Meine Karriere als Gamer begann vor über 35 Jahren: Damals an einer alten Philipps-Konsole mit klangvollen Spieletiteln wie „Mampfer“ oder „Pickel-Peter“. Es folgten der Commodore 64, der Amiga 500 und schließlich sehr viele PC-Systeme und Spielkonsolen. 2000 machte ich mein Hobby zum Beruf und verband meine Leidenschaft zum Schreiben mit Video- und Computerspielen.
Seit dieser Zeit berichte ich über Computer- und Videospiele in Form von Tests, Preview, Reports, Kolumnen und allem, was sonst noch dazu gehört. Aber eine derart lange Zeit macht man auch viele Fehler und darüber möchte ich in dieser kleinen Liste hier schreiben.Cheats und Komplettlösungen
Ich gebe es zu: Ich habe gerade in der frühen Phase meiner Gamer-Karriere sehr viel mit Cheats und Komplettlösungen gearbeitet. „DOOM“ habe ich fast ausschließlich mit Cheat-Codes gespielt und mich so im God-Mode durch die Heerscharen der Unterwelt geballert. Auch Adventure wie „The Secret of Monkey Island“ habe ich nur mit Hilfe von Komplettlösungen beenden können.
Klar, damals war ich noch ein Kind und ich habe trotzdem sehr viele tolle Erinnerungen an diese Spiele. Doch aus heutiger Sicht frage ich mich, ob ich sie nicht noch mehr geschätzt hätte, wenn ich auf derlei Hilfe nicht zurückgegriffen hätte.
Alte Spieler nicht ausreichend gepflegt
Wo wir gerade bei den „guten, alten Zeiten“ sind. Was hatte ich damals für Klassiker im Schrank stehen, die dann beim Auszug bei meinen Eltern auf den Dachboden wanderten und nie ausreichend gepflegt wurden. Die schönen großen Boxen und tonnenweise alte Spielemagazine haben dort zu viel Feuchtigkeit abbekommen und sind alle andere als ansehnlich.
Eine anständige Sammlung kann man damit definitiv nicht mehr starten und ich ärgere mich, dass ich damals selbst die Datenträger eher als Gebrauchsgegenstände behandelt habe und sie so jede Menge Kratzer haben.
Kurzum: Vergangenheits-Olaf, du bist eine schlampige Drecksau. Pass was besser auf deine Sachen auf!
So viele Klassiker verpasst, nicht beendet oder zu spät nachgeholt
Und wo wir gerade beim Thema sind: Es gibt einfach zu viele tolle Spiele. Und gerade im Erwachsenenalter hat man viel zu wenig Zeit, diese alle zu genießen und zu beenden. Job-bedingt bin ich natürlich in der großzügigen Situation, viele Titel durchzuspielen. Trotzdem sind über die Jahre viele Games auf der Strecke geblieben.
Ich gestehe hiermit: Ich habe „The Elder Scrolls V: Skyrim“ lediglich begonnen, aber nie beendet. Ständig kamen andere Titel dazwischen, sodass ich das Vorzeige-Rollenspiel nie zu Ende gezockt habe. Die Liste oder auch der Pile of Shame ist groß – und ich möchte an dieser Stelle erst gar nicht mit Indie-Perlen anfangen.
3D-Beschleunigerkarte statt PlayStation
Es müsste im Jahr 1997 gewesen sein: Schulfreunde berichteten mir von der ersten PlayStation-Generation und schwärmten über Spiele wie „Formel 1“ und vor allem „Resident Evil“. Ich hatte damals 3D-Shooter für mich entdeckt und ließ mich uninformiert für die PlayStation hypen.
Ich wollte gerade dieses „Resident Evil“ unbedingt spielen. Jung, dumm und pubertierend wie ich war, erwartete ich ein Gewaltspektakel im Stile von „Dawn of the Dead“. Aber wir alle wissen: „Resident Evil“ ist Survival-Horror, bei dem auch Grips gefragt ist. Ich kaufte mir eine gebrauchte PlayStation inklusive „Resident Evil“, „Formel 1“ und noch anderen Spielen, an die ich mich nicht mehr erinnere. Doch dann kam die Ernüchterung. Capcoms Grusel-Game entsprach gar nicht meinen natürlich vollkommen falschen Erwartungen. Als langjähriger PC-Spieler kam ich mit der „Panzer-Steuerung“ nicht klar und war erbost. So erbost, dass ich die PlayStation nach nur zwei Wochen wieder verkaufte.
Stattdessen holte ich mir dann eine 3D-Beschleunigerkarte. Die Diamond Monster 3D auf Basis des 3DFX-Voodoo-Chipsatzes war damals ein Augenöffner und leistete mir über Jahre treue Dienste. Diesen Kauf habe ich nie bereut, wohl aber den Fakt dass ich der PlayStation keine zweite Chance gegeben habe. Erst drei Jahre später sollte ich dann vom „PC-Master-Racer“ zum „Konsolero“ konvertieren.
