MultiVersus angespielt: Können Shaggy und Bugs Bunny gegen Superman bestehen?

Ist Superman tatsächlich der Stärkste von allen? Oder können ihn Tom und Jerry, Shaggy oder Steven Universe vielleicht doch besiegen? Im kommenden Free2Play-Brawler "MultiVersus" könnt ihr genau das herausfinden!

MultiVersus angespielt: Können Shaggy und Bugs Bunny gegen Superman bestehen?
Heute startet die Closed Alpha von "MultiVersus".

Vor einiger Zeit kündigte Warner Bros. mit „MultiVersus“ ein neues Prügelspiel an, das einen durchaus ambitionierten Ansatz verfolgt, denn es vereint zahlreiche bekannte Marken des Entertainmentriesen in sich. DC-Superhelden wie Batman treffen nun auf Arya Stark aus „Game of Thrones“, Bugs Bunny von den „Looney Tunes“ oder auch Jack aus der Zeichentrickserie „Adventure Time“. Wir durften uns bereits vorab auf der PS5 in der heute startenden Closed Alpha des Titels austoben und verraten euch, ob ihr das Spiel näher im Auge behalten solltet.

Das WB-Multiversum kommt zusammen

In der Vorabfassung durften wir uns mit verschiedenen bekannten Charakteren aus dem umfangreichen WB-Katalog in den Kampf stürzen. Insgesamt durften wir aus 15 Spielfiguren auswählen, von denen einige, etwa Superman und Steven Universe, erst freigeschaltet werden mussten. Hierzu wird Gold benötigt, das ihr für den Abschluss von Tutorials und natürlich vor allem für erfolgreich bestrittene Kämpfe erhaltet. Um eine Figur auf diese Weise unserem Roster hinzufügen zu können, benötigten wir zwischen 12 und 15 Matches. Ihr solltet dafür also etwas Zeit einplanen. Hier eine Übersicht aller Spielfiguren in der Alpha:

  • Finn (Adventure Time)
  • Jake (Adventure Time)
  • Batman (DC Comics)
  • Harley Quinn (DC Comics)
  • Superman (DC Comics)
  • Wonder Woman (DC Comics)
  • Arya Stark (Game of Thrones)
  • Bugs Bunny (Looney Tunes)
  • Taz (Looney Tunes)
  • Renhund (MultiVersus)
  • Shaggy (Scooby-Doo)
  • Velma (Scooby-Doo)
  • Garnet (Steven Universe)
  • Steven Universe (Steven Universe)
  • Tom & Jerry (Tom & Jerry)

Zur Auswahl standen neben einem Übungsmodus, dem sogenannten Labor, und zwei Tutorials (Anfänger, Fortgeschrittene) vor allem klassische Online-Modi. In der normalen Kategorie finden sich beispielsweise ein 1 VS 1, Koop (2 VS KI) sowie Allgemeiner Wettbewerb. In letztgenannten Spielmodus treten vier Spieler in einer Arena gegeneinander an. Der Brawler bietet übrigens eine Crossplay-Funktion. Ihr könnt also wahlweise auch mit Freunden auf Xbox-Konsolen oder dem PC zusammen beziehungsweise gegen sie in den Arenen antreten. Die finale Version wird zudem dedizierte Server bieten.

Der zentrale Spielmodus von „Multiversus“ ist Teams, also der Kampf 2 VS 2, in dem ihr mit einem Partner an eurer Seite gegen ein anderes Duo antretet. Es gewinnt das Team, das zuerst zwei Runden für sich entscheidet. Eine Runde ist gewonnen, wenn die Mitglieder des gegnerischen Teams viermal aus der Arena geschleudert wurden. Das Kampfsystem des Brawlers ist auf genau diese Matches ausgelegt, denn es kommt stark auf Teamwork an, wie uns die Entwickler vorab im Rahmen einer kleinen digitalen Präsentation verrieten.

Idealerweise ergänzen sich die Fähigkeiten der ausgewählten Charaktere, sodass ihr zum Beispiel euren Partner vor einem Ringout retten könnt, indem ihr euch miteinander verbindet. Wonder Woman kann mit ihrem Lasso der Wahrheit etwa ihren Teamkameraden einfangen und zu sich heranziehen. Eine interessante Mechanik, die immer wieder für spannende Momente während der herrlich abgedrehten Matches sorgte.

