PS5: Erst Langeweile, dann Feuer - Wieso Next-Gen sehr spät in Fahrt kommt

Die ersten Preorder-Wellen sind geschafft. Der Hype auf die Next-Gen wächst. Lang genug hat's gedauert! Und trotzdem fehlt uns noch einiges zur absoluten Vorfreude auf Playstation 5.

PS5: Erst Langeweile, dann Feuer – Wieso Next-Gen sehr spät in Fahrt kommt

Habt ihr schon eure PS5 geordert? Naja, bei dem Chaos der ersten Runde war das ja nicht so leicht. Immerhin gestand Sony inzwischen ein, dass die Preorders alles andere als ideal gelaufen sind. Eine zweite Chance könnte die Gemüter vielleicht ein wenig beruhigen, auch wenn sicher nicht jeder eine Konsole bekommen wird.

Aber irgendwie ist doch bei der kommenden Konsolengeneration dezent der Wurm drin. Unfaire Preorders, zu wenige Aha-Momente im Vorfeld und ein Konsolenkrieg, der sich irgendwie nach Kindergarten anfühlt. Nein, so richtiges Next-Gen-Feeling wollte erst nicht aufkommen. Immerhin aber ziehen Sony und Microsoft so langsam alle Register und schießen ein paar Spitzen in Richtung der Konkurrenz.

Der letzte große Achtungserfolg: Microsoft kauft kurzerhand Bethesda für 7.5 Milliarden US-Dollar. Arkane, id Software und MachineGames stehen jetzt alle unter der Fuchtel der „Windows“-Macher. Trotzdem möchte ich an dieser Stelle gerne ergründen, wieso es so lange dauerte, bis endlich Feuer in die Next-Gen kam.

Eine Woche später?

Über die blamable erste Preorder-Welle habe ich mich ja bereits ausgelassen. So richtig befriedigend ist das angekündigte Erscheinungsdatum, genauer gesagt die Tatsache, dass die Playstation 5 hierzulande erst eine Woche später auf den Markt kommt als beispielsweise in den Vereinigten Staaten, nicht.

Next-Gen-Feeling kommt nur langsam auf!

Ja, wir leben in Zeiten einer weltweiten Pandemie. Aber wieder einmal zieht Europa den Kürzeren. Und das obwohl Playstation-Boss Jim Ryan noch im April das genaue Gegenteil behauptete. Andererseits hieß es aber auch vor Kurzem noch, dass der Preorder fair ablaufen würde. Ein Schelm, wer böses dabei denkt!

Natürlich können wir uns alle noch eine Woche gedulden. Davon geht die Welt nicht unter. Trotzdem ist dies eine weitere kleine Enttäuschung, die bereits im Vorfeld der Playstation 5 für Gesprächsstoff sorgte.

Zu viel Cross-Plattform

Die Vergangenheit zeigte glasklar, dass man dem Launch-Lineup einer neuen Plattform nicht zu viel Bedeutung beimessen sollte. Natürlich ist es die erste Visitenkarte, aber die ersten Spiele haben noch nie die Plattform wirklich definiert. Auch wenn ich „Killzone: Shadow Fall“ mochte und „Knack“ durchaus witzig war, so kräht heute nach beiden Spielen kein Hahn mehr.

Bei der Playstation 5 wird die Sache noch einmal dramatischer. Die Playstation 4 verkaufte sich weltweit über 110 Millionen Mal. Die Fanbase ist riesig. So toll es vielleicht auf dem Papier sein mag, DAS beste Exklusivspiel zum Start auf den Markt zu werfen, so wäre es alles andere als rentabel. Entsprechend rar sind auch diesmal die großen Exklusivspiele gesät. „Demon’s Souls“ und „Ratchet & Clank: Rift Apart“ sind also die absolute Ausnahme.