Auf den Hype reingefallen: Duke Nukem Forever
Inzwischen bestelle ich Spiele nicht mehr vor. Aber es gab eine Zeit, da habe ich mich nur allzu gerne von den Versprechen von Publishern und Entwicklern anstecken lassen. Als „Duke Nukem 3D“-Fan der ersten Stunde fieberte ich dem Erscheinen des Nachfolgers „Duke Nukem Forever“ entgegen: 14 Jahre lang! Schließlich wurde das Shooter-Sequel bereits 1997 angekündigt, ehe es dann 2011 erschien.
Ich machte in dieser Zeit viele Geisteszustände durch: Vorfreude, Hoffnung, Resignation und schließlich pure Euphorie. Als Gearbox Software im September 2010 bekannt gab, dass man „Duke Nukem Forever“ zu Ende entwickelt und im kommenden Jahr auf den Markt bringen würde, überkam mich eine Woge der Begeisterung. Die Worte von Gearbox-Boss Randy Pitchford ließen mich hoffen: „Vielleicht wird das Spiel doch noch so gut, wie ich es mir wünsche.“Nach tagelangem Grübeln dann die Entscheidung: Ich bestellte „Duke Nukem Forever“ vor – in der „Balls of Steel“-Edition. Das Ergebnis: Enttäuschend! Nicht nur, dass die Duke-Büste sehr viel kleiner war als erwartet, auch der übrige Merch-Kram entpuppt sich als billiger Tinnef. Viel schlimmer wog aber die durchschnittliche Qualität des Spiels. „Duke Nukem Forever“ wirkte wie aus der Zeit gefallen und wurde obendrein in der PS3-Version von technischen Unzulänglichkeiten geplagt. Das hatte der Duke nicht verdient.
Konsole kaputt, Spielstände weg!
Wir leben schon seit geraumer Zeit in der komfortablen Situation, dass wir Spielstände sowohl lokal auf der Konsole als auch in der Cloud ablegen können. Geht also beispielsweise die PlayStation 5 kaputt, können wir unseren Spielfortschritt immerhin retten und aus der Cloud wieder herunterladen.
Der Haken an der Sache: Diese Option muss man erst in den Optionen aktivieren. Und genau das vergaß ich 2015 bei meiner PlayStation 4 zu aktivieren. Normalerweise kein Problem, aber in diesem Falle schon. Irgendwann versetzte ich die Konsole in den Ruhezustand und schaltete versehentlich den Strom über die Steckerleiste aus.
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Das Ergebnis: Beim Neustart gab es nicht nur eine Warnung. Die Konsole fuhr gar nicht mehr hoch – Festplattenfehler. Ich musste die Platte putzen, die System-Software neu aufspielen. Besonders ärgerlich: Unter den Spielstände befand sich auch eine 20+ Stunden Session zu „Bloodborne“, für die ich mich über Stunden hoch gegrindet hatte. Hätte ich doch mal drauf geachtet, die Konsole korrekt runterzufahren.
Und jetzt seid ihr dran: Was waren die größten Fehler eurer Gamer-Laufbahn? Schreibt sie in die Kommentare und diskutiert mit der P3-Community darüber.
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Kommentare
DMC3
08. Mai 2022 um 01:59 UhrIch weiß nicht ob sich jemand Gamer nennen kann, der bei Bloodborne grinden muss.
Doppeldenker86
08. Mai 2022 um 07:00 UhrIch verkaufte meine alte PlayStation 4 und holte mir dafür eine PlayStation 5. Dummerweise vergaß ich meine PSN-Daten und verlor somit einige Lizenzen zu ganze Spielen und Speicherstände. Somit musste ich teilweise die Spiele nochmal kaufen (natürlich im Sale).
Seitdem Zwischenfall habe ich die Login-Daten gleich an mehreren Stellen notiert.
Echodeck
08. Mai 2022 um 08:21 UhrGlaube Fehler gab es nur bei Zubehör zu machen, wie z.B. auf HD DVD zu setzen, Move Controller auf der ps3 und die dann im Schrank vergessen und sich bei der ps vr wieder freuen das man sie hat. Ansonsten Gurken und highlights gibt es auf allen aktuellen Konsolen finde das Hobby ist dank gamepass, ps now nie gamerfreundlicher gewesen, fast wieder wie zu zu Spektrum / c64 Zeiten wo man spielsammlungen auf dem Schulhof für 10 Euro kaufen konnte
Rikibu
08. Mai 2022 um 08:38 UhrAuch wenn es natürlich persönliche Faux pas des Gamings sind, sind viele davon doch eher zu vernachlässigen.
