Stray Blade angespielt: Zeit-Feature macht das Action-RPG interessant

Im Rahmen der diesjährigen Gamescom hatten wir die Gelegenheit, uns das kommende Action-RPG "Stray Blade" genauer anzusehen und ausführlich anzuspielen. Wie uns der Titel gefallen hat, das erfahrt ihr in unserer Preview.

Stray Blade angespielt: Zeit-Feature macht das Action-RPG interessant
"Stray Blade" soll nächstes Jahr unter anderem für PlayStation 5 erscheinen.

Bei 505 Games hatten wir auf der Gamescom 2022 die Chance, eine frühe Version des Action-Rollenspiels „Stray Blade“ selbst anzuspielen. Dieses entsteht im deutschen Indie-Entwicklerstudio Point Blank Games („Shock Tactics“) und konnte uns vor allem mit seinem besonderen Zeit-Feature neugierig machen. Worum es sich dabei genau handelt und was das Spiel noch zu bieten hat, könnt ihr in den nachfolgenden Zeilen lesen.

Abenteurer im Kampf gegen mächtige Monster & Götter

Im Action-RPG schlüpft ihr in die Rolle eines Abenteurers, den es ins mystische Reich Acrea verschlägt. Hier soll eine uralte und gewaltige Macht schlummern – doch ehe ihr dieser Sache genauer auf den Grund gehen könnt, sterbt ihr. Überraschenderweise ist eure Reise hier allerdings noch nicht zu Ende, sondern fängt gerade erst an. Eine geheimnisvolle Macht holt euch zurück ins Diesseits. Fortan seid ihr jedoch an dieses magische Land gebunden.

Euer Ziel ist natürlich klar: Ihr wollt eure Freiheit zurückerlangen und von diesem Ort wieder verschwinden. Je tiefer ihr euch in diese Welt hineinwagt und ihre Geheimnisse ergründet, desto gefährlicher werden die Gegner, denen ihr euch stellen müsst. Selbst mächtige Gottkönige warten darauf, euch zu zerschmettern!

Die von uns gespielte Demo, die auf einer frühen Version des Spiels basiert, wie uns während unseres Termins versichert wurde, setzt kurz nach dem Anfang der Geschichte an. Wir wagten somit unsere ersten Schritte durch Arcea und stießen schnell auf die ersten Gegner, eine kleine Gruppe von Monstern. Was schnell klar wurde: Die Feinde teilen ordentlich Schaden aus! Das ist kein Zufall, denn die Entwickler orientieren sich an Soulslikes und zielen eher auf Core-Gamer ab.

Mit unserem Breitschwert bewaffnet, mit dem wir sowohl leichte als auch schwere Attacken ausführen können, weisen wir die Monster in ihre Schranken. Darüber hinaus kann unser Abenteurer ebenfalls einen Ausweichschritt ausführen sowie gegnerische Angriffe blocken und kontern. Aufgrund des hohen Tempos der Action fühlten sich die Kämpfe beinahe wie eine Art Tanz an, der einem gewissen Rhythmus folgte. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit machte dies wirklich großen Spaß und wir haben sofort gemerkt, wie viel Zeit und Mühe Point Blank Games in ihren kommenden Titel investiert haben.

Während der Kämpfe können wir übrigens zwischen zwei ausgerüsteten Waffen wechseln, was weitere taktische Möglichkeiten eröffnet. Wir konnten so beispielsweise einen großen Schild auspacken, um die Angriffe eines Minibosses abzuwehren. Von diesen sowie richtigen Bossgegnern soll es im Action-Rollenspiel übrigens eine ganze Menge geben und sie sollen es wirklich in sich haben, wie uns während unseres Termins versichert wurde. Zum Glück wird es auch einen durchaus umfangreichen Talentbaum geben, in dem wir unseren Abenteurer verstärken und an unseren Spielstil anpassen können – sehr schön!

Eine besondere Rolle in den Kämpfen spielt zudem eine Ausdaueranzeige, die in Form eines grünen Balkens unter der Lebensenergie angezeigt wird – sowohl bei der Spielfigur als auch stärkeren Gegnern. Trefft ihr auf Feinde, die über einen solchen Balken verfügen, könnt ihr diese mit einem schick inszenierten und blutigen Finisher-Move erledigen, wenn ihr die Anzeige leert. Sollte eure Ausdauer verbraucht sein, seid ihr kurzzeitig vor Angriffen ungeschützt und könntet in „Stray Blade“ sehr viel schneller den „Game Over“-Bildschirm erblicken als euch lieb ist.

Die Zeit bleibt nicht stehen

Solltet ihr ins virtuelle Gras beißen, wird euch euer KI-Begleiter Boji wieder ins Leben zurückholen. Dieses kleine Kerlchen haben wir zu Beginn der Demo getroffen und können sogar mit ihm gemeinsam kämpfen. Wir können ihm mittels einer Tastenkombination ein Kommando erteilen, woraufhin er einen von uns anvisierten Gegner attackieren wird. Dies ist insbesondere gegen stärkere Feinde äußerst nützlich und mit dem richtigen Timing lassen sich so mächtige Kombos entfesseln.

