Kazunori Yamauchi: Gran Turismo-Schöpfer möchte eine virtuelle Welt erschaffen, die sich realer anfühlt als die Realität

Der "Gran Turismo"-Schöpfer Kazunori Yamauchi arbeitet nach wie vor an einem neuen Teil der Reihe. Aber auch von anderen Projekten ist er nicht abgeneigt. Dazu zählt eine Idee, mit der Kinder in eine virtuale Natur geführt werden können.

Kazunori Yamauchi: Gran Turismo-Schöpfer möchte eine virtuelle Welt erschaffen, die sich realer anfühlt als die Realität
Virtuelle Welten sollen sich realer als die Realität anfühlen.

„Gran Turismo 7“ wird nicht mehr in diesem Jahr erscheinen. Das Rennspiel fiel einer kürzlich angekündigten Verschiebung zum Opfer. Unabhängig davon nahm sich der Serienschöpfer Kazunori Yamauchi die Zeit, um seine Erwartungen an die neusten Technologien zu teilen.

In einem Gespräch mit KPMG äußerte Yamauchi seinen Wunsch, eine virtuelle Welt zu erschaffen, die sich realer anfühlt als die Realität selbst.

„Ich denke, dass eine der Aufgaben von Videospielen darin besteht, digitale Zwillinge zu realisieren, indem sie die reale und die digitale Welt miteinander verbinden. Andererseits denke ich auch, dass ‚die Realität, die von Menschen gefühlt werden kann, nicht unbedingt von etwas Realem gefühlt werden muss‘. Und dieser Frage möchte ich mich auf jeden Fall stellen. Ich möchte mich der Herausforderung stellen, eine Welt zu erschaffen, in der die Menschen mehr Realität empfinden als in der realen Welt, ob das nun durch Gran Turismo geschieht oder nicht“, so Yamauchi.

Kann uns Technologie glücklicher machen?

Seine weiteren Worte lassen durchaus Spielraum für gegensätzliche Meinungen. So ist Yamauchi der festen Überzeugung, dass „nur Technologie die Gesellschaft verändern und die Menschen glücklich machen kann“. Und deshalb hofft er, „dass unsere Zukunft eine sein wird, in der Technologie genutzt wird, um Menschen glücklich zu machen“.

Es ist eine sehr japanische Sicht auf die Dinge, wie Yamauchi einräumt. „In den 1970er Jahren erstreckten sich in meiner Heimatstadt Kashiwa City Bergausläufer und flaches Land, ganz ähnlich wie die Welt von Totoro. Da ich schon als Kind gerne Insekten sammelte und auf Berge kletterte, verbrachte ich oft den ganzen Tag im Wald oder spielte im Fluss. Ich denke, dass diese Erfahrungen im Leben extrem wichtig sind“, so seine Worte.

Allerdings sei so etwas in Japan wahrscheinlich nicht mehr möglich: „Warum also nicht eine Art digitale Natur schaffen und die Komplexität und Strenge der Welt sowie das Gefühl, dass die Dinge nicht immer so laufen, wie man es erwartet, vermitteln? Das ist es, worüber ich phantasiere.“

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Yamauchi abschließend: „Ich würde mich freuen, wenn wir die Erfahrungen, die wir als Kinder von der Natur gelernt haben, wie ‚gespannt beobachten, was sich vor unseren Augen abspielt, und auf der Grundlage dieser Beobachtung eine Hypothese aufstellen, verstehen und handeln‘ durch Videospiele vermitteln könnten. Ich glaube, dass dies meine Mission ist.“

Natur ist allerdings weit mehr als eine rein visuelle Beobachtung, sodass es für die meisten Kinder vorteilhafter wäre, die echte Natur zu entdecken, Bäume zu umarmen, an Blumen zu riechen, über Steine zu balancieren und Käfer in die Hand zu nehmen.

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