Meinung: Keine Solo-Kampagne bei Battlefield 2042 - Das kann auch eine Chance für die Serie sein!

„Battlefield 2042“ verzichtet auf eine Kampagne. „Genau richtig“, meinen wir! Die Kampagne war in „Battlefield“ stets nur Beiwerk und der Mehrspieler-Fokus kann „2042“ einen großen Schritt nach Vorne bringen.

Meinung: Keine Solo-Kampagne bei Battlefield 2042 – Das kann auch eine Chance für die Serie sein!

Okay, quatschen wir nicht lange rum: Wann habt ihr zuletzt ein „Battlefield“ wegen seiner Kampagne gekauft? Die wenigsten werden jetzt den Arm in die Luft recken und „Hier“ brüllen. Es sei denn, ihr habt vielleicht „Battlefield: Bad Company“ gezockt. Für die Hauptserie jedoch gilt: „Battlefield“ zog seine Motivation und seine Faszination schon immer aus dem Multiplayer-Modus. Ohne diesen wären DICE und „Battlefield“ nicht dort, wo sie heute sind – nämlich beim neu angekündigten „Battlefield 2042“.

Der am 22. Oktober 2021 u.a. für Playstation 4/5 erscheinende Shooter verzichtet auf eine klassische Singleplayer-Kampagne und sorgte damit für ein Raunen in der Gaming-Community. Ein Teil der Spieler mockierte sich darüber, dass der Preis des Spiels ohne Singleplayer unangemessen sei. Ein anderer forderte Solo-Inhalte. Wir aber sagen: DICE und Electronic Arts gehen zwar mit „Battlefield 2042“ ein gewisses Risiko ein, werden aber ihre Zielgruppe treffen!

Gut angelegtes Geld?

Starten wir mit der Preisfrage: Ja, „Battlefield 2042“ kostet auf PlayStation 5 80 und auf PlayStation 4 70 Euro. Das ist eine ganze Stange Geld. Ist ein „Battlefield“ weniger wert, nur weil es keine Kampagne zum „Aufwärmen“ gibt? Eigentlich nicht. Denn gerade für die angepeilte Zielgruppe sind fünf oder zehn Stunden Solo-Spielzeit ein Klacks. Echte „Battlefield“-Freaks versenken hunderte von Stunden in dem Multiplayer – aber garantiert nicht in der Kampagne.

Es hat sich eingebürgert, dass ein Story-Modus zum guten Ton gehört und dass Spiele sehr oft auf Basis des Umfangs beurteilt werden. In Kombination entsteht so ein verzerrtes Bild. Denn gerade Titel mit Mehrspieler-Schwerpunkt bieten oft weitaus mehr Spielstunden als klassische Solo-Games.

Ob „Battlefield 2042“ wirklich sein Geld wert ist und langfristig motiviert, hängt natürlich von der Qualität des Spiels und auch dem späteren Support ab. Das neue Battle-Pass-System jedenfalls soll ja die Community nicht spalten. Letztlich verwandelt sich so aber auch „Battlefield 2042“ in ein typisches Service-Spiel, das extrem von Updates abhängig sein wird. Die Vergangenheit zeigte, dass das auch für Probleme sorgen kann.

Nicht zu Ende gespielt!

Können wir trotzdem nachvollziehen, dass dieser Preis und das Fehlen der Kampagne einigen Spielern weh tut. Natürlich! Schließlich hätte das futuristische Szenario einiges an Möglichkeiten angeboten, um dort eine spannende Geschichte zu erzählen. Zugleich aber waren die „Battlefield“-Kampagnen in der Vergangenheit eher durchwachsen, sodass sie eigentlich nie ein Kaufgrund für den Shooter darstellten. Ganz im Gegenteil, oft wurden sie wegen ihrer monotonen Missionen, spielerischen Schwächen oder dramaturgischer Probleme kritisiert.

Dass die Kampagne gerade bei Shootern mit starkem Mehrspieler-Fokus gerne untergeht, zeigt sich etwa beim Konkurrenten „Call of Duty: Black Ops Cold War“. Nur 13,9 Prozent der PS5-Spieler sicherten sich die Trophäe „Kampfrekrut“ und beendeten die Kampagne. Bei „Battlefield 1“ haben lediglich 13,2 Prozent die Trophäe „Der Erste Weltkrieg“ eingelöst und die Kampagne im normalen Schwierigkeitsgrad abgeschlossen.

Gerade eingefleischte Shooter-Spieler scheinen die Kampagne gerne zu überspringen und steigen stattdessen direkt in den Mehrspieler-Modus ein. Daher ist die Konsequenz daraus nur logisch: „Verzichten wir auf eine Kampagne und stecken dafür alle vorhandenen Ressourcen in den Multiplayer.“

Mit einer geraden Linie in eine bessere „Battlefield“-Zukunft

Übrigens ist „Battlefield“ nicht allein mit dieser Ausrichtung. So probierten sich bereits Treyarch und Activision in „Call of Duty: Black Ops 4“ an diesem Modell. Allerdings sah im Jahr 2018 die Spielewelt auch noch ganz anders aus und die dennoch integrierten Übungsmissionen wirkten eher wie ein schlechter Kompromiss. „Battlefield 2042“ bietet Solisten Bots zum Auffüllen der Teams oder zum Ausprobieren der Online-Optionen an.

Fakt ist: Die wenigsten werden mit Bots wirklich viel Zeit verbringen. Denn selbst wenn die Massenschlachten sicherlich Freude machen, so geht doch das Wir-Gefühl und vor allem an Wettbewerbsgeist dabei verloren.

Ein konsequenter Multiplayer mitsamt motivierendem Fortschrittssystem unter gleichen Voraussetzungen für alle Mitspieler dürfte hier der richtige Schritt für „Battlefield“ zu sein. Über einen wichtigen Aspekt schweigt sich DICE bislang noch aus: Wird „Battlefield 2042“ Crossplattform-Multiplayer und Cross-Generation-Progression verfügen?

Dass PS4- und PS5-Spieler aufgrund der verschieden großen Karten nicht miteinander zu Werke gehen, sollte klar sein. Aber vielleicht lassen sich ja Next-Generation- und PC-Gemeinde auf dem Schlachtfeld vereinen. Und gerade wenn irgendwann noch einmal neue PS5-Konsolen in größeren Mengen nachkommen, sollte auch das Übertragen von Fortschritten absolute Pflicht sein.

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DICE steht mit „Battlefield 2042“ vor einer großen Herausforderung. Denn diesmal setzt man alles auf eine Karte: Misslingen grundlegende Faktoren wie beispielsweise das Balancing der Spezialisten oder das Kartendesign, ist „2042“ in akuter Gefahr. Wie schwierig es ist, ein sinkendes Videospiel-Schiff wieder seetauglich zu machen, zeigten zuletzt Titel wie „Biomutant“ oder „Cyberpunk 2077“.

Wenn wir jetzt mal die für Multiplayer-Spiele üblichen Server-Probleme zum ersten Tag außen vor lassen, muss DICE mit „Battlefield 2042“ von Beginn an abliefern und darf das Spiel auch im Nachgang nicht kaputt patchen. Gerade die Online-Community meldet sich sehr lautstark zu Wort und wird sich bei kleinen und größeren Ungereimtheiten lautstark Gehör verschaffen.

„Battlefield 2042“ ist eine riesige Chance für die Serie – eine Chance zur Fokussierung und zur präzisen Ausrichtung der Serie, die allerdings auch Risiken in sich birgt.

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