Sollte es allerdings schief laufen, müsst ihr von einem nahegelegenen Checkpoint erneut losziehen. Da Boji einige Zeit braucht, um euren Körper dorthin zu schleifen, kann es vorkommen, dass sich die Umgebung verändert hat. In „Stray Blade“ bleibt die Zeit nach eurem Ableben nämlich nicht stehen, sondern läuft weiter. Das kann dazu führen, dass Gegner, die vorher nicht in diesem Areal waren, nun in dieses eingefallen sind. Womöglich haben einige Soldaten auch ihr Lager in der Nähe aufgeschlagen und warten auf Verstärkung. Es ist ein interessantes Feature, das die Spannung im Action-RPG hoch halten dürfte.

Davon abgesehen soll es es auch Backtracking im Spiel geben. Das bedeutet, dass ihr in bereits besuchte Areale erneut gehen werdet. Wie uns versichert wurde, soll sich dies jedoch definitiv lohnen, denn mit neuen Möglichkeiten und Ausrüstungsgegenständen können wir in Bereiche vordringen, die vorher noch unzugänglich waren. Somit steckt also eine gehörige Portion Metroidvania im Action-Rollenspiel drin. Ein Schnellreisesystem wird es allerdings nicht geben.

Doch Boji hat tatsächlich noch viel mehr drauf als das, was wir euch bisher verraten haben. Wir haben während unseres Abenteuers eine Blaupause für zwei Dolche gefunden und konnten glücklicherweise auch die dafür notwendigen Materialien einsammeln. An einem Amboss hat Boji diese Waffe dann für uns hergestellt. Damit konnten wir natürlich wesentlich schneller angreifen als mit unserem wuchtigen Schwert, allerdings richteten die Dolche auch merklich weniger Schaden an.

Sollten wir mehrere Ausrüstungsgegenstände, etwa Waffen und Rüstungen, in unseren virtuellen Taschen haben, lohnt sich ein Blick ins Inventar. Hier können Genre-typisch die verschiedenen Items ausgetauscht oder auf einen Button gelegt werden, damit ihr diese schnell ausrüsten könnt. Dieses Menü machte, genauso wie der weiter oben erwähnte Talentbaum, einen übersichtlichen Eindruck auf uns und die einzelnen Optionen waren schnell zu erfassen.

„Das hatten wir noch nie“

Im Großen und Ganzen hat „Stray Blade“ bereits einen guten Eindruck auf uns gemacht, was in erster Linie an dem tollen Kampfsystem und dem spannenden Zeit-Feature liegt. Allerdings dürfte das Entwicklerteam auch noch einiges an Arbeit vor sich haben.

Zwei Sätze, die wir mehrfach während unseres Termins gehört hatten, lauteten nämlich „Das hatten wir noch nie“ und „Das passiert zum ersten Mal“.

Die Grafik sieht mit ihrer Comic-Optik zwar ziemlich schick aus und alles wirkt in sich sehr stimmig, allerdings traten mehrere Probleme auf. Zunächst wären da verschiedene KI-Aussetzer, die dazu führten, dass unsere Gegner in einen Abgrund gestürzt sind – und zwar wiederholt. Auch ein paar Animationen, etwa wenn unser Charakter eine Rankenwand nach oben kletterte, wirkten noch etwas unrund.

Bedeutend ärgerlicher war jedoch ein Fehler, der die Framerate deutlich verlangsamt hat und eine massive Eingabeverzögerung zur Folge hatte. Diese war so schlimm, dass das Spiel nahezu unspielbar wurde, weil unsere Kommandos während der knackigen Kämpfe zu spät erkannt wurden. Sehr ärgerlich, doch bis zum Release könnte das noch behoben werden.

Einschätzung: gut

Die Zeit mit „Stray Blade“ hat uns auf der Gamescom 2022 wirklich gut gefallen. Insbesondere die Kämpfe sind den Entwicklern wirklich gut gelungen und profitieren von der schön direkten Steuerung. Verschiedene Waffen und Fähigkeiten sowie die Zusammenarbeit mit Boji eröffnen darüber hinaus vielfältige Möglichkeiten, um die teils wirklich herausfordernden Gegner erfolgreich auf die Bretter zu schicken. Es könnte die größte Stärke des Spiels werden.

Außerdem gefiel uns die mystische Welt sehr. Die von uns besuchten Areale waren angenehm weitläufig ohne dabei zu groß zu wirken. Das Zeit-Feature, also der Umstand, dass sich die Spielwelt verändert, während unser Abenteurer wiederbelebt wird, verspricht ebenfalls spannend zu werden und könnte die Durchquerung derselben Areale einigermaßen frisch halten. Wie spaßig das Backtracking am Ende tatsächlich sein wird, muss sich allerdings erst noch zeigen.

Wirklich geärgert haben wir uns während unserer Zeit mit dem Action-Rollenspiel vor allem wegen der Technik, die noch einen recht unausgegorenen Eindruck auf uns machte. Fehler können, gerade in frühen Versionen eines Spiels, natürlich immer mal wieder auftreten. In diesem Ausmaß sollte es bestenfalls allerdings nicht vorkommen, doch da der Titel gegenwärtig noch keinen Release-Termin hat, könnte noch genug Zeit bleiben, diese Probleme zu beseitigen.

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02. September 2022 um 20:57 Uhr
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03. September 2022 um 12:01 Uhr
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03. September 2022 um 19:29 Uhr