The Game Awards: Crunch-Times könnten bei den Nominierungen berücksichtigt werden

In der zweiten Hälfte des Interviews mit GameInformer äußerte sich Keighley zu "The Last of Us Part 2" und anfallenden Crunch-Times. Laut seiner Aussage könnten schlechte Arbeitsbedingungen in Zukunft bei der Nominierung berücksichtigt werden.

The Game Awards: Crunch-Times könnten bei den Nominierungen berücksichtigt werden
Die diesjährigen Game Awards wurden am 10. Dezember ausgetragen.

GameInformer hielt kürzlich ein Interview mit „The Game Awards“-Veranstalter Geoff Keighley. Nachdem zuerst ausführlich über die Manipulationsvorwürfe der Fans gesprochen wurde, äußerte er sich im Anschluss zu „The Last of Us Part 2“ und wie man am besten Spiele bewertet, die unter erschwerten Bedingungen entstanden sind.

Bereits Anfang des Jahres berichteten wir über beständige Crunch-Phasen bei Naughty Dog. Diese waren offenbar notwendig, um den Blockbuster-Titel „The Last of Us 2“ im Juni auf den Markt zu bringen. Und das, obwohl der Veröffentlichungstermin zweimal verschoben werden musste. In der Öffentlichkeit wird die Anordnung unzähliger Überstunden kritisch betrachtet, da sowohl die Psyche als auch die körperliche Verfassung der Entwickler aufs Äußerste strapaziert werden.

„Es ist schwierig zu bestimmen, wie man das auf der Seite der Awards beurteilt, ob ein Spiel nicht mehr wählbar ist oder wie das in die Abstimmung einfließt. Wissen Sie, ich denke, es ist völlig fair, diese Dinge zu diskutieren, diese Gespräche zu führen, diese Nachrichtenartikel über dieses Zeug. Ich bin mir sicher, dass es eine Rolle spielt, wie die Leute das Spiel wahrnehmen, sowohl in der Öffentlichkeit als auch in der Jury“, teilte Keighley mit.

Seiner Meinung nach ist es definitiv angebracht, über dieses Thema zu sprechen. Jedoch weiß er nicht genau, wie das bei der Nominierung berücksichtigt werden könnte: „Ich denke also, es ist fair, darüber zu diskutieren. Allerdings fällt es mir schwer, mir vorzustellen, wie wir das auf der Show-Seite in unsere Auswahlkriterien für Spiele einfließen lassen sollen. Denn dann schaut man sich die Vielfalt der Studios an und entscheidet: „Nun, dieses Spiel ist geeignet, dieses Spiel ist nicht geeignet? Wir neigen also dazu, einfach zu sagen: ‚Alles ist teilnahmeberechtigt‘, und es liegt an den Abstimmungsorganen zu entscheiden, wie diese Dinge in ihre Abstimmung und Entscheidungsfindung einfließen.“

Punktabzüge wären eine Möglichkeit

Keighley ist sich darüber im Klaren, dass Crunch-Time ein relevantes Thema in der Videospielbranche ist, doch er ist nicht sicher, wie bei der Auswahl geeigneter Spiele eine objektive Entscheidung getreffen werden könnte. Er zieht es in Betracht, Punkte abzuziehen, falls während der Entwicklung eines Spiels Crunch-Times angeordnet wurden oder andere Probleme aufgetreten sind. Jedenfalls ist er in diesem Punkt offen für Diskussionen und interessiert sich für das Feedback der Leute.

Nachfolgend verglich Keighley „The Last of Us Part 2“ mit dem kürzlich veröffentlichten „Cyberpunk 2077“: „Die Debatte um Last of Us ist eine andere Situation als bei Cyberpunk, wo es technische Probleme und Schwierigkeiten gibt. Ich glaube nicht, dass bei Last of Us irgendjemand bestreiten würde, dass es vom Story-Erlebnis tadellos gemacht wurde. Die Leute haben einfach Bedenken, was die Entscheidungen für die Charaktere und die Story in diesem Spiel angeht. Und sehen Sie, ich habe auch meine eigene Meinung dazu, aber es gibt keinen Zweifel, dass eine Menge Handwerk in die Entwicklung dieses Spiels eingeflossen ist.“

Geoff Keighley ist an der Abstimmung nicht beteiligt

Abschließend stellte der Veranstalter nochmals klar, dass er mit der Abstimmung nichts direkt zu tun habe. Falls dies der Fall wäre, hätte Keighley in einigen Kategorien anders abgestimmt, gibt er zu. Er selbst war nämlich enttäuscht, dass der VR-Titel „Half-Life: Alyx“ gar nicht erst für das Spiel des Jahres nominiert wurde. Deshalb muss er sich von den Nominierungen und den Gewinnern distanzieren, weil er keinerlei Mitspracherecht habe.

Zum Thema

Auf den Game Awards 2020 konnte „The Last of Us Part 2“ ganze sieben Kategorien für sich entscheiden. Beim Players Voice Awards hingegen musste sich das hochgelobte Action-Adventure dem Open World-Titel „Ghost of Tsushima“ geschlagen geben.

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