Lies of P angespielt: Der nächste große Action-RPG-Hit?

Das von vielen Spielern herbeigesehnte Action-RPG "Lies of P" dürfte für viele zu den Messe-Highlights der Gamescom 2022 gezählt haben. Wir durften einen kurzen Abschnitt des Titels anspielen und möchten unsere Eindrücke mit euch teilen.

Lies of P angespielt: Der nächste große Action-RPG-Hit?
"Lies of P" war auf der Gamescom spielbar und hat gegenwärtig noch keinen Veröffentlichungstermin.

Seit seiner Ankündigung im letzten Jahr begutachten viele Spieler gebannt jedes neue Informationshäppchen rund um „Lies of P“. Auf der Gamescom 2022 hatten wir nun die Chance, den heißerwarteten Titel endlich selbst kurz anspielen zu dürfen. Unsere ersten Eindrücke lest ihr in den nachfolgenden Zeilen.

Pinocchio mal anders

Obwohl es auf den ersten Blick nicht so wirken mag, basiert das Game auf einem wahren Literaturklassiker: „Pinocchio“. Mit der bekannten Zeichentrick-Adaption aus dem Hause Disney hat das Spiel von Neowitz jedoch herzlich wenig zu tun. Solltet ihr mit der Buchvorlage vertraut sein, könntet ihr verstehen, wieso. Im Gegensatz zum Cartoon-Kultfilm ist das Original deutlich düsterer, doch für einen Kinderfilm war das natürlich nur wenig geeignet.

Ihr schlüpft in „Lies of P“, wie der Titel bereits andeutet, selbstverständlich in die Rolle von Puppen-Mechanoid Pinocchio und erkundet die verwüstete Stadt Krat. Irgendwas scheint hier vorgefallen zu sein, denn überall in den Straßen liegen Leichen und Trümmer, die von heftigen Kämpfen berichten. Wir wagen uns mit einem Schwert bewaffnet in einem frühen Abschnitt des Spiels langsam vorwärts, um Mr. Geppetto zu finden, der sich irgendwo in Krat aufhalten soll.

Auf den ersten Blick fällt sofort die wundervoll designte Stadt ins Auge, deren visueller Stil sichtlich von der Belle Époque-Ära (spätes 19./frühes 20. Jahrhundert) inspiriert wurde. Bei Gebäuden dieser Zeit, wir reden hier von einer Zeitspanne von rund 30 Jahren, wurden häufig Flachglas und Stahl verbaut. Darüber hinaus hielten zusehends neumodische Technologien Einzug ins Innere der Häuser, beispielsweise Aufzüge. Versteckt waren diese modernen Elemente hinter eher nüchtern anmutenden Steinfassaden. Die Atmosphäre von Krat zog uns schnell in ihren Bann und verströmte dezente „Bloodborne“-Vibes.

Des Weiteren sieht die Grafik generell bereits sehr schick aus: Die Umgebungstexturen sind gestochen scharf und glänzen mit allerlei Details, die den Schauplatz des Action-Rollenspiels schaurig schön zum Leben erwecken. Selbiges gilt für die Designs der Charaktere, auf die wir im Rahmen der kurzen Demo-Version trafen. Klongegner sind uns während unserer Zeit mit dem Spiel nicht begegnet und die manchmal etwas ruckartigen Bewegungen unserer Feinde fügten sich hervorragend ins Setting ein.

Lediglich ein paar Kleinigkeiten sind uns negativ aufgefallen. Den Feuer-Effekten fehlte noch der letzte Schliff und seltene Clipping-Fehler störten den ansonsten bereits sehr stimmigen Gesamteindruck. Da das Spiel gegenwärtig allerdings noch keinen Release-Termin hat, dürfte noch genug Zeit bleiben, diese kleinen Schönheitsfehler auszumerzen.