Ob das auch klappt, darüber entscheidet neben euren Fähigkeiten am Controller auch die Klasse eures Charakters. Im Rahmen der Demo standen fünf verschiedene Klassen zur Verfügung: Attentäter, Magier, Schläger, Tank und Unterstützung. Einige Charaktere können ordentlich austeilen (Batman), andere viel einstecken (Superman) und wieder andere nutzen zeitverzögerte Aktionen, um Gegner zu erledigen (Garnet). Ihr könnt natürlich Teams aus allen Figuren zusammenstellen, doch es dürfte spannend zu sehen sein, welche Kombinationen sich letztendlich bei Pro-Gamern durchsetzen werden, die „MultiVersus“ auf Turnieren spielen.

Mit Button mashing zum Sieg?

Mindestens genauso interessant dürfte zu sehen sein, wie viel professionelle Spieler aus dem Kampfsystem des Prügelspiels herausholen werden. Grundlegend spielen sich die verschiedenen Charaktere sehr ähnlich: Es gibt normale Attacken, die aufgeladen werden können (Quadrat-Taste), Spezialattacken (Dreieck-Taste), einen Sprung (X-Taste) und einen Ausweich-Move (Kreis-Taste). In Kombination mit Richtungseingaben und gutem Timing lassen sich so kleinere Kombos ausführen, um die Schadensanzeige des Gegners nach oben zu treiben. Wie bei anderen Genre-Vertretern, beispielsweise Nintendos „Super Smash Bros.“-Reihe, lassen sich Kontrahenten leichter aus der Arena befördern, wenn diese zuvor bereits viele Treffer einstecken mussten.

Das Kampfsystem an sich ist dabei spaßig, zugänglich und schnell verinnerlicht. Nach einem kleinen Tutorial sowie der Möglichkeit, im Labor an den eigenen Fähigkeiten zu feilen, sollten auch Genre-Neulinge und Gelegenheitsspieler schnell ansehnliche Aktionen auf dem Bildschirm zaubern können. Mit Superman Laserstrahlen auf die Gegner abzufeiern, Feinde mit Jack einzusaugen und aus der Arena zu spucken oder Mäuserich Jerry mithilfe einer Steinschleuder quer durch den Ring zu pfeffern, führt zu einigen wunderbar verrückten Geschehnissen auf dem Bildschirm, die uns öfters ein breites Grinsen ins Gesicht zauberte.

Ob das Meistern der Mechaniken und zusätzlichen Hilfen, etwa der freischaltbaren Vorteile, wirklich nötigt ist, lässt sich aktuell allerdings noch nicht wirklich einschätzen. In den meisten Matches, die wir im Rahmen der Alpha gespielt haben, reichte oftmals schon plumpes Button mashing, also das wilde Drücken der Aktionstasten, aus, um die Gegner zu besiegen. Wirklich taktisches Vorgehen war in den von uns bisher gespielten „MultiVersus“-Matches indes nur selten gefordert und aufgrund des chaotischen Treibens auf dem Bildschirm, bei dem ab und an die Übersicht kurzzeitig verloren ging, manchmal auch nur bedingt möglich.

Dies bedeutet natürlich nicht, dass es nicht machbar wäre. Das Kampfsystem bietet durchaus genug Tiefe, das erfahrene Brawler-Gamer ausnutzen können, um in den Arenen die Spreu vom Weizen zu trennen. Insbesondere Charaktere, die sich klar an erfahrene Spieler richten, beispielsweise Garnet mit ihren zeitlich verzögerten Attacken, dürfte hier Raum für viele spielerische Experimente bieten. Apropos Arenen: Diese waren schick gestaltet, wir kämpften beispielsweise in der Bathöhle oder auf der Amazoneninsel Themyscira, doch interessante Kniffe, etwa Falltüren oder interaktive Elemente, hatten diese nur selten zu bieten.