Alte Spiele verpasst? nicht schlimm… es gibt genug Nachschub. Warum ist das nicht schlimm? Weil viele Spiele, gerade aus den Anfangstagen der 3 D Spiele einfach hoffnungslos überaltert und deren Gameplaymechaniken in Retrospektive alles andere als unterhaltend sind… Diese gewisse Zähigkeit von alten Spielen kennt man heute eigentlich nur noch von DArk Souls usw…
Spiele nicht gepflegt? Ist da eher das Problem, dass man selbst gekaufte oder geschenkte Dinge einfach nicht wertschätzen kann, weil man vielleicht schon zu viel daovn hat? Und wozu sich eigentlich die Bude mit sinnlosen Verpackungen zustellen, wenn doch das, was auf dem Modul, Disc usw. zu finden ist, auch digital auf viel kleinerem Raum abgelegt werden kann?
Komplettlösungen
Sehe ich gar nicht als Problem. Auch wenn damals Spiele im Umfang und Komplexität überschaubarer waren, boten die Bücher doch eine Möglichkeit, noch mehr in eine Welt einzutauchen.
Heute fordern wir im allgemeinen, dass Spiele für verschiedene Spieltypen zugänglich genug sein sollen, was sich in zahlreichen Optionen ausdrückt, früher eben in Büchern usw. Schlimm? nö
Konsole kaputt – Spielstände weg? es gab Zeiten, da gabs sowas wie savegames gar nicht, auf m nes zb…
da war das erste spiel maniac mansion, welches ne batterie hatte, dann zelda glaub ich…
irgendwann kamen memory cards…
Nicht nachvollziehen kann ich jedoch, wie man einen Hype bei Duke Nukem Forever erlegen sein kann… der ist doch quasi bei den meisten wegen der tausend Verschiebungen und 10+++ Jahre zwischen Ankündigung und Auslieferung doch vollends verflogen… wie kann man einen Hype 10 Jahre lang aufrecht halten?
DNF musste scheitern, weil damit viel zu hohe Erwartungen einhergingen, die letztlich in viel zu alte TEchnik und Gameplaymechaniken gegossen wurden…
Link
08. Mai 2022 um 11:30 UhrEiner meiner großen Fehler in meinem Zockerleben war als ich mir 2007 gegen November/ Dezember ein Spiel aussuchen durfte und statt des großartigen Uncharted 1 oder CoD4 Timeshift auserwählt habe.
xjohndoex86
08. Mai 2022 um 12:00 UhrGepflegt habe ich Spiele, Konsole, Mags usw. immer gut, habe aber leider viel zu viele Perlen damals verschleudert oder gegen Murks getauscht. Zum Glück vieles aber wieder ergattert, Ebay sei dank! ^^
SoulHunter
08. Mai 2022 um 12:35 UhrBereut habe ich definitiv das ich zu spät den Einstieg in die FromSoftware Spiele geschafft habe. Erst mit Bloodborne konnte ich mich für die Spiele begeistern.
Pitbull Monster
08. Mai 2022 um 12:49 Uhr@Link
Hätte auch schlimmer kommen können, stell dir vor du hättest Haze ausgesucht.^^
Youh2ohead
08. Mai 2022 um 17:05 UhrFehler 1: Auf solchen Seiten wie diese hier, meine zeit zu verschwenden.
Fehler 2: Zu glauben eine Konsole könnte mein PC ablösen.
Fehler 3: Geld verschwendet in die Gaming Industrie.
Fehler 4: Ich bin schon wieder hier und schreibe dieses Kommentar.
Samael
09. Mai 2022 um 07:37 UhrBereue es jedes mal, wenn man in Zeiten des automatischen speicherns ein Spiel ohne dieser Funktion spielt, und im Moment des abschaltens der Konsole der pure Hass aufkommt 😀
Ging mir jetzt schon mehrfach bei Shin Megami Tensei 5 so. Zum kotzen
Kintaro Oe
09. Mai 2022 um 08:25 UhrDie CDs nicht immer sofort in die richtige Hülle zurückzulegen…
Dann irgendwann Schrottwichteln gemacht und ein altes PS1 Game verschenkt, darin befand sich zusätzlich noch die CD von Dead Or Alive 2 für die PS2, was ich damals nonstop gezockt hatte, weil ich alle Outfits freispielen wollte! (ja, damals ging das noch! :P) … war aber natürlich zu stolz, mich zu outen, dass es von mir war und ich das gerne wieder haben möchte. Ich saß still in der Gruppe und sah zu, wie das Spiel den Besitzer wechselte.. :'(
Gruß
Hendl
10. Mai 2022 um 14:38 Uhrgrößter fehler war, alle meine alten konsolen verkauft zu haben um jedes mal die next gen zu kaufen… angefangen beim atari 2600….