Scarlet Nexus in der Vorschau: Sind wir alle verbunden?

Schon wieder ein Rollenspiel im Anime-Look!? Das war auch unser erster Gedanke. Doch keine Sorge: „Scarlet Nexus“ scheint anders zu sein, als anfangs vermutet. Wir haben die ersten Stunden ins Spiel hinein geschnuppert.

Scarlet Nexus in der Vorschau: Sind wir alle verbunden?
Yuito oder Kasane - Für wen entscheidet ihr euch?

„Scarlet Nexus“ spielt in einer futuristischen Version von Japan, in der vom Himmel fallende Mutanten die Bevölkerung terrorisieren. Diese so genannten “Andere”, haben es auf die Gehirne von Menschen abgesehen und können kaum von normalen Waffen besiegt werden. Aus diesem Grund gibt es die Anderen-Abwehrstreitkraft – AAS, die sich um diese immer wieder auftretende Gefahr kümmert. Die in dieser Streitkraft kämpfenden Männer und Frauen verfügen über ein Psioniker-Hormon im Gehirn, das ihnen übersinnliche Fähigkeiten verleiht.

Dieses Hormon besitzen auch die beiden Hauptcharaktere Yuito und Kasane. Zu Beginn des Spiels entscheidet ihr euch für einen der beiden Rekruten und steigt voll in die Geschichte ein. Während Kasane von der AAS aufgrund ihrer herausragenden Fähigkeiten rekrutiert wurde, hat Yuito fleißig trainiert, um die Bevölkerung mit seinen Kräften zu schützen.

Die Beweggründe der beiden Charaktere sind also ziemlich verschieden – ebenso wie ihr Einstieg in die Geschichte. Wie sich die beiden Erzählstränge entwickeln oder vielleicht nach kurzer Zeit identisch verlaufen, lässt sich aktuell noch nicht sagen. Bisher durften wir nur die ersten drei bis vier Stunden des Rollenspiels von Bandai Namco Entertainment antesten.

Während Yuito sein Können mit Schwertern im Nahkampf beweist, greift Kasane mit fliegenden Geschossen aus mittlerer Distanz an. Beide Figuren habe eine Sache gemeinsam: Psioniker-Fähigkeiten. Ihre Psychokinese erlaubt es ihnen, Gegenstände aus der Umgebung zu bewegen und mit deutlich mehr Schaden auf Gegner zu schleudern. Da in den Kampfgebieten oft zahlreiche Trümmerteile, Autos und Müll herumliegen, geht das Verwenden dieser Kraft schnell wie selbstverständlich von der Hand. Wenn die Kamera selbst bei anvisierten Gegnern nicht ständig ein Eigenleben führen würde, wäre es noch etwas angenehmer.

Frische Fähigkeiten im Kampf

Besonders spaßig werden die Kämpfe allerdings erst etwas später: Sobald ihr euch mit weiteren Kämpfern der AAS zusammenschließt, habt ihr aufgrund der besonderen Fähigkeiten eures Hauptcharakters zusätzliche Optionen. Im Menü könnt ihr nämlich bestimmen, auf welche Psioniker-Skills eurer Party ihr zugreifen möchtet.

So besteht die Möglichkeit, eurer Psychokinese mit Feuer so richtig einzuheizen und den Gegnern auf Wunsch mit elektrisierter Psioniker-Kraft das Fürchten zu lehren. Allerdings gibt es auch defensive und passive Fähigkeiten bei Psionikern – wir sind gespannt, was uns noch alles erwartet. Ein gewisses Basiswissen über das Zusammenspiel von Elementen ist nützlich, da verschiedene Beschaffenheiten miteinander interagieren. Durchnässte Gegner sind zum Beispiel empfindlich gegen Elektro-Angriffe, allerdings gilt das auch umgekehrt. Zudem passiert es nicht selten, dass ihr durch eine Statusveränderung kurz bewegungsunfähig seid. Ein gewisses Maß an Strategie und Plan sollte also gerade in längeren Kämpfen zu eurem Spiel dazugehören.

Verrückte Welt

Ist euch aufgefallen, dass die Geschichte von „Scarlet Nexus“ zunächst ein bisschen 0-8-15 klingt? Mutanten, die Gehirne fressen und besondere Menschen, die alle retten wollen. Eine typische Videospielgeschichte eben. Nach unserer Preview-Session starrten wir trotzdem mit offenem Mund auf den Bildschirm. Warum?

Anfangs wirkt „Scarlet Nexus“ wie eine typische Heldengeschichte, in der einfache Menschen plötzlich zum Retter der Welt werden. Keine schlechte Idee, aber in sich schon ziemlich abgedroschen und eintönig. Im Laufe der ersten drei bis vier Stunden werdet ihr allerdings viel mehr über die AAS selbst und auch die Mutanten erfahren. Wir wollen und dürfen an dieser Stelle nicht zu viel verraten, aber eine Sache sei gesagt: Das haben wir nicht erwartet.

