Mittelerde Mordors Schatten: WB Games wegen Nemesis-Patent in der Kritik

Erst vor einigen Stunden wurde bekannt, dass sich Warner Bros. Games das in "Mittelerde: Mordors Schatten" erstmals genutzte Nemesis-System patentieren lassen konnte. Ein Schritt, der nun deutliche Kritik nach sich zieht.

Mittelerde Mordors Schatten: WB Games wegen Nemesis-Patent in der Kritik
"Mittelerde: Mordors Schatten" ist unter anderem für PS3 und PS4 erhältlich.

In den letzten Stunden häuften sich Meldungen, laut denen Warner Bros. Interactive (Warner Bros. Games) erfolgreich das aus „Mittelerde: Mordors Schatten“ bekannte Nemesis-System patentieren konnte. Dies erlaubt es dem Unternehmen, diese Technologie bis 2035 exklusiv in seinen eigenen Videospielproduktionen einzusetzen. Kurz nach dieser Bekanntgabe wird jedoch bereits erste Kritik an diesem Schachzug laut, wie unter anderem PushSquare berichtet.

WB Games: Nemesis-Patentierung sei „wirklich ekelhaft“

Genauer äußerte Mike Bithell, der Schöpfer von „John Wick Hex“, seine Kritik mit deutlichen Worten auf Twitter. Seiner Ansicht nach sei das Verhalten, das Warner Bros. Interactive mit der Patentierung des Nemesis-Systems an den Tag lege, „wirklich ekelhaft, besonders für ein Franchise, das sein brillantes Nemesis-System auf einem ganzen Haufen von Mechaniken aufgebaut hat, die aus anderen Spielen kopiert wurden. Wie es alle Spiele tun. Denn so funktionieren Kultur und Kreativität. Sei ein besserer Nachbar, WB.“

Ähnlich kritisch sieht es Alanah Pearce von Sony Santa Monica. In einem Video auf ihrem YouTube-Kanal geht sie auf die Problematik hinter der Patentierung ein und sagt, eine Sache sei innerhalb der Videospielindustrie sehr eindeutig: „Jedes Spiel hat ein anderes Spiel nachgeahmt. Das ist die Wahrheit. Jedes Spiel, das man spielt, ist auf eine sehr krasse Art und Weise eine Nachahmung eines anderen Spiels und das erlaubt es uns, Systeme zu verbessern, die bereits existierten, und eine Menge cooler Sachen.“

Dies seien Dinge, die Spieleentwickler historisch gesehen schon früher getan hätten und es sei auch nicht zwangsweise ein richtiges Kopieren, „weil man nicht wirklich einen Code kopieren kann, den man nicht gesehen hat.“ Deshalb könne ein Entwicklerteam zwar ein System eines anderen Videospiels nehmen und in ihr eigenes Game integrieren, allerdings müsse „man das System immer noch selbst bauen, deshalb sind die Dinge anders. Das ist der Grund, warum die Dinge anders sind. So verbessern sie sich, so werden sie weiterentwickelt, so entwickeln sich Spiele, die gesamte Branche als Ganzes, weiter und finden coole Ideen, weil die Leute dieses Medium nehmen, das ungeheuer schwierig zu konzipieren ist, und extrem kollaborativ werden, weil jeder von jedem anderen kopiert.“

Anschließend ergänzt sie, dies solle auch keinesfalls als Beleidigung verstanden werden, da es etwas sei, das es Videospielen erlaube, sich zukünftig zu verbessern. Letztendlich bedeute die Patentierung einer Technologie, in diesem Falle des Nemesis-Systems, ihrer Ansicht nach nur, „dass etwas, das sehr cool war, das Videospiele prägen könnte, das Systeme haben könnte, die den Spielern wirklich Spaß machen, das sich verändern und von anderen Studios für eine wirklich lange Zeit verfeinert werden könnte, nun dramatisch eingeschränkt“ werde. Es sei schlichtweg eine „massive Einschränkung für die kreative Kunst im Allgemeinen“, einen solchen Schritt zu tun.

Was ist eure Meinung zur Patentierung des Nemesis-Systems durch WB Games?

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Der Namenlose

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08. Februar 2021 um 23:09 Uhr
daywalker2609

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09. Februar 2021 um 01:01 Uhr
VerrückterZocker

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09. Februar 2021 um 01:24 Uhr
VerrückterZocker

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09. Februar 2021 um 01:47 Uhr