren Weg in die zweite Reihe antreten. Schade eigentlich, schließlich verbinde ich so viele tolle und bittere Momente mit der kleinen Schwarzen!

Doppelter Konsolenstart

Der Start der Playstation 4 war besonders. Denn Im November 2013 kamen Xbox One und Playstation 4 nahezu zeitgleich auf den Markt. Beide Plattformen trudelten bei mir am gleichen Tag ein. Und obwohl die Xbox One auch einige Vorteile bot, setzte sich anfangs die PS4 bei mir durch: „Killzone: Shadow Fall“ sei Dank.

Beide Konsolen teilten sich jedoch einen Platz in meinem Wohnzimmer und letztlich entschieden stets die besseren Spiele darüber, welche Plattform gerade genutzt wurde. Aber auch bei mit setzte sich über die Jahre die PS4 durch – nicht zuletzt aufgrund der stärkeren Exklusivtitel. Doch sehr so ich die Konsole mochte, die Hardware sorgte mitunter für Frustmomente, mit denen ich im Vorfeld nicht gerechnet hätte.

Alles weg – Die traurige Wahrheit

Wir wissen es: Das Starter-Modell der Playstation 4 besaß seiner Zeit noch 500 GigaByte Speicherplatz, die Playstation 4 Pro kam später mit einem TeraByte daher. Per Firmware-Update erlaubte die Konsole später das Ablegen von Spiel- und Speicherdateien auf einer externen USB-Festplatte. An den Einbau einer eigenen Festplatte habe ich mich dank einschlägiger Erfahrungen nie heran gewagt.

Berufsbedingt muss ich aber immer mal wieder zwecks Video-Capturing Konsolen an- und wieder abschließen. Und jetzt kommen wir zum Thema Festplatte und dummen Fehlern: Jeder hat wahrscheinlich schon einmal seine Konsole versehentlich unsanft vom Strom getrennt. Etwa weil man einfach die Mehrfachsteckdose ausschaltet oder versehentlich bei derartigen Umräumaktionen den Stromstecker abzieht. Die Konsequenzen enden meist mit der Ermahnung, das bloß nicht zu tun, um Datenverlust zu vermeiden.

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Tja, in meinem Fall zerschoss es die komplette Festplatte – inklusive aller Save-Games. Darunter auch gut 20+ Stunden „Bloodborne“, durch das ich mich durchgegrindet hatte. Seitdem achte ich tunlichst auf den Leuchtstreifen an der Vorderseite der Konsole. So etwas möchte ich nicht nochmal erleben … ich hatte auch seitdem nicht noch einmal die Muße, in „Bloodborne“ einzusteigen.

Die Turbine in meinem Wohnzimmer

Ich gebe es zu: Die gecrashte Festplatte war mindestens zu 51 Prozent meine Schuld. Trotzdem kratzte dieser Faux-Pas gewaltig an meiner emotionalen Verbindung zur PS4. Es folgten weitere kleine und große Hardware-Probleme: Den kurzlebigen Controller-Akku überbrückte ich kurzerhand mit einer Power-Bank. Zum Beschleunigen der Download-Zeiten aus de PSN-Store legte ich ein HUB mitsamt meterlangem Kabel durch die Wohnung. WLAN alleine war einfach zu langsam.

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Das größte Manko aber war zweifellos der viel zu laute Lüfter – egal, ob bei der kleinen PS4 oder der Playstation 4 Pro. Unter Vollast hört es sich bis heute so an, als hätte ich eine Turbine in meinem Ikea-TV-Schrank. Bei Highend-Spielen wie „Red Dead Redemption 2“ dröhnte es durch den gesamten Raum. Deshalb drehe ich wahlweise die Boxen ein wenig lauter auf oder zocke direkt mit Kopfhörern. Meine Hoffnungen ruhen nun auf den Konstrukteuren der Playstation 5. Noch eine Konsolengeneration überstehe ich diese Lärmbelästigung nicht.

So viele tolle Spiele

Aber wo so viel Hass ist, da existiert auch ganz viel Liebe. Keine Konsolengeneration sorgte bei mir für eine derartige Fülle an Emotionen. Der vorläufige Abschluss der „Uncharted“-Serie ließ mich mit Tränen der Rührung vor dem Fernseher zurück. „The Last of Us Part 2“ erschütterte mich bis ins Mark und gehört bis heute zu den intensivsten Spielerfahrungen der vergangenen 30+ Jahre.

Die Playstation 4 zeigte mir auch neue Seiten und offenbarte neue Gaming-Gewohnheiten. Koop-Multiplayer-Games wie „The Division 2“ oder „Destiny 2“ rückten zunehmenden in meinen Fokus. Die gemeinsamen Zockerabende mit Freunden – egal, ob in „PES“, „FIFA“ oder gar „Stardew Valley“ – wurden zur schönen Gewohnheit. Selbst so Smartphone-Spielereien wie „Playlink: Wissen ist Macht“ oder auch Playstation VR waren gerade in lustiger Runde immer wieder Gründe, die Konsole anzuwerfen.

Zum Thema

Meine Gaming-Vorlieben sind im Vergleich zu früher deutlich breiter gefächert. Und das Interesse an Services wie Playstation Now wuchs – auch wenn in diesem Bereich Microsoft ganz klar die Nase vorn hatte. Grundsätzlich freundete ich ich mich in den vergangenen Jahren immer stärker mit modernen Spielarten und den technischen Möglichkeiten an. Das ist mit Sicherheit auch der Entwicklung der Playstation 4 geschuldet.

Wenige Monate vor Erscheinen der PS5 steigt in mir vor allem die Vorfreude auf ein neues Spielzeug und darauf, wie sich beispielsweise der Dualsense Controller wirklich anfühlt und welche Innovationen diese Generation mit sich bringen wird.

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South-Italy-boy

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21. September 2020 um 08:30 Uhr
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South-Italy-boy

21. September 2020 um 08:40 Uhr