Titel wie „Spider-Man: Miles Morales“, „Assassin’s Creed: Valhalla“ oder „Sackboy“ kommen zugleich auch für die Playstation 4. Die große Welle an Blockbustern folgt tatsächlich erst 2021 und in den kommenden Jahren. Für den Start ist die Hardware selbst dagegen der Star.

Viele Fragezeichen

Bislang ist es keinem der beiden Großen wirklich gelungen, die Stärken ihrer Plattformen so richtig in Szene zu setzen. Das Argument „Das ist Next-Gen“ reichte bei vielen schon für den ersten Kaufimpuls aus. Neue First-Party-Spiele hin, schnelle SSD-Festplatte her – irgendwie ist das doch alles noch ein wenig dünn. Klar, auch der Dualsense-Controller ist irgendwo ebenso nett wie das Versprechen einer insgesamt leiseren Konsole, aber das absolute Argument konnten weder Playstation 5 noch Xbox Series X bis hierhin liefern.

Die Ausrichtung beider System geht ohnehin in komplett andere Richtungen. Sony legt den Fokus auf First-Party-Games und Microsoft auf den Xbox Game Pass mitsamt EA Play und zukünftig wahrscheinlich auch der Bethesda-Bibliothek. Dass die Ankündigung dieser Akquise ausgerechnet einen Tag vor dem Vorbesteller-Start von Xbox Series X und S kam, ist sicherlich auch kein Zufall. Fest steht: Microsoft hat seine eigene Plattform in den vergangenen Wochen interessanter gemacht. Sony dagegen spielt den Stiefel eher locker runter und setzt auf die bewährte First-Party- und Exklusivspiel-Taktik.

Wochen vor dem Preorder-Start säumten zudem Release-Verschiebungen die News-Spalten. Und manch einer fragte sich, ob es nicht sinnvoller wäre, Playstation 5 und Xbox Series X auf 2021 verschoben. Schaut man sich aber den Run auf die Preorders an, kann man sagen: Gut, dass die Konsolen noch dieses Jahr kommen. Die Nachfrage ist gerade in Zeiten der Corona-Pandemie größer denn je.

Sony kontert und glättet die Wogen

Auch wenn mir derzeit noch ein wenig der Hype auf die Playstation 5 abgeht, so hat Sony zuletzt doch bei mir einiges an Punkten gut gemacht. Ganz vorne mit dabei die Playstation Plus Collection: Käufer*innen der Playstation 5 und Plus-Abo erhalten so Zugriff auf 18 Playstation-4-Hits – darunter etwa „The Last Guardian“, „God of War“ oder „The Last of Us Remastered“.

Für langjährige Playstation-Game ist das vielleicht ein alter Hut. Doch gerade für Neukunden, die womöglich auch nur die Digital-Edition kaufen, ist diese Erweiterung des Plus-Angebots ein echter Kaufgrund. So viel Spiel für so wenig Geld gibt es sonst nur in Microsofts Xbox Game Pass, der dem Sony-Abo-Service in Sachen Funktionalität und Umfang weiterhin einen Schritt voraus ist. Aber zumindest geht der Software-Multi hier einen notwendigen Schritt auf die Community zu.

Zum Thema

Und selbstverständlich packt mich auch die Neugierde: Wie spielen sich „Ratchet & Clank: Rift Apart“ oder „Demon’s Souls“? Wie liegt der neue Dualsense-Controller in der Hand und wie wirken sich die neuen, adaptiven Trigger auf das Gameplay aus? Und überhaupt: Wie anders spielt es sich auf der Playstation 5? Bis zum 19. November müssen wir uns noch gedulden. Und wer weiß – vielleicht retten die Next-Gen-Konsolen doch noch das ansonsten verquere Jahr 2020.

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ResidentDiebels

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27. September 2020 um 19:06 Uhr
Plastik Gitarre

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27. September 2020 um 19:08 Uhr
clunkymcgee

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27. September 2020 um 19:43 Uhr
Waltero_PES

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