Etwas Arbeit liegt hinsichtlich der Kämpfe übrigens ebenfalls noch vor den „MultiVersus“-Machern von Player First Games. Die Animationen laufen zwar bereits rund und passen zu den jeweiligen Figuren, allerdings wirkten das Trefferfeedback und die Kollisionserkennung noch nicht hundertprozentig stimmig. Einigen Attacken, gerade aufgeladenen Angriffen, mangelte es noch etwas an Wumms. Darüber hinaus wirkte es so, als würden nicht alle Treffer vom Spiel erkannt werden. Es sind ärgerliche Kleinigkeiten, doch andererseits auch Probleme, die sich bis zum Release des Titels in den Griff bekommen lassen sollten. Zudem hatten die zuvor erwähnten Vorteile kaum einen spürbaren Einfluss auf das Spielgeschehen. Ob wir diese ausgerüstet hatten oder nicht, war gefühlt eher belanglos.

Wie steht es um die Langzeitmotivation?

Wenig zu beanstanden haben wir derweil bei der Grafik des Titels, die in einem durchaus schicken Cartoon-Look daherkommt. Die verschiedenen Charaktere wurden gut aus ihrer jeweiligen Vorlage entnommen und sind klar zu erkennen. Ein schöner Bonus ist, dass einige der Charaktere von ihren angestammten (englischen) Synchronsprechern vertont werden. Kevin Conroy spricht etwa erneut Batman und Tara Strong leiht Harley Quinn ihre Stimme. Insgesamt sieht das Spiel durchaus ordentlich aus, auch wenn ihr hier keinen grafischen Meilenstein erwarten solltet.

Des Weiteren machten ebenso die Server bereits einen guten Eindruck auf uns während der Alpha. Ab und zu dauerte es zwar relativ lange, bis wir Mitspieler gefunden haben, Wartezeiten von 90 Sekunden oder mehr waren jedoch eher die Ausnahme denn die Regel. Wenn wir Mitspieler gefunden haben, liefen die Matches übrigens bereits sehr rund. Mit Verbindungsabbrüchen oder ähnlichen Problemen mussten wir uns nie herumärgern. Sehr schön!

Ein großes Fragezeichen steht derweil noch über der Langzeitmotivation. Freischaltbare Charaktere haben wir bereits erwähnt und davon dürfte es in der fertigen Version des Spiels sicherlich noch mehr geben als in der „MultiVersus“-Alpha. In einem Interview wurde uns gegenüber bereits angedeutet, dass das Team schon an weiteren Spielfiguren arbeitet, allerdings noch nicht über diese sprechen darf.

Außerdem konnten wir bereits alternative Outfits für Superman & Co. entdecken, was sicherlich ebenfalls den einen oder anderen Spieler motivieren dürfte, am Ball zu bleiben – ob das jedoch reicht, um das Spiel am Leben zu halten, bleibt abzuwarten. Generell gibt es noch einige Unklarheiten: Wie sieht es mit der Auswahl der Arenen aus? Wie gelungen ist das Balancing zwischen den verschiedenen Charakteren? Wird es im fertigen Spiel weitere Modi geben und, besonders wichtig, werden zuverlässig weitere Inhalte nachgeliefert? All dies sind Fragen, die wohl erst das fertige Spiel beantworten können wird.

Einschätzung: durchschnittlich

„MultiVersus“ profitiert von seiner bunten Charakterauswahl, die vom breitgefächerten Warner Bros.-Katalog zehren kann, der zahlreiche bekannte Marken miteinander vereint und so einzigartige Matches ermöglicht. Superman gegen Shaggy? Kein Problem! Wonder Woman gegen Arya Stark? Auch das ist möglich. Fans dieser Figuren dürften hiermit sicherlich ein ansprechendes Paket bekommen, das abseits großer Namen ebenfalls spielerisch punkten kann. Das Kampfsystem ist einsteigerfreundlich und macht auch nach mehreren Stunden in der Arena noch Spaß. Zudem dürfte es Brawler-Profis genug Optionen an die Hand geben, mit denen munter experimentiert werden darf.

Ob all das letztendlich ausreichen wird, um eine möglichst breite Spielerschaft anzusprechen und langfristig zu binden, lässt sich jedoch noch nicht einschätzen. Hierbei wird es auf den weiteren Feinschliff an der einen oder anderen Ecke sowie insbesondere die letztendlich gebotenen Inhalten ankommen. Wenn die Balance zwischen den Figuren stimmt, die Auswahl vielfältig ist und die Modi sowie Arenen überzeugen, sollte sich der Titel gegen die Konkurrenz behaupten können und unterhaltsame Matches bieten. Bis dahin bleiben allerdings noch einige Fragezeichen.

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