Lasst uns stattdessen noch einen Blick auf die vielen Konversationen werfen, die in „Scarlet Nexus“ stattfinden. Neben außerordentlich gut anzusehenden Anime-Sequenzen, werdet ihr auch von Zeit zu Zeit mit der Visual Novel-Optik vorlieb nehmen müssen. Zwischendurch erlebt ihr immer mal wieder Gespräche, die direkt in eurem Gehirn stattfinden.

Die Mitglieder eines Teams der AAS sind über eine Art kognitives Band verbunden, das ihnen die Kommunikation über Gedanken erlaubt. Viele dieser Dialoge sind nicht unbedingt relevant für die Hauptgeschichte, geben euch aber wertvolle Tipps und Hintergrundgeschichten zu allem, was im futuristischen Japan passiert. Es stellt sich die Frage, wie wichtig diese Verbindungen noch im Laufe des Spiels werden und welche Verbindungen das für die gesamte Geschichte bedeutet – sind wir alle irgendwie miteinander verbunden? Und was bedeutet das für uns als Individuum? Gibt es dann überhaupt noch Einsamkeit?

Nehmt ihr nicht gerade an einer Hauptmission teil, könnt ihr auch kleinere Quests von Menschen in der Stadt annehmen und so Erfahrungspunkte, Items und Co. erhalten. Neben euren Psioniker-Fähigkeiten habt ihr im Menü einen Skillbaum, der ebenfalls entdeckt werden will. Ganz zu schweigen von Plug-Ins und kosmetischen Items. Allein im Menü könnten wir eine halbe Ewigkeit verbringen!

Ganz und gar nicht 0-8-15 sind hingegen die Designs der Gegner, die eine Mischung aus verstörend und faszinierend sind. Wenn ihr die Beine von Schaufensterpuppen an ein Korsett steckt und oben einen Blumenstrauß hinein stellt, habt ihr nicht nur eine verrückte Kunstskulptur, sondern auch eines der ersten Gegner im Spiel. Interessant ist auch der Alligator mit den vielen (menschlichen) Armen und einer Kanone im Maul. Hier gibt es auf jeden Fall viel zu sehen! Die oft bunten und ausgefallenen Mutanten stehen in einem starken Kontrast zur Welt, die an vielen Kampfschauplätzen eher karg wirkt.

Ist das die Zukunft?

„Scarlet Nexus“ steckt voller kleiner Details: Das fängt bereits bei den verschiedenen Kostümen an und hört bei futuristischen Darstellungen in der Stadt noch lange nicht auf. Nehmen wir beispielsweise die Darstellung gefallener Kämpfer, die den Anderen zum Opfer gefallen sind: Sie wurden nicht nur getötet, sondern auch von den Mutanten um ihr Gehirn erleichtert. Da dieser Anblick allerdings psychische Schäden verursachen könnte, wird das vom Spiel selbst zensiert. Allerdings nicht nur für euch als Spieler, sondern auch für die Charaktere im Spiel, die darauf überrascht reagieren. Ein witziges Gimmick, das zeigt, was in einer vernetzten, digitalen Dystopie möglich sein könnte.

Einschätzung: sehr gut

„Scarlet Nexus“ überrascht mit einem flotten Kampfsystem und außergewöhnlichen Gegner-Designs. Die Kämpfe fühlen sich, trotz der oft kargen Umgebung, frisch und abwechslungsreich an. Mit noch mehr Charakteren (und Teammitgliedern), ergeben sich voraussichtlich viele neue Möglichkeiten und Strategien. Ein paar weniger aufploppende Umgebungsdetails und schon sind auch optisch einige Wogen geglättet.

Schließlich ist der optische Stil durchaus an der einen oder anderen Ecke einen zweiten Blick wert. Hoffentlich hält auch die Story der „Tales of Vesperia“-Macher den guten Einstieg durch und präsentiert ab 25. Juni 2021 eine spannende Geschichte im Japan der Zukunft.

Wer jetzt Lust hat, „Scarlet Nexus“ auszuprobieren, kann sich auf Ende Mai freuen: Bandai Namco Entertainment gibt bekannt, dass Interessierte eine Demo spielen können. Jeder, der sich im Japan der Zukunft versucht und einen Speicherpunkt anlegt, bekommt in der später folgenden Vollversion Plug-Ins und kosmetische Items. Die Demo von „Scarlet Nexus“ wird am 28. Mai 2021 für PS4 und PS5 veröffentlicht.

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