Cyberpunk 2077: CD Projekt hat die "Komplexität der Probleme unterschätzt"

Nach der Veröffentlichung von "Cyberpunk 2077" richtete sich die Führung von CD Projekt an die Investoren des Unternehmens. Eingeräumt wurde dabei, dass die Probleme, die in der vergangenen Woche zum Vorschein kamen, unterschätzt wurden.

Cyberpunk 2077: CD Projekt hat die „Komplexität der Probleme unterschätzt“
"Cyberpunk 2077" hat auf der PS4 und Xbox One massive Probleme.

Nach dem problematischen Launch von „Cyberpunk 2077“ auf den Konsolen PlayStation 4 und Xbox One richtete sich CD Projekt heute an die Investoren. Zwar konnten die Entwickler kürzlich auf acht Millionen Vorbestellungen verweisen, doch sorgten die Negativberichte in den vergangenen Tagen für einen kontinuierlich fallenden Aktienkurs.

In seiner Erklärung suchte der Präsident und CEO Adam Kiciński nach Gründen: „Nach drei Verzögerungen waren wir als Vorstand zu sehr darauf fokussiert, das Spiel zu veröffentlichen. Wir haben das Ausmaß und die Komplexität der Probleme unterschätzt. Wir haben die Signale ignoriert, dass wir zusätzliche Zeit brauchen, um das Spiel auf den Basis-Konsolen der letzten Generation zu verfeinern. Das war der falsche Ansatz und widersprach unserer Geschäftsphilosophie.“

CD Projekt möchte das Vertrauen wieder aufbauen

Der Zustand von „Cyberpunk 2077“ auf der PS4 und Xbox One erweckt tatsächlich den Eindruck, dass der Titel unfertig veröffentlicht wurde. Allerdings kam auch der Vorwurf auf, dass CD Projekt die Spieler bewusst in die Irre führte, indem das Unternehmen Pre-Launch-Tests auf die überzeugendere PC-Fassung beschränkte.

Auch Kiciński räumte ein, dass der Ruf des Studios inzwischen beschädigt ist: „Wir haben das Spiel während der Kampagne auf dem PC gezeigt, wodurch wir das Vertrauen der Spieler und den Ruf, den wir uns zu einem großen Teil aufgebaut hatten, verloren haben.“

Fortan möchte sich CD Projekt auf zwei Dinge konzentrieren. Dabei handelt es sich einerseits um die Verbesserung von „Cyberpunk 2077“ mit Updates. Ein Patch soll in den nächsten sieben Tagen erscheinen, zwei weitere Updates folgen im kommenden Jahr. Auch ist von kleineren Fixes die Rede.

Und natürlich soll der Ruf des Studios wieder angehoben werden: „Wir werden alles tun, um zu beweisen, dass wir uns an unsere Werte halten. Wir hoffen wirklich, dass wir mit unseren Bemühungen das verlorene Vertrauen wieder aufbauen können“, so Kiciński.

+++ Cyberpunk 2077: Rückerstattung wird offenbar verweigert +++

Doch wie kam es letztendlich dazu, dass „Cyberpunk 2077“ in diesem Zustand veröffentlicht wurde? Offenbar hatte die COVID-19-Pandemie einen gewissen Einfluss.

Zwar konnten die internen Tester von Zuhause aus auf das Spiel zugreifen. „Aber externe Tester, die für externe Firmen arbeiten, konnten das Spiel nicht von zu Hause aus testen, weil sie Testzentren haben. Und wenn sie nicht dort sind, können sie nicht arbeiten. Wir hatten also einen gewissen Rückgang bei der Anzahl der Tester, aber ich würde das nicht als Hauptproblemquelle bezeichnen“, so der Präsident und CEO.

PS5, Xbox Series X und PC im Fokus

Laut CD Projekts Michal Nowakowski kamen die Last-Gen-Fassung einfach zu kurz, da sich die Entwickler zu sehr auf die anderen Fassungen konzentrierten. Zugleich betonte er, dass es keinen übermäßigen Druck gab, die Termine zu erfüllen.

„Wir haben eher auf die Next-Gen- und PC-Performance geschaut, als auf die Current-Gen“, so Nowakowski. „Wir haben definitiv nicht genug Zeit damit verbracht, uns das anzuschauen. Also würde ich nicht sagen, dass wir irgendeinen externen oder internen Druck verspürt haben, diese Termine zu erfüllen. Es war ein normaler Druck, der typischerweise mit wirklich jeder Veröffentlichung zusammenfällt. Das war also nicht der Grund.“

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Abschließend stellte sich die Frage, warum Microsoft und Sony ein Spiel in diesem Zustand erfolgreich durch die Zertifizierung laufen ließen. Dazu erklärte Michal Nowakowski: „Ich kann nur vermuten, dass sie damit gerechnet haben, dass wir die Dinge bis zur Veröffentlichung beheben werden. Und das ist offensichtlich nicht so zustandegekommen ist, wie wir es geplant hatten.“

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Sinthoras_96

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15. Dezember 2020 um 19:06 Uhr
Scorpionx01

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