Flotte Kämpfe in bester Soulslike-Manier

Wenig auszusetzen haben wir zudem am Kampfsystem von „Lies of P“, das sich merklich an den von vorherigen Soulslikes etablierten Standards orientiert: Wir hatten eine leichte sowie eine schwere Attacke, konnten blocken, mit dem richtigen Moment kontern und auch einen Ausweichschritt ausführen.

Außerdem konnte Pinocchio seinen linken Arm ausfahren, was uns die Möglichkeit eröffnete, die Deckung der Gegner zu durchbrechen – wirklich nützlich! Hierbei dürfte es sich um eine von verschiedenen Modifikationen handeln, mit denen der Charakter an den eigenen Spielstil angepasst werden kann.

Die Steuerung selbst ging angenehm flott von der Hand und wer von euch in den letzten Jahren Berührungen mit Games dieser Art gehabt haben sollte, dürfte sich bereits nach kurzer Zeit zu Hause fühlen. Unsere Aktionen wurden, von ein oder zwei Ausnahmen abgesehen, immer sehr direkt ausgeführt. In den erwähnten Fällen wurde ein Ausweichschritt nicht genau erkannt. Da wir jedoch eine frühe Version spielten, möchten wir das dem Titel nicht zu sehr ankreiden.

Wie im Genre üblich, solltet ihr ein gutes Nervenkostüm besitzen, denn der Schwierigkeitsgrad war durchaus knackig. Gerade im Kampf gegen mehrere unterschiedliche Gegnertypen kann ein kleiner Fehler schnell über Leben und Tod entscheiden.

Wenn eine Marionette euch mit einem Speer entgegentritt, während euch ein mechanischer Hund in die Flanke fällt und ein dritter Gegner mit etwas Abstand auf euch schießt, sind neben guter Reflexe auch Taktik und Übersicht wichtig. Weil die mechanischen Feinde zudem ordentlich Schaden austeilen, konnte der „Game Over“-Bildschirm manchmal schneller aufleuchten als es uns oder unseren anwesenden Kollegen lieb war.

Gerne würden wir euch an dieser Stelle noch mehr zum Spiel verraten, allerdings hatten wir aufgrund des großen Interesses am Action-RPG nur vergleichsweise wenig Zeit, uns noch ausgiebiger in den verwinkelten Straßen Krats umzuschauen. Sollte das Spiel diese düstere Atmosphäre, die neben dem ansprechenden Artstyle auch aus dem guten Sounddesigns und stimmungsvollen Soundtrack resultiert, beibehalten, könnte uns hier ein echter Hit erwarten.

Einschätzung: gut

Von der ersten Sekunde an hat uns „Lies of P“ mit seinem finsteren Charme in seinen Bann gezogen, weshalb unsere Zeit mit der Demo viel zu schnell vorbei war. Insbesondere die ungemein stimmungsvolle Spielwelt hat es uns angetan. Sollten die späteren Abschnitte ebenso liebevoll gestaltet sein wie das Areal aus unserer Anspielversion, könnte Krat eines der Highlights des Action-Rollenspiels werden.

Des Weiteren machte das Herzstück der etwas anderen „Pinocchio“-Adaption, das Kampfsystem, schon einen ziemlich runden Eindruck auf uns. Die durchaus flotten Kämpfe gingen sehr angenehm von der Hand und so schnetzelten wir uns schon recht ansehnlich durch die schick designten unterschiedlichen Gegnertypen.

Da wir leider keine unterschiedlichen Waffen ausprobieren oder mit den Modifikationen unserer Spielfigur herumexperimentieren konnten, lässt sich natürlich noch nicht abschätzen, wie gut die Kämpfe in der Vollversion ausfallen werden. Auch von der Story haben wir nichts auf der Gamescom mitbekommen und aus diesem Grund bleibt es zunächst bei einem „Gut“. Doch Soulslike-Fans sollten den Titel unbedingt weiterhin im Auge behalten. Das Spiel hat Hit-Potential!

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