Mortal Kombat (2021): Ein blutiger und dummer Spaß - Filmkritik

Mit einem Reboot wagt die kultige Prügelspielreihe "Mortal Kombat" dieses Jahr einen erneuten Anlauf auf der großen Leinwand. Was ihr von der Videospiel-Adaption erwarten dürft, verraten wir euch in unserer Filmkritik.

Mortal Kombat (2021): Ein blutiger und dummer Spaß – Filmkritik
"Mortal Kombat" (2021) ist seit dem 22. Juli 2021 auf Blu-ray und DVD erhältlich.

Nachdem das Kino-Reboot von „Mortal Kombat“ ursprünglich bereits Anfang diesen Jahres in unseren Lichtspielhäusern laufen sollte, musste der Film etwas verschoben zu werden. Mittlerweile ist der Fantasy-Actionfilm bei uns auf Blu-ray und DVD erhältlich, was wir uns zum Anlass genommen haben, die Videospiel-Adaption genauer unter die Lupe zu nehmen. Nun verraten wir euch, warum sie durchaus ein stumpfer Spaß ist.

Auserwählte müssen den Untergang der Erde verhindern

Der Film beginnt mit der Entstehung der vermutlich ikonischsten Rivalität innerhalb des langlebigen Prügelspiel-Franchise: Im Prolog, der uns ins 17. Jahrhundert entführt, erleben wir, wie Bi-Han (Sub-Zero) den Klan des legendären Kriegers Hanzo Hasashi (Scorpion) attackiert und alle niedermetzelt. Zumindest glaubt er, dass ihm dies gelungen sei, denn in unserer Gegenwart lebt tatsächlich noch ein Nachfahre Hasashis, ein MMA-Kämpfer namens Cole.

Obwohl er durchaus Talent hat, ist er schon seit einiger Zeit sieglos und es scheint so, als könne er sein Potential nicht ausschöpfen. Nach einer weiteren Niederlage im Ring trifft Cole auf einen gewissen Jax, der unserem Protagonisten eröffnet, er sei auserwählt: Er muss gemeinsam mit anderen Kriegern, die ein besonderes Zeichen am Körper haben, die Welt bei einem großen Turnier vor dem drohenden Untergang retten: dem Mortal Kombat.

Wie bereits bei der ersten Leinwand-Umsetzung der Videospielreihe ist auch beim Reboot die Story nicht unbedingt die große Stärke des Films. Ehrlich gesagt ist sie wirklich ziemlich dumm und hat mit allerlei Problemen zu kämpfen. Insbesondere das Pacing ist in der ersten Hälfte mehr schlecht als recht gelungen und bietet einen unausgegorenen Mix aus der Einführung verschiedener Charaktere, zu vielen Expositionen und etwas Action.

In der zweiten Hälfte zieht „Mortal Kombat“ dann merklich an, wenn Cole und seine Begleiter Sonya Blade sowie Kano ihre verborgenen Kräfte erwecken müssen. Insbesondere Kano erweist sich dabei als wahrer Scene-Stealer und ist mit seiner derben Art ganz klar eines der Highlights des Films. Darüber hinaus entwickelt sich eine interessante Dynamik zwischen ihm und Sonya, die in einer potentiellen Fortsetzung näher erforscht werden könnte.

Bei den Charakteren verschwendet das Reboot Potential

Die übrigen Charaktere, zu denen etwa Liu Kang und Kung Lao gehören, kommen derweil deutlich zu kurz und generell legten die Macher des Films kaum Wert auf eine gescheite Charakterentwicklung. Dies wird speziell bei Hauptfigur Cole deutlich, der auf keinem bekannten Charakter aus den „Mortal Kombat“-Games basiert. Er bleibt die komplette Laufzeit über ziemlich blass und austauschbar. Der Aspekt an ihm, der hingegen durchaus Potential für eine spannende Entwicklung birgt, seine Familie, wird derweil nicht kompetent genug ausgebaut.

Auch die Bösewichte des Films sind kaum der Rede wert und sind schlicht böse, weil sie nun einmal, nun ja, eben böse sind. Das Reboot kratzt zwar die Mythologie der Videospiel-Vorlage an und kann diese Neulingen durchaus ordentlich vermitteln, allerdings verschwenden die Macher auch hier vorhandenes Potential. Besonders deutlich wird dies bei Schurkin Mileena, die zu einer simplen Handlangerin degradiert wird und kaum mehr als einen Cameo spendiert bekam. Ihr Auftritt im Film wirkt deshalb nur wie ein Leckerbissen für die Fans und hat kein Gewicht.

Obwohl dies bis hierhin nun ziemlich negativ klingt, hat die „Mortal Kombat“-Neuauflage durchaus ihre Stärken und weiß diese auch ansprechend in Szene zu setzen. Langjährige Fans dürften sich beispielsweise über verschiedene Easter Eggs und Referenzen an die Vorlage sowie einige ikonische Zitate, die den Spielen entlehnt wurden, freuen. Wo der Film jedoch wirklich strahlen kann, sind seine Actionszenen.

Eine besondere Erwähnung verdient sich diesbezüglich der Prolog des Films, der gerade im Duell zwischen Hasashi (Hiroyuki Sanada) und Bi-Han (Joe Taslim) mit einer tollen Choreographie aufwarten kann. Der Kampf ist blutig, packend inszeniert und lebt vor allem von seinen beiden herausragenden Darstellern, die es schaffen, jede Aktion glaubwürdig rüberzubringen. Beide machen hervorragende Arbeit, insbesondere in den klassischen Martial-Arts-Einlagen.

Zum Thema: Mortal Kombat Legends: Trailer zum neuen Zeichentrickfilm veröffentlicht

Das Mortal Kombat-Reboot ist ein blutiger und dummer Spaß

Dieser erste Kampf legt die Messlatte allerdings auch so hoch, dass die nachfolgenden Kämpfe rein inszenatorisch nicht ganz an diesen heranreichen. Dafür drehen die Macher in diesen Konfrontationen den Gewaltfaktor ordentlich nach oben und bieten blutige Duelle inklusive teils so übertriebener Finisher, dass alteingesessenen Fans der Prügelspielreihe sicherlich warm ums Herz werden dürfte. Der Film nutzt seine Möglichkeiten gut aus und hat sich seine 18er-Freigabe verdient, auch wenn die Finisher nicht ganz so hart ausfallen wie in den jüngsten Videospielen.

Bei den Scharmützeln fanden die Verantwortlichen zudem einen guten Mix aus klassischer, handgemachter Action und Special Effects. Letztere werden sinnvoll eingesetzt und fügen sich zumeist harmonisch ins Bild ein, auch wenn ein paar Effekte an wenigen Stellen im Film etwas abfallen. Der Look von „Mortal Kombat“ präsentiert sich dafür insgesamt hochwertig und muss sich vor anderen aktuellen Blockbustern keineswegs verstecken.

Das Kino-Reboot des langlebigen Prügelspiel-Franchise hat also definitiv seine Schwächen, insbesondere ein in der ersten Hälfte teils mieses Pacing und dem verschwendeten Potential bei seinen Figuren. Dennoch hat der Film auch unbestreitbar seine Stärken. „Mortal Kombat“ gelingt es mit seiner brachialen und übertriebenen Action zu glänzen. Obgleich das hohe Niveau des Auftakts nicht ganz gehalten werden kann, ist es ein solides Fundament für eine potentielle neue Reihe und ein blutiger, wenn auch auf dumme Weise ziemlich unterhaltsamer Spaß.

Wie hat euch der neue „Mortal Kombat“-Film gefallen?

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Brokenhead

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naughtydog

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Cult_Society

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